The Clone Wars 04 - Im Verborgenen
mein Liebster!
»Da mögt Ihr recht haben, Meister Kenobi«, sagte sie. »Ich weiß, dass wir hier sind, um uns über ernste Themen zu unterhalten - aber ich schlage vor, wir warten damit bis nach dem Essen, in Ordnung? Bail hat mir erzählt, man hätte euch beiden ein paar Tage Urlaub gewährt. Warum essen und trinken wir nicht erst einmal in aller Ruhe, ehe wir uns wieder mit den Problemen der Republik auseinandersetzen?«
Eine warme Hand legte sich ihr auf die Schulter. Bail. Sie lächelte. Er war zu einem ihrer besten Freunde auf Coruscant geworden. »Meine Stimme habt Ihr«, sagte er fröhlich. »Das Abendessen ist fast fertig. Geht doch schon einmal vor ins Speisezimmer! Ich komme dann gleich mit den Köstlichkeiten nach.«
Padmé verließ neben Obi-Wan die Küche, spürte Anakin dicht hinter sich, seinen Blick auf ihrem Nacken. Sie schluckte. Dann wandte sie sich an Kenobi. »Es kursieren Gerüchte, wonach Ihr bei der Verteidigung der bothanischen Geheimdiensteinrichtung verletzt wurdet.«
Obi-Wan schüttelte den Kopf. »Gerüchte verbreiten sich wohl wirklich so schnell wie das Licht.«
»Manche behaupten, sogar noch schneller. Ich hoffe nur, diesmal hatte es nichts mit Lichtschwertern zu tun.«
Ein schwaches Lächeln blitzte durch Kenobis Bart. »Anakin hat mir aus der Patsche geholfen, ehe es dazu kam.«
Anakin. Wie gern hätte sie sich umgedreht und ihn angesehen, jede Einzelheit seines Körpers in sich aufgenommen. Sie wollte ihn umarmen, seine Sorgen fortküssen. »Ihr müsst vorsichtiger sein, Meister Kenobi. Das geschieht viel zu oft.«
»Ja«, schob Anakin ein. »Mittlerweile ist es quasi meine Hauptbeschäftigung, Euch zu retten, Meister. Vielleicht sollte ich nach einem Bonus verlangen.«
»Aber vergiss nicht, dass meistens du es bist, der mich erst in die Lage bringt, aus der du mich dann retten musst! Wenn du einen Bonus verdient hast, dann will ich eine Gefahrenzulage, mein alter Padawan«, entgegnete Obi-Wan trocken.
Lächelnd traten sie in Bails Esszimmer. Auch hier bestand eine ganze Wand aus Transparistahl, und der atemberaubende Anblick der hell erleuchteten Stadt vor dem roten Sonnenuntergang erfüllte den Raum mit seinem hellen Schein. In der Ferne konnte Padmé das Senatsgebäude sehen - das Symbol all dessen, wofür sie kämpften. Als sie neben den Jedi auf den Esstisch zuging, ertönte plötzlich leise Musik aus unsichtbaren Lautsprechern.
Sie erkannte das Stück sofort: Die Frühlingssinfonie von Tofli Argala, einem gefeierten Komponisten, der von Naboo stammte. Einmal hatte sie Bail gegenüber in einem Nebensatz erwähnt, dass sie Argala von allen Musikern ihres Heimatplaneten am meisten schätze - und er hatte es nicht vergessen. Sie lächelte. Er war stets um das Wohlsein seiner Freunde besorgt, und da er wusste, wie sehr sie zurzeit unter Heimweh litt, weil die kleine Pooja bald wieder Geburtstag feierte, hatte er ein kleines Stück Naboo in sein Apartment gebracht. Der Gedanke an ihre Nichte ließ Padmé seufzen. Zum wiederholten Male würde sie nicht an der Geburtstagsfeier teilnehmen können. Natürlich würde sie ihr ein Geschenk schicken und ihr per Hologramm ihre Glückwünsche übermitteln - aber eine holografische Tante war einfach nicht dasselbe wie eine echte Tante. Pooja hatte etwas Besseres verdient...
»Milady...«
Anakin hatte ihr einen Stuhl zurückgezogen - so altmodisch, so liebenswert, so gefährlich nahe am Abgrund des Selbstbetrugs. Auch er hatte das Musikstück erkannt. Fragen funkelten in seinen Augen.
Oh, mein Liebster, sei nicht kindisch!
»Vielen Dank«, sagte sie und ließ sich auf den Stuhl sinken. Der Tisch war bereits gedeckt, und in der Mitte des glänzenden, weißen Tischtuches hatte Organa eine kleine Vase mit frischen Blumen aufgestellt. Anakin nahm seine Hände von der Lehne ihres Stuhls, strich ihr dabei mit den Fingern über die Arme. Sie erzitterte und spürte, wie er erzitterte. Sie hoffte, dass es unbemerkt geblieben war, wagte jedoch nicht, Obi-Wan anzublicken, der sich ihr gegenüber hingesetzt hatte.
Kann er es fühlen? Nein, das ist die falsche Frage. Wie könnte er es nicht fühlen, müsste sie lauten. Oh, Bail! Warum hast du mich nur eingeladen?
In diesem Moment betrat Organa das Esszimmer. Er schob einen kleinen Servierwagen vor sich her, beladen mit vier Tellern, einer weiteren Flasche Wein, Gläsern und einem Krug mit Bolbisaft. »Meine Dame, meine Herren, das Essen ist angerichtet«, verkündete er mit einer galanten
Weitere Kostenlose Bücher