Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit

Titel: The Sign Bd. 1 Nur zu deiner Sicherheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Karr
Vom Netzwerk:
Stipendium beworben. Obwohl die ab Rang vier sowieso alle zulassen, ich würde also eh reinkommen.«
    »Klugscheißer.« Mike grinste Derek an. »Du weißt, dass du dieses Stipendium ganz sicher kriegst. Hey, hat jemand Hunger?«, fragte Mike. »Diese Kreditpunkte, die meine Mom mir gegeben hat, wollen unbedingt in Essen umgewandelt werden.«
    »Willst du uns verarschen? Selbst wenn heute Tag der Einheit wäre und ich mir gerade den Bauch vollgeschlagen hätte, würde ich Ja sagen«, meinte Derek. »Ich kann mich nicht erinnern, wann du das letzte Mal bezahlt hättest.«
    » TJ s?«, schlug ich vor. Es fühlte sich gut an – irgendwie normal –, mit Freunden zusammen zu sein.
    Sal warf einen Blick auf eine Zeit-Temperatur-Anzeigetafel, dann lenkte er sein Augenmerk auf mich. Da war etwas an ihm, das meine Knie weich wie Wackelpudding werden ließ. »Klingt großartig, aber ich kann nicht. Wir haben gestern spät am Abend noch ein paar Schrottkarren reingekriegt, deshalb muss ich heute arbeiten. Wir sehen uns in der Schule.«
    Während er die Straße überquerte, beobachtete ich sein Spiegelbild in der Schaufensterscheibe. Er bewegte sich leichtfüßig und flink, wie eine Katze. Er sah die Straße hoch, wobei sein Haar sein Gesicht verdeckte, aber als er sich in die andere Richtung wandte, wirkte sein Unterkiefer angespannt und er runzelte die Stirn. Ich fühlte mich schlecht, dass wir auf den Tod seiner Eltern zu sprechen gekommen waren, doch mir wäre es ja von Anfang an lieber gewesen, er hätte mich in Ruhe gelassen, oder etwa nicht? Der Drang, ihm zu folgen und noch etwas zu sagen, irgendetwas, das ihm half, durchfuhr mich. Deshalb schlang ich beide Arme um mich und packte meine Schultern, um dieses Gefühl unter Verschluss zu halten.
    ***
    Sal war gerade mal fünf Minuten weg, als es geschah. Dieses Mal gab es keine Stille, dieses Mal krachten keine Trannies ineinander. Da war nur eine Durchsage:
    »Der Regierungsrat hat in seinem Bestreben, das Rangsystem aufrechtzuerhalten, staatliche Programme wie die Ausbildung zu Weiblichen Liaison-Spezialisten und Biotests an Menschen eingeführt. Was man den Leuten allerdings verschweigt, ist die Tatsache, was aus den Testpersonen von Rang eins tatsächlich wird und wo die Mädchen, die am We LS -Programm teilnehmen, in Wirklichkeit enden …«
    So abrupt wie die Übertragung begonnen hatte, endete sie auch. Die Menschen, die sich bei Beginn der Durchsage instinktiv in Gruppen zusammengestellt hatten, schüttelten die Furcht ab, die die plötzliche Nähe ihnen verursacht hatte, und gingen wieder ihrer Wege. Die Luft knisterte regelrecht vor Anspannung. Einige Leute warfen verstohlene Blicke über ihre Schultern und niemand wagte es, den anderen anzusehen – so als hätten sie Angst, irgendjemand könne ihre intimsten Gedanken erraten.
    »NonKons. Wow! Das war auch noch der Eliminator.« Die Bewunderung umhüllte Dereks Worte wie flüssige Schokolade. »Ich glaube …«
    »Derek – nicht jetzt.« Ich packte ihn am Arm und deutete nach oben. Zweifellos würde die Audio-Überwachungs-Polizei nach dieser Durchsage in der Innenstadt alles abhören. Definitiv kein guter Zeitpunkt, um Derek eine von seinen Ansichten in Unterstützung des Widerstands kundtun zu lassen, von denen ich bisher im Übrigen nichts gewusst hatte. Wir konnten von Glück sagen, dass der Regierungsrat mit der Gedankenüberwachung noch nicht allzu weit war. Obwohl tatsächlich bereits Gerüchte kursierten, dass das B.O.S.S. in New York und Los Angeles schon die ersten Prototypen testweise in Betrieb hatte.
    Ich hatte von dem Eliminator gehört, doch noch nie war ich Zeuge von einer seiner Durchsagen geworden. Ich wusste nicht allzu viel über ihn, nur das, was ich in Medienberichten gehört hatte. Er war der NonKon-Anführer des Widerstands und in Ginnies Augen war er ein Held, obwohl sie das natürlich nie hatte laut aussprechen können.
    »Ich frage mich, ob Sal das wohl gehört hat«, meinte Derek.
    Ich dachte über Sals plötzliches Verschwinden nach. Und unwillkürlich stellte mein Gehirn einen Zusammenhang her zwischen ihm und dem Obdachlosen, den ich in der Gasse hatte verschwinden sehen, gleich im Anschluss an die Durchsage, an dem Tag, als Ginnie umgebracht worden war. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Es musste ein Zufall sein, nichts weiter.
    ***
    Im TJ s wagte es keiner, über die Durchsage zu reden, obwohl ich überzeugt war, dass die Gedanken aller um die NonKon-Ansprache kreisten.

Weitere Kostenlose Bücher