Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
Vom Netzwerk:
wissen, dass Shakas Selbstkontrolle dafür mit Sicherheit nicht ausreichte.

    Morosilvo bekam einen panischen Schreck. Doch er hatte keine Gelegenheit, Pelcus zu warnen, denn als das Licht langsam erlosch, richtete Shaka sich auf, die langen schwarzen Haare hingen ihm bis auf die Schultern, zum Teil auch vors Gesicht, mehr noch als sonst glänzten sie violett. Sein Eibenstab war zugleich mit den Münzen weggeflogen.
    Die Haare waren aber auch das Einzige, was an den Shaka erinnerte, den sie kannten, sonst hatte er sich völlig verändert. Seine sonst so durchscheinend blasse Haut war jetzt pechschwarz. Die Zeichen, die Morosilvo für Tätowierungen gehalten hatte und in Wirklichkeit Narben waren, traten jetzt leuchtend weiß hervor. Morosilvo entdeckte besorgt auch neue Narben auf Handrücken, Hals und Gesicht. Doch selbst ohne diese Male hätte das Gesicht einen grässlichen Anblick geboten. Die schreckgeweiteten Augen waren rein weiß, Iris und Pupille fehlten ganz, sie waren zwar auf die Gefährten gerichtet, schienen die jedoch nicht wahrzunehmen. Der Mund, der selten eine Gefühlsregung ausdrückte, war zu einem fratzenhaften Grinsen verzogen, es sah aus, als fletsche der Dämon die Zähne.
    »Shaka«, rief Arinth leise, doch der zeigte keinerlei Reaktion.
    »Er erkennt seinen Namen nicht«, sagte Magus und Morosilvo bemerkte, dass er vielleicht zum allerersten Mal beunruhigt klang. »Er ist im Moment nicht Herr seiner Sinne, die Magie hat von seinem Körper Besitz ergriffen.«
    »Und die ist uns bestimmt nicht wohlgesinnt, oder?«
    Shaka selbst gab ihm die Antwort, denn schon stürzte er sich auf sie. Aus seinen Fingern zuckten grellweiße Blitze und die Gefährten spritzten in alle Richtungen auseinander, um ihnen auszuweichen.
    »Was machen wir jetzt?«, schrie Thix, doch selbst der Magus wusste dieses Mal keine Antwort. Er war immer noch durch die magische Fessel mit Farik verbunden und so in seinen Bewegungen behindert.
    Das wird böse enden, dachte Morosilvo und rollte sich zur
Seite, um einem grünen Feuerball auszuweichen, den Shaka auf ihn geschleudert hatte. Pelcus griff nach seinen Bolas und warf sie mit aller Kraft auf den Dämon, doch der musste nur die Hand heben, damit sie wirkungslos zu Boden fielen. Herkömmliche Waffen konnten gegen Shaka Alek nichts ausrichten, nur Magie und die sollte nach Möglichkeit mächtiger sein als seine Zauberkraft.
    Somit war der Einzige, der den Besessenen besiegen konnte, der Magus, doch der magische Blitz aus seiner verzierten Lanze verfehlte Shaka um Haaresbreite. Der Dämon schaute sich zähnefletschend wie eine angriffslustige Bestie um und seine leeren weißen Augen blieben bei Morosilvo hängen.
    Das war mir ja klar, offenbar mein Glückstag, dachte der Mensch.
    Ein violetter Blitz raste auf ihn zu. Morosilvo blieb einfach stehen, er hätte ihm sowieso nicht ausweichen können. In Gedanken nahm er Abschied vom Leben, er hoffte nur, dass sein Tod nicht zu qualvoll sein würde. Anmans Urteil würde wahrscheinlich nicht sehr gnädig ausfallen. Shakas Magie traf ihn wie ein Keulenschlag, ähnlich wie vorhin die Wucht der Explosion. Er schloss die Augen und wartete darauf, dass der Geist aus seinem Körper fahren würde, direkt in Sirdars großen Saal, nur seine tote Hülle würde auf der Erde zurückbleiben. Er wartete und wartete. Dann drang eine Stimme an sein Ohr, eigentlich viel zu nah, die ganz verdächtig nach Ametista klang.
    »Morosilvo, jetzt steh nicht da wie ein Trottel!«
    Verblüfft öffnete er die Augen. Allan Sirios Säckchen, das er stets um den Hals trug, leuchtete violett. Er wollte der Sache gerade auf den Grund gehen, als Ametista ihn am Kragen packte.
    »Ich habe nichts dagegen, wenn du sterben möchtest«, fuhr sie ihn an, »aber vergiss nicht, dass ich dafür sorgen möchte!«
    Shaka hatte sich jetzt gegen den mächtigsten Gegner gewandt, den Magus. Ob es Absicht oder Zufall war, vermochte niemand zu sagen. Aber für alle war klar, das würde das entscheidende Duell
werden, ein Duell, bei dem es keine Regeln gab. Shaka versuchte, den Magus auf alle nur mögliche Weise zu treffen, und dieser schien sich auf die Verteidigung zu konzentrieren.
    Morosilvo bemerkte den schnellen Blick, den der Abgesandte der Götter mit Ardrachan wechselte. »Die beiden haben etwas vor«, wollte er gerade zu Ametista sagen, doch zu spät. Mit seinem gellenden Schrei zog Ardrachan seine zwei Kurzschwerter und warf sich Shaka entgegen. Jetzt sticht der Feenkrieger

Weitere Kostenlose Bücher