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THARKARÚN – Krieger der Nacht

THARKARÚN – Krieger der Nacht

Titel: THARKARÚN – Krieger der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chiara Strazzulla
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wollten sofort wissen, was passiert war und warum.
    »Jetzt seid ihr endlich alle hier«, sagte der Magus. Diese tiefe sonore Stimme. Sprechen war im Moment gar nicht so einfach und Thix wusste nicht, ob er schon in der Lage dazu wäre.
    »Ja, wir sind hier«, entgegnete eine andere, raue Stimme. Farik hatte gesprochen. »Aber wie ist das möglich?«
    Ein Lächeln glitt über das Gesicht des Magus, und Thix wurde klar, dass es zurzeit genauso schwer fiel zu lächeln wie zu reden. »Ihr habt alles, was ihr hattet, für die Völker gegeben«, stellte der Magus fest und Thix bemerkte in seiner Stimme ein neues Zartgefühl und tiefen Respekt. »Ihr habt euer Leben hingegeben wie die acht Zauberer viele Jahre vor euch und euer Opfer hat den Stein zerstört. Die schwarze Magie ist wieder frei, aber die Gremlins sind zerstört und die Welt wird allmählich wieder ihr Gleichgewicht finden. Und ihr seid noch am Leben.«
    »Wie ist das möglich?«, wiederholte Farik und drückte damit aus, was alle dachten. Sie betrachteten die schwarzen Zeichen auf ihrer Haut und Thix überlegte, dass sie im Grunde alle die Antwort schon kannten, selbst wenn sie schwer zu akzeptieren war.
    »Das liegt an der schwarzen Magie, nicht wahr?«, flüsterte er und der Magus schaute mit seinen eindringlichen Augen zu ihm hinüber. »Sie hat uns verändert. Was hat sie aus uns gemacht?«
    »Fast das Gleiche wie mit Tharkarún«, antwortete der Magus. »Zu eurem Glück sind es bei euch aber keine so tief greifenden Veränderungen. Der Elbenbaumeister stand ja sehr lange Zeit mit
ihr in Verbindung, bei euch war es nur ein sehr heftiger, aber kurzer Schub. Sie ist in euer Fleisch eingedrungen, in eure Knochen, sie hat euch am Leben erhalten, als ihr eigentlich sterben solltet, aber jetzt könnt ihr euch niemals mehr von ihr befreien, denn sie ist zu einem Teil von euch geworden. Und sie ist nun in Gegenständen aus eurem Besitz gefangen: nicht in den Waffen, denn daran hat Kentars Kraft sie gehindert, aber in den kleinen persönlichen Besitztümern wie deiner Brosche, Thix, oder deinem Amulett, Morosilvo. In denen liegt nun eine große dunkle Macht. Und ihr selbst verfügt über die dunkle Macht, die euch zeit eures Lebens Qualen schaffen wird. Ihr habt aus eigenen Stücken auf das verzichtet, was ihr einmal wart, und jetzt werdet ihr niemals mehr so sein wie früher. Aber durch diesen Verlust haben sich für euch viele neue Wege eröffnet. Die Dunkelheit ist eine schwere Bürde, aber auch eine mächtige Waffe. Ihr werdet herausfinden, dass ihr euch sehr rasch durch die Reiche bewegen könnt. Dass ihr Kräfte heraufbeschwören könnt, von denen ihr noch nicht einmal geträumt habt, oder allein durch euren Willen eure Verletzungen heilen könnt. Ihr seid zwar nicht unsterblich wie Tharkarún, aber ihr werdet deutlich länger leben als in euren Völkern üblich. Ich weiß nicht, ob das für euch eine Last oder ein Geschenk ist. Das könnt nur ihr allein beurteilen.«
    Schweigend ließ jeder von ihnen diese Worte auf sich wirken. Ganz gleich ob Geschenk oder Last, es gab keinen Weg zurück. Was geschehen war, war geschehen, und die Folgen würden dauerhaft sein. Nun, wo er über die Macht verfügte, die er sich so lange gewünscht hatte, war sich Thix nicht sicher, ob er sie tatsächlich wollte. Aber er würde damit leben und sich wie die anderen aus den Ruinen des Undurchdringlichen Horts eine neue Existenz aufbauen müssen.
    »Und Tharkarún?«, fragte Morosilvo. »Was ist aus ihm geworden? «
    Der Magus verzog sein Gesicht zu einer bitteren Grimasse und seufzte tief. »Er ist bestimmt nicht tot«, sagte er müde. »Er kann
nicht sterben. Aber er hat sein Heer verloren und mit ihm vorerst die Möglichkeit, die Völker zu vernichten. Dennoch hat er immer noch seinen scharfen Verstand und seine große Kraft. Er muss gefangen werden. Jemand wird ihn herausfordern, besiegen und ihn dann so in Fesseln legen müssen, dass er sich nie mehr daraus befreien kann. Und das ist meine Aufgabe. Ich werde ihn suchen und werde mit ihm kämpfen.«
    Thix ging vieles durch den Kopf, was man darauf hätte fragen und antworten können, aber nicht das, was nun Shaka klar und nüchtern sagte.
    »Nein«, widersprach der Dämon, ohne den Blick zu senken. Bei keinem waren die Spuren der Magie so auffällig wie bei ihm: Die verschlungenen dunklen Linien zogen sich bis zu den Lippen und den Lidern über den purpurfarbenen Augen. »Nein, Magus, du wirst nicht allein gehen.Wir werden

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