Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
Vom Netzwerk:
wenn du dich mit ihm von Gleich zu Gleich unterhältst, hast du gewisse Chancen, dass du deine Bekanntschaft mit der schönen Naime weiter vertiefen und später in Begleitung einer größeren Einheit von Kriegern aufbrechen kannst.«
    »So genommen, hört es sich vielversprechend an«, meinte Elirion und nahm noch einen tiefen Schluck. »Ich habe nicht vor, irgendjemandem zu drohen. Und könntest du bitte aufhören, in jeden zweiten Satz den Namen Naime einzuflechten?«
    »Ich bin ja wohl nicht derjenige, dem sie es angetan hat«, sagte Sirio lachend. »Jetzt trink schon endlich dieses Zeug aus, möglicherweise bietet dir Girvan gleich etwas Stärkeres an und dann solltest du schon etwas im Magen haben. Ich möchte dich nicht betrunken sehen.«
    Elirion nickte grinsend. »Und Herg?«, fragte er, denn er wollte wissen, welche Rolle sein treuer Schatten in dieser diplomatischen Mission erfüllen sollte. Darauf antwortete dieses Mal nicht der Druide, sondern Herg selbst. Er wurde immer gesprächiger, seit sie zu dritt unterwegs waren.
    »Ich bleibe, wo ich bin«, sagte er. »Wenn Ihr ohne Eure Leibwache erscheint, beweist Ihr Euer großes Vertrauen ihnen gegenüber, außerdem tauge ich nicht besonders als Diplomat.«
    Wenn Elirion sich gerade schon gewundert hatte, dass Herg über alltägliche Dinge geredet hat, war er jetzt sprachlos vor Verblüffung: Hätte man ihm noch vor ein paar Tagen gesagt, dass sich Herg ganz freiwillig von ihm trennen würde, und sei es nur für ganz kurze Zeit, dann hätte er das nicht geglaubt. Sirio wirkte dagegen nicht überrascht, vielleicht hatten sie ja darüber gesprochen, während er noch schlief, aber Elirion hatte mehr denn je den Eindruck, dass der Druide immer schon alles im Voraus wusste.

    »Also gut«, sagte er abschließend. »Dann werde ich wohl bald mit guten Neuigkeiten zurückkehren.«
    Zu Elirions Erleichterung begleiteten sie diesmal keine ganz in Schwarz gekleideten Krieger zu Girvans Zelt, aber auch Naime ließ sich nicht blicken. Elirion versuchte, sich nicht allzu enttäuscht darüber zu zeigen, um Allan Sirio nicht noch mehr Anlass für anzügliche Bemerkungen zu geben. Aber wie immer musste er gar nichts sagen, denn der Druide, der mit dem Birkenstab in der Hand neben ihm schritt, hatte schon wieder diesen wissenden Ausdruck aufgesetzt. Am Zelt läutete Sirio die kleine Glocke, mit der sich Besuch ankündigte, und von drinnen ertönte Girvans dröhnende Stimme, die sie aufforderte hereinzukommen.
    Das Oberhaupt der Shardari saß auf seinem geschnitzten Holzsessel und erhob sich nun, um sie zu begrüßen. Elirion bemerkte, dass er für seine Verhältnisse höchst elegant gekleidet war: Über den Schultern trug er einen roten Umhang mit Pelzkragen, der weit kostbarer war als der vom Vortag, und um seine Hüften war über seine schwarzen Hosen eine rote Schärpe mit Goldschmuck geschlungen, zahlreiche Ketten mit auffälligen Anhängern hingen an seinem Hals. Er ging ihnen entgegen und begrüßte Sirio mit einer freundschaftlichen Umarmung und Elirion mit einer respektvollen Verbeugung, die dieser sofort erwiderte. Der junge König der Menschen hatte darauf gehofft, dass Vàna oder Chatran anwesend waren, sie gehörte schließlich zu den Befehlshabern der Krieger und ein vertrautes Gesicht hätte ihm Mut machen können. Aber in dem großen schwarzen Zelt war niemand außer dem Familienoberhaupt. Elirions Enttäuschung wurde noch größer, als ihm klar wurde, dass auch der geheimnisvolle Brennus nicht anwesend war.
    »Mein Sohn ist noch nicht zurück«, erklärte Girvan. »Ich bitte Euch, ihn zu entschuldigen, er hat die ganze Nacht Wache gehalten. Wir werden allerdings nicht mehr allzu lange warten müssen, er wird jeden Moment eintreffen.«

    Er wusste, wovon er sprach, denn es verging wirklich kaum Zeit, da klingelte auch schon die Glocke. Nachdem er von seinem Vater die Erlaubnis erhalten hatte, betrat Brennus Astair, genannt Brennus der Schreckliche, das Zelt.
    Das erste Gefühl, das Elirion bei seinem Anblick empfand – und er schämte sich dessen sofort – war Enttäuschung. Nachdem er Girvan kennengelernt und dessen Beschreibungen von seinem Sohn gehört hatte, hatte er ihn sich als einen muskelbepackten Riesen vorgestellt, der grimmig und stolz um sich blickte, ein Mann wie aus Stein gemeißelt, furchterregender als ein ganzer Söldnertrupp. Brennus Astair war dagegen ganz anders.
    Jetzt betrat er das Zelt mit lautlosen Schritten, grüßte Sirio mit einer

Weitere Kostenlose Bücher