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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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Schultern geglitten, hatte danach finster die Hände in die Hüften gestützt und erklärt: »Na gut. Ich sehe sehr wohl, wann mein Spezialsprengstoff gebraucht wird.«
    Morosilvo wandte ein, dass es vielleicht nicht klug war, das Tor in die Luft zu jagen. Bestimmt war der Stein mit einem Zauber belegt und er wollte nicht, dass der ausgelöst würde. Aber der Magus, der ihre Versuche beobachtete, schwieg selbst jetzt. Morosilvo beschloss, dass der Druide sie bestimmt gewarnt hätte, falls sie ihre Mission irgendwie gefährdet hätten. Vielleicht war die Idee mit dem Sprengstoff ja wirklich gut. Morosilvo hatte sich nie die Mühe gemacht, sich mit Geschichte zu beschäftigen, und deshalb wusste er nicht, ob die Zwerge den Sprengstoff bereits erfunden hatten, als die Festung gebaut wurde.Vielleicht konnte die Technik hier tatsächliche eine wirksame Waffe sein: Hatte sie der Magus nicht gemahnt, sie sollten flexibel sein und sich etwas einfallen lassen?
    Trotz allem wirkten die meisten der Gefährten besorgt, während Pelcus sorgsam ein Dutzend Sprengladungen über die gesamte Höhe des Tores verteilte und sie mit einer Lunte verband. Diesmal nahm er eine von den kurzen, und das mit Absicht. Jetzt ging es nicht darum, dass seine Finger unverletzt blieben, sondern um das Schicksal der acht Völker. Da konnte man nicht noch drei Minuten warten.
    »Alle weg hier!«, befahl er. Dann zündete er die Lunte an und wich selbst hastig zurück.
    Die acht beobachteten, wie der Funke die Zündschnur entlanglief, während sie sich außer Reichweite brachten. Er leuchtete auf, erreichte die erste Sprengladung und Morosilvo hielt instinktiv den Atem an. Dann gab es einen Knall, und zwar den lautesten Knall seines Lebens, wenn Morosilvo es recht bedachte. Die Sprengladungen explodierten krachend nacheinander, es erhob sich eine Stichflamme, eine Staubwolke und eine Welle heißer Luft, die die acht Gefährten und den Magus überrollte, sodass Steine und Erdschollen nach allen Seiten spritzten.

    Verdammt, das ist ja wirklich in die Luft gegangen, dachte Morosilvo und gegen seinen Willen fühlte er ein Hochgefühl in sich aufsteigen. Dann war es also doch nicht so schwierig, die Schutzzauber des Undurchdringlichen Hortes zu überwinden! Er wandte sich Pelcus zu. Selbst durch den dichten Rauch konnte er erkennen, dass auch der Zwerg begeistert war.
    Dann löste sich die Staubwolke auf. Und Pelcus’ Enthusiasmus verflog.
    Das Tor war unversehrt geblieben. Der Sprengstoff hatte im Umkreis von einigen Metern ziemlich viel Schaden angerichtet, aber auf dem schwarzen Stein war nicht einmal ein Kratzer zu sehen. Auch die beiden Statuen waren inmitten dieses Durcheinanders aus Steinen und Erdschollen heil geblieben – und sie schienen noch spöttischer zu lächeln. Pelcus starrte ungläubig auf die Szene und auch die anderen waren wie gelähmt. Sicher, sie hatten nicht gedacht, dass es leicht würde, aber als die Sprengladungen explodiert waren, waren sie einen Moment lang überzeugt gewesen, sie hätten es geschafft. Enttäuschung mischte sich in ihre Ungläubigkeit.
    »Das ist doch nicht möglich!«, rief Pelcus aus und warf den Zündstein auf den Boden. »Es gibt keine bessere Technik als die der Zwerge und ganz bestimmt war sie noch unbekannt, als diese verdammte Festung gebaut wurde! Mit diesem Zeug hätte man einen ganzen Mauerwall in die Luft jagen können!«
    Die beiden Wächterstatuen mit den leeren Augen schienen sich über seine Verärgerung und ihre allgemeine Niederlage nur zu amüsieren. »Verdammte Statuen«, fluchte Morosilvo unterdrückt.
    Ametista drehte ihren Kopf kaum merklich in seine Richtung und etwas durchzuckte ihre violetten Augen. Morosilvo hörte ihre Stimme wie aus unendlicher Entfernung. »Aber natürlich, die Statuen!«
    Und bevor sie jemand um eine Erklärung bitten konnte, sahen alle, wie sich die Faunin mit langen festen Schritten zielstrebig mitten in das durch die Explosion verursachte Chaos bewegte,
so entschlossen, dass niemand wagte, sie aufzuhalten. Sie schritt bis zu dem Tor, doch sie blieb nicht etwa davor stehen, sondern ging zu einer der Statuen – und zwar zu der männlichen. Dann pflanzte sie sich unerschrocken vor ihr auf und starrte in ihre muschelweißen Augen.
    Plötzlich begriff Morosilvo. Konnte es so einfach sein? Hatten sie so dumm sein können, nicht daran zu denken?
    »Bei Talon und Sirdar«, flüsterte Arinth neben ihm. Der Gnom hatte denselben Gedanken gehabt. Morosilvo warf ihm einen

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