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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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wenig erwärmt hatte. Erst jetzt spürte er wieder die Kälte der Nacht, nach und nach kehrten auch die Geräusche zurück und alles war wieder wie immer, jedenfalls für den Augenblick.
    »Meint Ihr, sie kommen zurück?«, fragte er.
    Sirio schüttelte den Kopf und seine Ohrringe klirrten. »Heute Nacht nicht mehr«, sagte er.» Vielleicht morgen, wer weiß? Doch dann werden wir nicht mehr hier sein, mit Sicherheit haben wir dann die Grenze zum Faunenreich überschritten und vielleicht auch schon das Ufer des Valdalis erreicht. Das hoffe ich jedenfalls. Es wird eine Weile dauern, die Shardari zu überzeugen, und wenn eine Aufgabe Zeit braucht, ist es dumm, etwas zu übereilen. Aber je schneller wir dort sind, desto besser.«
    Elirion musste zugeben, dass der Druide recht hatte, auch wenn er sich am liebsten sofort wieder in die Schlacht gestürzt hätte, um allen Einwänden Sirios zum Trotz die geheimnisvolle Macht des Tharkarún herauszufordern. Doch im Augenblick war es besser, sich der Aufgabe zu widmen, die man ihm anvertraut hatte.
    Er fragte sich, ob Dhannam Sulpicius inzwischen bei den Rittern
der Finsternis eingetroffen war und wenn ja, ob seine Mission erfolgreich war. Ihre Wege hatten sich per Zufall gekreuzt, vielleicht würden sie schon bald wieder aufeinandertreffen, wer wusste das schon. Er würde den aufgeweckten Jungen gerne wiedersehen, der zwar nicht Alfargus’ Feuer besaß, aber voller Talente steckte. Es wäre schön, Seite an Seite mit ihm in den Kampf zu ziehen.
    Im Süden über dem Tempel der Finsternis leuchteten bestimmt dieselben Sterne, die hier durch die Zweige der Bäume blitzten, an einem klaren, durch den langen Regen blank geputzten Himmel.

DREIUNDVIERZIG
    B ISHER WAR DER Weg der acht mühsam gewesen, jetzt wurde er zur Tortur: Die Straße hinab in den Schatten endete direkt am Tor zum Undurchdringlichen Hort und trug ihren Namen völlig zu Recht. Nicht nur, dass überall in den Schatten die Gremlins lauerten, jeder, der sich auf der Straße bewegte, wurde in die eigene Dunkelheit hinabgezogen und von seinen eigenen Schatten, den Abgründen seiner Seele, verfolgt.
    Selbst Shaka an der Spitze der kleinen Gruppe schien sich verändert zu haben. Er wirkte müde und noch blasser als sonst, und seine Finger umklammerten den Eibenstab so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten.
    Aus Fariks Augen, den der Magus an dem leuchtenden magischen Band hinter sich herzog, war jede Spur von klarem Verstand gewichen.
    Keiner hatte Lust auf ein Gespräch, sie machten den Mund höchstens auf, um zu streiten, aber überwiegend lastete bedrückendes Schweigen auf ihrer Gruppe.
    Nur Pelcus versuchte hin und wieder, jemanden mit einer aufreizenden Bemerkung zu ärgern, doch niemand reagierte, und so verpufften seine Frotzeleien und hinterließen nur ein unangenehmes Gefühl.
    War es die Krankheit von Farik und Shaka, die auf ihnen lastete? Oder die Tatsache, dass sie der Quelle des Bösen immer näher
kamen und ihre Gedanken mit jedem Schritt mehr vergiftet wurden? Vielleicht war es aber auch die Erschöpfung. Besonders der Magus schien mit seinen Kräften am Ende, kein Wunder, denn immer wieder musste er neue Magie durch die Fessel zu Farik fließen lassen, um die Besessenheit im Körper des Goblins unter Kontrolle zu halten. Und diese dunkle Macht wurde immer stärker. Irgendwann würden die Zauberkräfte des Magus nicht mehr genügen. Was dann? Das war nur eine der vielen Fragen, auf die es keine Antwort gab und die Thix im Kopf herumspukten. Nur eins wusste er sicher: Ausruhen oder gar umkehren durften sie nicht, sie mussten weitergehen und darauf hoffen, dass ihnen göttliche Hilfe zuteilwurde.
    »Wir müssen jetzt die Fehler der Götter richten«, hatte Morosilvo gesagt und er hatte recht gehabt. Vielleicht konnten die Götter sich ja dazu entschließen, ihnen ein wenig Hilfe zukommen zu lassen, in Notfällen pflegten sie doch sonst auch einzugreifen, und jetzt war so ein Notfall. Denn das hier war erst der Anfang, alles würde noch viel schlimmer werden.
    Wenn er besserer Laune gewesen wäre, hätte Thix Velinan Wetten abgeschlossen, wer wohl als Erster dran glauben musste. Er hätte alles auf Farik gesetzt: Die magische Fessel würde bestimmt bald reißen, dann würde er sich auf sie stürzen und sie müssten ihn töten, sofern sie dazu überhaupt in der Lage wären.
    Thix fand diese Aussicht nicht angenehm, aber er war sicher, dass es so kommen würde. Shaka besaß eine starke Selbstdisziplin,

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