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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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dass sie schon schläft. Willst du mir ihr reden?«
    »Jetzt nicht. Sag ihr einfach, dass alles in Ordnung ist, dass ich sie lieb habe und wir uns morgen sehen.«
    Jetzt waren sie auf der Autobahn. Sophie schien immer wieder zu sich zu kommen, nur um kurz darauf wieder das Bewusstsein zu verlieren.
    »Blutdruck wird schwächer, jetzt bei fünfundsiebzig systolisch, Puls hundertzwanzig«, rief der Sanitäter dem Fahrer zu. »Ich lege eine zweite Nadel.« Der Notarztwagen wurde langsamer und hielt am Rand an, so dass der Mann im Heck eine zweite Infusion in Sophies unverletzten Arm legen konnte, ein kleines Stück höher als die erste.
    Er kontrollierte kurz den Sitz der Nadel. »Okay, weiter!«, rief er dann.
    Der Krankenwagen fuhr zurück auf die Straße und raste auf der Interstate 95 in Richtung Süden. Das bisschen Verkehr, das jetzt noch unterwegs war, wich nach rechts aus und ließ sie überholen. Sie überquerten die Washington Avenue und nahmen die I-295 nach Süden. Einen knappen Kilometer vor der Ausfahrt Congress Street funkte der Fahrer das Krankenhaus an. »Cumberland, hier Gray Emergency. Zweite Infusion läuft. Sind in einer Minute da.«
    »Bis gleich.«
    Eine Minute später erreichten sie die Haltebucht der Notaufnahme des Cumberland Medical Center. Die Krankenwagenbesatzung packte die Trage am Kopf- und am Fußende und rannte los. McCabe lief hinterher. Eine automatische Doppeltür glitt auf, und sie hasteten mit Sophie direkt in die hell erleuchtete Notaufnahme. Ein komplettes Empfangskomitee, bestehend aus mindestens zehn Ärzten, Krankenschwestern, Assistenzärzten und Studenten, stand bereit.
    Die Sanitäter und zwei Assistenzärzte packten das Laken, auf dem Sophie lag, und hoben sie damit auf ein Krankenhausrollbett. Eine Frau in Operationskleidung rief: »Behandlungszimmer drei!«, und alle setzten sich in die angezeigte Richtung in Bewegung.
    Unterwegs kontrollierte eine ernsthaft wirkende, dürre junge Frau mit leichtem Pferdegebiss Sophies Infusionen und die Sauerstoffmaske und wandte sich dann an einen der Sanitäter. Ihr Namensschild wies sie als Dr. Maloney aus. »Was können Sie mir sagen?«
    »Schusswunde am linken Oberarm. Schlagaderverletzung mit starkem Blutverlust. Der Knochen scheint nicht verletzt zu sein. Blutdruck kurz vor der Ankunft bei 75. Zwei Infusionsleitungen, voll geöffnet. Sie hat schon zwei Liter normale Kochsalzlösung bekommen.«
    McCabe wartete, während sie ihrem Team mit lauter Stimme Anweisungen gab. »Okay, noch eine Infusion legen, in der rechten Leiste. Wir brauchen vier Einheiten Blut, Null negativ, sofort.« Etliche Assistenzärzte und Krankenschwestern machten sich an die Arbeit.
    »Sind Sie der Ehemann?« Ein Mann Mitte vierzig, der hinter den Sanitätern das Behandlungszimmer drei betreten hatte, hatte sich McCabe zugewandt.
    »Nein.« McCabe deutete auf die Dienstmarke an seinem blutverschmierten Hemd. »Ich bin Detective McCabe, Portland Police Department. Und wer sind Sie?«
    McCabe hörte, wie die junge Frau vom Kopfende des Rollbetts aus weitere Anweisungen gab. »Das Blut zur Blutgruppenbestimmung und Allgemeindiagnose sofort ins Labor.«
    »Mein Name ist Dr. Kennedy, Oberarzt der Notaufnahme. Ich fürchte, Sie müssen draußen warten, Detective.«
    McCabe schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier. Diese Frau ist eine wichtige Zeugin in einem Mordfall, und irgendjemand will sie umbringen. Ich muss sie beschützen.«
    Der Oberarzt zögerte nur ein, zwei Sekunden. »Hier drin wird ihr nichts geschehen.« Seine Stimme klang freundlich. »Wir tun alles, um ihr Leben zu retten, und nicht, um es zu beenden. Aber im Behandlungszimmer ist kein Platz für zusätzliche Personen. In etwa zehn Minuten bringen wir sie nach oben in den OP.« Dr. Kennedy deutete auf McCabes blutverschmierte Kleider. »In der Zwischenzeit können Sie in der Ärzte-Umkleide duschen. Wissen Sie, wie die Frau heißt?«
    »Geben Sie sie als anonyme Patientin in Ihr System ein, und sagen Sie Ihren Leuten, dass sie sich, solange sie hier ist, in Schutzhaft des Portland Police Department befindet.«
    Der Arzt nickte. Er wandte sich an einen jungen Mann, vermutlich ein Medizinstudent, dachte McCabe. »Besorgen Sie Detective McCabe einen Satz OP-Kleidung zum Anziehen, und zeigen Sie ihm, wo er sich waschen kann«, sagte er. »Sie dürfen sich nach der OP im Aufwachraum der Intensivstation oben im vierten Stock zu ihr setzen, aber es wird bestimmt zwei, drei Stunden dauern. Bis dahin ist sie

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