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The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1

Titel: The Carrie Diaries - Carries Leben vor Sex and the City - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Bushnell
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gesagt überhaupt keine Lust auf das Date mit George.
    »Was hältst du davon«, sage ich, »wenn wir uns den langen Weg zu dem Restaurant, das du vorgeschlagen hast, sparen und stattdessen nach Hartford ins Brownstone fahren. Das ist ein nettes kleines Lokal mit original französischer Küche.« Es ist total gemein, mit George in dasselbe Restaurant zu gehen, in
dem ich mit Sebastian war, ich weiß. Aber die Liebe hat meine dunkle Seite zum Vorschein gebracht.
    Der gute George ist natürlich völlig ahnungslos. »Wenn du lieber dorthin willst, sehr gern«, antwortet er mit zuvorkommendem Lächeln. Warum muss er bloß so verdammt nett sein?
    »Viel Spaß euch beiden«, sagt mein Vater, dem die Hofnung, George könnte mein Herz vielleicht doch noch erobern, deutlich ins Gesicht geschrieben steht.
    Als wir im Wagen sitzen, will George mir einen Kuss geben, aber ich drehe schnell den Kopf weg, sodass seine Lippen nur meinen Mundwinkel streifen.
    »Und, was hast du so getrieben, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?«, fragt er.
    »Bei mir ist einiges los gewesen.« Ich bin versucht, ihm von meinen wilden Wochen mit Sebastian zu erzählen, von dem Zickenkrieg mit Donna LaDonna und den beiden Jens, die mir seitdem nachstellen, und von der fiesen Karte in meinem Spind, verkneife es mir dann aber. Vielleicht ist es besser, wenn George erst mal noch nichts von Sebastian erfährt. »Ich habe eine Freundin zum Frauenarzt begleitet«, sage ich stattdessen. »Sie wollte sich die Pille verschreiben lassen. In der Praxis war ein Mädchen in unserem Alter, das ofensichtlich gerade eine Abtreibung hinter sich hatte. Das ist mir ganz schön nahegegangen, sie hat geweint und … na ja, das war ziemlich heftig.«
    George nickt, ohne den Blick von der Straße zu nehmen. »Als jemand, der sein ganzes Leben in der Stadt gewohnt hat, hab ich mir immer vorgestellt, dass man in Kleinstädten ganz behütet aufwächst, aber schlimme Erfahrungen kann man anscheinend überall machen.«
    »Na klar. Kennst du den Roman ›Die Leute von Peyton Place‹
von Grace Metalious? Ich hab mal ein Interview mit der Autorin gelesen, da hat sie gesagt: ›Einem Fremden kommen diese Städtchen wie Postkartenidyllen vor. Aber wenn man dahinterschaut, ist es, als ob man einen Stein umdreht und darunter kriechen alle möglichen scheußlichen Kreaturen hervor.‹«
    »Aha. Nein, nie davon gehört. Ich lese hauptsächlich Biografien. Und natürlich die Sachen für die Uni.«
    Ich nicke und werfe einen verstohlenen Blick auf meine Armbanduhr. Wir sind erst seit zehn Minuten unterwegs, aber ich habe jetzt schon die Befürchtung, dass der Abend nicht besonders lustig werden wird. »Als jemand, der sein ganzes Leben in der Stadt gewohnt hat«, greife ich seinen Satz von eben auf. »Das klingt, als gäbe es nur eine einzige Stadt. Wenn man dort wohnt, sagt man wohl nicht New York oder Manhattan? «
    »Nein.« Er lacht. »Das hört sich wahrscheinlich für dich ziemlich arrogant an, aber so sind die New Yorker nun mal. In ihren Augen ist Manhattan der Nabel der Welt. Die wenigsten können sich vorstellen, jemals woanders zu wohnen.« Er wirft mir einen Blick zu. »Klingt nicht sonderlich sympathisch, ich weiß. Du hältst mich jetzt bestimmt für ein überhebliches Arschloch, oder?«
    »Nein, gar nicht. Ich würde auch gern in Manhattan wohnen. «
    »Warst du mal dort?«
    »Ja, aber das gilt irgendwie nicht. Ich war ein-, zweimal mit meinen Eltern in New York, als ich klein war. Und dann noch einmal bei einem Schulausflug ins Planetarium.«
    »Das Planetarium war praktisch mein zweites Zuhause. Und natürlich das Naturkundemuseum. Ich wusste früher alles über Dinosaurier. Aber ich bin auch wahnsinnig gern in den Zoo im
Central Park gegangen. Meine Eltern haben ein Haus auf der Fifth Avenue, sodass ich als Kind nachts die Löwen brüllen hören konnte. Ist das nicht cool?«
    »Total cool.« Ich bekomme am ganzen Körper eine Gänsehaut und werde von der plötzlichen Gewissheit erfasst, dass ich eines Tages in der Stadt leben werde. Ja – ich, Carrie Bradshaw, werde in Manhattan leben. Und ich werde die Löwen im Central Park brüllen hören. Wann und wie, das weiß ich noch nicht, aber dass es so sein wird, daran zweifle ich keine Sekunde.
    »Deine Eltern besitzen ein ganzes Haus auf der Fifth Avenue? «, frage ich erstaunt. »Ich dachte, in New York wohnt man hauptsächlich in Apartments.«
    »Da hast du natürlich recht«, sagt George. »Und nein, meine Eltern

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