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The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis

Titel: The Bards Tale 02 - Festung aus Feuer und Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mercedes Lackey
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wollte schon widersprechen, doch an ihrer Miene erkannte er, daß sie schon die Tage zählte, bis Voyvodan sie holen würde. »Oh, Lyrana, ich werde es tun, ich schwöre es.«
    »Gut.« Ihr Gesichtsausdruck glättete sich wieder, und sie gab sich plötzlich geschäftig. »Ich bin schon ziemlich lange hier, wißt Ihr. Vielleicht kann ich Euch helfen.
    Wenn Ihr ein bißchen geruht habt, dann werden wir Euren Meister und die anderen suchen – wird Euch das den Schlaf erleichtern?«
    »Ja, danke. Außerdem ist mein Meister ein Barde.
    Und ein Dunkler Elf. Vielleicht hat er ja auch eine Idee.«
    Er hätte sich fast die Zunge abgebissen. Normalerweise erzielte hatte es keine gute Wirkung, wenn er den Menschen erzählte, was sein Meister noch war.
    Doch Lyrana nickte bloß. »Ja. Sie leben genauso lange wie die anderen Elfen, nicht wahr?« Sie lächelte, während sie darüber nachdachte. »Trotzdem, eine sehr ungewöhnliche Kombination. Man sagt ja, daß die meisten Dunklen Elfen zur Geisterbeschwörerei neigen, wenn sie sich der Magie verschreiben. Oh, sagtet Ihr etwas?«
    »Ich? Nein. Äh. Ich habe nur einen trockenen Hals, das ist alles. Ich glaube, ich habe meine Wasserflasche auf den Boden gestellt … Danke.« Er trank einen Schluck des warmen Wassers aus der Flasche, die sie ihm reichte. Es schmeckte ledrig. Aber er achtete nur auf ihren liebevollen, suchenden Blick, mit dem sie sein Gesicht betrachtete. Dann legte er sich in die Kissen und Felle. Lyrana stellte die Flasche wieder neben das Bett, beugte sich vor und legte ihm eine Hand auf die Stirn. Er seufzte zufrieden und schloß die Augen. »Schlaft«, sagte sie leise. »Ich werde versuchen, hierzusein, wenn Ihr aufwacht. Falls nicht, geht nicht fort. Ich werde nicht lange brauchen. Versprecht es mir.«
    »Ich … mmh … verspreche es«, murmelte er. Er schlief schon fast, doch er hatte das Gefühl, als striche sie leicht mit ihren Lippen über seine Stirn. Doch das konnte auch Wunschdenken sein … oder schon ein Traum.

    19.
    KAPITEL

    Naitachal erwachte langsam aus Träumen, die ihn in einen seltsamen, zwiespältigen Zustand versetzt hatten: Sowohl Freude als auch das Gefühl bevorstehenden Untergangs – beides zu gleichen Teilen. Nachdem er sich gesammelt hatte, blieb er noch einige Sekunden mit geschlossenen Augen liegen. Unter ihm befand sich statt der Zweige und Steine eine Matratze, und statt der unzureichenden Dinge, die Gawaine und er in Portsmith gekauft hatten, und seines dünnen Mantels waren warme Decken über ihn gebreitet.
    Gawaine. Er fuhr kerzengerade hoch und blinzelte wütend in das strahlendhelle Licht, das an die Wintersonne erinnerte, die auf Schnee reflektierte. Allmählich nahm der Raum Form an. Eisblaue Wände, blasse Samtvorhänge und eisblaue Teppiche, die wahllos auf einem polierten Parkettholzboden verteilt waren.
    Gawaine. »Ach, der arme Junge, ich habe ihn vollkommen vergessen und wie ein Lamm geschlafen, während er vermutlich erfroren irgendwo da draußen liegt.«
    »Ihr solltet Euch jetzt lieber um Euch selbst Gedanken machen, Barde.« Raven stürzte in den Raum. »Dieser Voyvodan hat Diener mit Speisen und Kleidung für uns alle ausgeschickt – und einen höflich kaschierten Befehl gleich mit, daß wir schnell essen sollen, damit er mit uns sprechen kann.«
    »Ah ja.« Naitachal streckte sich, stand auf und folgte dem Druiden in den Hauptraum. Dort hatte Wulf gar bereits das Feuer entfacht. Der Barde beschloß, Gawaine erst einmal aus seinen Gedanken zu vertreiben. Raven hatte recht. Erst einmal mußte er sie alle irgendwie aus dieser mißlichen Zwangslage befreien, und dann konnte er seine Energie darauf konzentrieren, den verschwundenen Bardling zu finden.
    Es war immerhin durchaus möglich, daß Gawaine dem Labyrinth entkommen und mit den Pferden geflohen war.
    Dieser Gedanke heiterte ihn während des exzellenten Frühstücks auf.
    Zu seiner Überraschung wartete der doch üblicherweise so devote Wulfgar Tem-Telek nicht auf. Naitachal sah den Mantel des Echsenmannes und erkannte, daß der Adlige die Abzeichen seiner Würde, die Diamanten und die gekreuzten Riemen, entfernt hatte. Da fiel ihm ein, daß Wulf gar ja als Meister und der Echsenmann als sein Gehilfe fungierten. Zu seiner Belustigung schien Wulfgar seine neue Rolle zu genießen. Er gab sich ziemlich gebieterisch, wenn ein Diener in die Nähe kam.
    »Nun, nun, bringt mich nicht in Verlegenheit«, sagte er mürrisch. »Ich weiß ja, wie Ihr seid, und es ist

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