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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Und er war glücklicher, als er je zuvor gewesen war, weil... Er blieb stehen.
    Weil etwas in der Luft lag . Er konnte es fühlen, konnte es in der Nacht schmecken. Er konnte es schmecken, ein rußiger, heißer Geschmack, der von überall herkam, als wollte Gott ein Grillfest machen, bei dem die ganze Zivilisation das Barbecue war. Die Holzkohle war außen schon heiß, weiß und blättrig und innen rot wie Dämonenaugen. Etwas Riesiges, etwas Gewaltiges.
    Die Zeit seiner Verwandlung war gekommen. Er würde zum zweiten Mal geboren werden; eine große sandfarbene Bestie, die jetzt schon in den Wehen lag, würde ihn unter Schmerzen aus ihrem Schoss ausstoßen und langsam die Beine bewegen, während Geburtsblut herausquoll, und sie würde dabei mit sonnenheißen Augen in die Leere starren.
    Er war geboren worden, als sich die Zeiten änderten, und die Zeiten würden sich wieder ändern. Es lag im Wind, im Wind dieses warmen Abends in Idaho.
    Die Zeit seiner Wiedergeburt war fast gekommen. Das spürte er. Warum sonst konnte er plötzlich Wunder tun?
    Er schloß die Augen und wandte das heiße Gesicht leicht dem dunklen Himmel zu, der schon bereit war, die Dämmerung zu empfangen. Er konzentrierte sich. Lächelte. Die staubigen, abgelaufenen Absätze seiner Stiefel hoben sich von der Straße. Einen Zentimeter. Zwei. Drei. Das Lächeln wurde zum Grinsen. Jetzt schwebte er dreißig Zentimeter hoch. Fünfzig Zentimeter über der Straße schwebte er konstant, während unter ihm etwas Staub dahinwehte.
    Dann spürte er den ersten Streifen der Dämmerung am Himmel, und er sank wieder nach unten. Die Zeit war noch nicht gekommen.
    Aber die Zeit würde bald kommen.
    Er ging wieder weiter, grinste und suchte schon nach einem Platz, wo er den Tag verbringen konnte. Die Zeit würde bald kommen, und dieses Wissen genügte ihm vorläufig.

24
    Lloyd Henreid, den die Zeitungen in Phoenix »den gnadenlosen Killer mit dem Babygesicht« nannten, wurde von zwei Wärtern durch den Korridor des Hochsicherheitstrakts im Stadtgefängnis von Phoenix geführt. Dem einen lief die Nase, beide sahen mißmutig aus. Die anderen Insassen des Trakts bereiteten Lloyd ihre Version eines Triumphzugs. Im HS -Trakt war er eine Berühmtheit.
    »Heee, Henreid!«
    »Nur zu, Junge!«
    »Sag dem Bezirksstaatsanwalt, wenn er mich rausläßt, paß ich auf, daß du ihm nichts tust.«
    »Laß knacken, Henreid!«
    »Weiter so, Bruder! Weiterweiterweiterweiter !«
    »Billige, großmäulige Arschlöcher«, murmelte der Wärter mit der laufenden Nase und nieste.
    Lloyd grinste fröhlich. Er sonnte sich in seinem frischen Ruhm. Hier war es anders als in Brownsville, ganz klar. Sogar das Essen war besser. Wenn man hart zuschlagen konnte, wurde man hier respektiert. Er stellte sich vor, daß sich so Tom Cruise bei einer Filmpremiere fühlen mußte.
    Am Ende des Flurs gingen sie durch einen Torweg und eine doppelt vergitterte, elektrisch betriebene Pforte. Er wurde wieder abgetastet. Der Wärter mit der Erkältung atmete so schwer durch den geöffneten Mund, als sei er eine Treppe hochgerannt. Zu guter Letzt führten sie ihn noch durch einen Metalldetektor, wahrscheinlich um festzustellen, ob er sich auch nichts in den Arsch geschoben hatte, wie dieser Papillon im Film.
    »Okay«, sagte der Wärter mit der Triefnase, und ein anderer Wärter in einem kugelsicheren Kabuff winkte sie weiter. Sie wanderten einen weiteren Korridor entlang, der in einem tristen Grün gestrichen war. Hier war es sehr still; nur die klackenden Absätze des Wärters waren zu hören (Lloyd selbst hatte Papierslipper an), sowie das asthmatische Röcheln rechts von Lloyd. Am anderen Ende des Korridors wartete wieder ein Wärter vor einer verschlossenen Tür. Die Tür hatte ein Fenster, kaum mehr als ein Guckloch, dessen Glas drahtverstärkt war.
    »Warum stinkt der Knast eigentlich immer nach Pisse?« fragte Lloyd, nur um Konversation zu machen. »Ich meine, selbst wo keine Leute eingesperrt sind, stinkt es nach Pisse. Pinkelt ihr Burschen womöglich in die Ecken?« Er kicherte bei dem Gedanken, der ja auch wirklich ziemlich komisch war.
    »Maul halten, Killer«, sagte der Wärter mit der Erkältung.
    »Du siehst gar nicht gut aus«, sagte Lloyd. »Du solltest zu Hause im Bett liegen.«
    »Maul halten«, sagte der andere.
    Lloyd hielt das Maul. Das hatte man davon, wenn man versuchte, mit diesen Leuten zu reden. Nach seiner Erfahrung hatte die Klasse der Gefängnisbeamten ganz einfach keine

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