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The Cutting

The Cutting

Titel: The Cutting Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Hayman
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McCabe.
    Maggie setzte sich an den kleinen runden Tisch neben der Küchentür. McCabe lehnte am Geländer. Kenney machte einen nervösen Eindruck, aber das war nicht weiter ungewöhnlich. Personen, die im Zusammenhang mit einer Mordermittlung von der Polizei befragt werden, reagieren meistens nervös, auch wenn sie gar nichts angestellt haben. Kenney kam wieder auf die Terrasse. Er nippte an einer Flasche Geary’s und hatte eine Tüte Kartoffelchips in der Hand. Dann ließ er sich auf den Stuhl neben Maggie sinken. »Und, was möchten Sie wissen?«
    »Erzählen Sie uns etwas über Katie«, sagte McCabe. »Alles, was Ihnen einfällt, auch wenn es Ihnen unwichtig erscheint. Wir zeichnen das Gespräch auf.«
    »Tatsächlich? Wieso denn das?«, wollte Kenney wissen.
    »Sagen wir einfach, wir sind nicht besonders gut im Mitschreiben.« Maggie legte den kleinen Digitalrecorder auf den Tisch und schaltete ihn ein.
    »Schon okay. Ich bin auch nicht gerade ein großer Mitschreiber.« Seine Aufmerksamkeit war nicht auf McCabe gerichtet, sondern auf Maggie. Vielleicht fand er sie attraktiv. Vielleicht auch einfach nur weniger bedrohlich.
    »Was soll ich über Katie sagen?« Er zuckte mit den Schultern. »Sie war ein nettes Mädchen. Klug. Eine richtig gute Fußballerin. Sie wissen wahrscheinlich, dass ich Assistenztrainer des Mädchenteams bin. Katie kenne ich seit meinem ersten Jahr hier in Portland. Damals habe ich die Anfänger trainiert. Ich habe noch nie eine Spielerin gesehen, die in ihrem Alter schon auf einem vergleichbaren Niveau gewesen wäre. Klein, aber schnell. Sehr wendig. Wenn das jetzt nicht passiert wäre, hätte sie dieses Jahr eine echte Chance gehabt, in die Auswahl von Maine zu kommen. Es hat ja sogar schon Anfragen von etlichen Spitzen-Colleges gegeben, und dabei ist sie noch nicht mal im Abschlussjahrgang. War sie noch nicht mal im Abschlussjahrgang«, verbesserte er sich.
    »Haben Sie an der UVM selbst Fußball gespielt?«, erkundigte sich Maggie.
    »Ja. Drei Jahre in der Uniauswahl. Überwiegend in der B-Mannschaft. Ich war ganz gut, aber nicht gerade überragend.«
    »War Katie bei ihren Mannschaftskameradinnen beliebt?«
    »Ich glaube schon. Sie hat nie irgendwelche Starallüren gezeigt. Hat versucht, sich anzupassen. Hübsches Mädchen. Breites Lächeln. War eigentlich immer fröhlich. Außer auf dem Platz. Da war sie vollkommen anders.«
    »Wie meinen Sie das?«, wollte McCabe wissen.
    »Sie war eine aggressive Spielerin und wollte immer gewinnen. Sie hat viel mehr von sich selbst verlangt als die anderen Spielerinnen, auch mehr, als die Trainer jemals verlangt hätten. Es war, als wollte sie irgendetwas beweisen. Wissen Sie, es ist schwer zu glauben, dass sie tatsächlich tot sein soll. Wer, um alles in der Welt, macht denn so etwas?«
    »Ein böser Mensch«, sagte McCabe. Er machte eine Pause, beobachtete Kenney und ließ die Stille wirken, um zu sehen, ob sie vielleicht eine Reaktion hervorrief. Das war nicht der Fall. Kenney nippte einfach nur an seinem Bier, blickte von Detective zu Detective und wartete auf die nächste Frage. Schließlich sagte McCabe: »Sind Ihnen irgendwann beim Training mal irgendwelche Personen aufgefallen, die da nichts zu suchen hatten? Männer im Speziellen? Irgendjemand, der Ihren Verdacht erregt hat?«
    »Wissen Sie was? Nachdem sie verschwunden war, da habe ich mir genau diese Frage gestellt. Gelegentlich tauchen irgendwelche Scouts von College-Mannschaften beim Training auf. Die meisten kennen wir, aber dieses Jahr hatten wir auch ein paar unbekannte dabei.«
    »Hat irgendeiner ein spezielles Interesse an Katie gezeigt? So speziell, dass er mit ihr reden wollte? Sie näher kennenlernen?«, wollte Maggie wissen.
    »Na klar. Die wollten alle mit Katie reden. Ihre Colleges anpreisen. Wie gesagt, sie war mit Abstand unsere beste Spielerin, obwohl sie erst in der elften Klasse war. Es wird verdammt schwierig werden ohne sie.«
    »Sprechen Sie normalerweise mit den Scouts?«, fragte Maggie.
    »Eigentlich sind die Scouts verpflichtet, uns über ihren Besuch zu informieren. Das machen sie aber nicht immer. Wissen Sie was? Jetzt, wo Sie es erwähnen, fällt mir ein, dass ich in der Woche, als sie verschwunden ist, gesehen habe, wie Katie nach dem Training mit einem Mann geredet hat, den ich nicht kannte.«
    »Ist Ihnen dabei etwas aufgefallen?«
    »Bloß dass sie sich anscheinend ehrlich gefreut hat. Hat viel genickt und gelächelt. Ich habe sie anschließend gefragt, wer

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