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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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hatte zu klingeln, hörten sie, wie die stählerne Kellerluke neben der Hintertür mit lautem Krachen zufiel. McCabe ging zum Badezimmerfenster. Eine große Gestalt, schwarz gekleidet und mit Cowboystiefeln, ging mit schnellen, aber ruhigen Schritten zur Seitentür der Garage. Dann drehte der Mann sich um, schaute nach oben und lächelte McCabe einen Sekundenbruchteil lang zu. Noch bevor McCabe schießen konnte, war Lucas Kane verschwunden.
    »Mike. Mike, sag doch was, verdammt nochmal«, ertönte Tascos Stimme aus dem Handy.
    »In der Garage, Tom. Er ist in der Garage. Schnappt ihn euch.«
    »Spencer?«
    »Nein, Spencer ist tot. Der Mörder.«
    McCabe sah, wie Tasco und Fraser mit gezogenen Pistolen von rechts die Einfahrt hinaufgerannt kamen.
    »Pass auf, Tommy«, rief er ins Handy. Tasco hörte ihn nicht.
    Ein Motor heulte auf. Das Garagentor glitt zur Seite. Reifen quietschten. Philip Spencers schwarzer Porsche jagte die Einfahrt hinunter. Schotter spritzte zur Seite. Tasco sprang aus dem Weg. Eddie Fraser blieb stehen und schoss zweimal. Der Wagen erwischte ihn und schleuderte ihn in die Luft. Er landete auf dem Rasen. Der schlanke Porsche passte haarscharf an Tascos quer vor der Einfahrt stehendem Wagen vorbei. Er bog nach links ab und raste mit quietschenden Reifen davon. Tasco gab zwei Schüsse ab, beide gingen daneben. Er rannte zu dem Funkgerät in seinem Crown Vic. »Hier Sieben-zwo-zwo. Wir haben hier einen verletzten Beamten. Ich brauche einen Notarztwagen in die Trinity Street 24. Fahrerflucht. Der Verdächtige ist in westliche Richtung zur Vaughan Street unterwegs. Ein schwarzer Porsche Boxster. Kennzeichen: Maine Zwo-acht-null-eins-Victor-Romeo. Ich wiederhole: Zwo-acht-null-eins-Victor-Romeo. Eine Person im Wagen, männlich. Vermutlich bewaffnet und äußerst gefährlich. Ende.«
    »Verstanden Sieben-zwo-zwo. Krankenwagen ist unterwegs, Trinity 24. Wir sind gleich da. Ende.« Dann ertönte das laute elektronische Signal, das dazu diente, alle Einheiten auf eine Meldung von äußerster Dringlichkeit aufmerksam zu machen.
    Die beiden Streifenwagen, die hinter der nächsten Ecke gestanden hatten, röhrten vorbei und nahmen mit jaulenden Sirenen und blinkenden Lichtern die Verfolgung auf. McCabe und Tasco waren gleichzeitig bei Fraser. Eddie hielt sich die Seite und versuchte, sich aufzusetzen. Aus einer Stirnwunde tropfte Blut. »Bleib liegen. Der Notarzt müsste jeden Moment hier sein«, sagte McCabe.
    Tasco klappte einen Erste-Hilfe-Kasten auf, nahm eine Mullbinde heraus und drückte sie auf Frasers blutende Stirn. McCabe erhob sich, ging auf das Haus zu und blieb stehen, rekonstruierte die Szene noch einmal vor seinem geistigen Auge. War da jemand bei Kane im Wagen gewesen? Ja. Eine Frau. Blond. Zusammengesunken, in seltsamer Haltung. Erschossen vielleicht. Er ging noch einmal zu Fraser zurück. »Eddie? Wie viele Personen hast du in dem Porsche gesehen?«
    Fraser hob zwei Finger in die Höhe.
    »Bist du sicher?«, hakte McCabe nach.
    Fraser nickte und presste durch seine Schmerzen hervor: »Ein Typ am Steuer. Eine Frau neben ihm.«
    »Hast du ihn oder sie getroffen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ist nicht weit her mit meinen Schießkünsten, hmm?«
    McCabe ging zum Funkgerät in Tascos Wagen und gab eine Meldung durch. Zwei Personen im Fluchtfahrzeug. Ein dunkelhaariger Mann und eine blonde Frau, möglicherweise Harriet Spencer, unter Umständen auch Lucinda Cassidy, in jedem Fall aber eine potenzielle Geisel.
    Wo wollte Kane wohl hin? Und handelte es sich bei der blonden Frau wirklich um Hattie Spencer? Er hatte sie nur für einen Sekundenbruchteil gesehen, als der Porsche die Einfahrt entlanggerast war. War sie irgendwie gefesselt gewesen? Er spulte den Film innerlich zurück bis zu dem Bild, auf dem sie zu sehen war. Es war verschwommen und sauste so schnell vorbei, dass darauf nichts Eindeutiges zu erkennen war.
    Er kehrte ins Haus zurück.
    Im ersten Stock betrachtete er Spencers verstümmelte Leiche. Die Sirenen verklangen in der Ferne. Die Kriminaltechniker waren unterwegs. Er musste sich überlegen, was der nächste Schritt war. Im Augenblick hatte er noch keinen Schimmer.
    Maggie tauchte neben ihm auf. »McCabe, was zum Teufel ist hier eigentlich los?«
    »Lucas Kane.«
    »Ich denke, Kane ist tot?«
    »Er hat seinen eigenen Tod vorgetäuscht.«
    »Warum?«
    »Da gibt es viele Gründe. Wahrscheinlich hat er sich gedacht, dass die Polizei seine Aktivitäten nicht so genau unter die Lupe

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