The Stand. Das letze Gefecht
an ihn, und der schlanke Sattel zwischen ihren Beinen schien plötzlich dicker, voller, zärtlicher und bewußter zu sein. Der Saum ihrer Hose rieb zärtlich und obszön an ihr, bis sie sich selbst reiben wollte, um das Jucken loszuwerden, sich ein für allemal davon zu befreien.
»Sag mir eines«, bat sie.
»Alles.«
»Du hast gesagt >wie versprochen< Wer hat mich dir versprochen? Warum ich? Und wie soll ich dich nennen? Nicht einmal das weiss ich. Ich habe dich fast mein ganzes Leben lang gekannt und weiss nicht, wie ich dich nennen soll.«
»Nenn mich Richard. Das ist mein richtiger Name. Nenn mich so.«
»Das ist dein richtiger Name?« fragte sie zweifelnd, und er kicherte gegen ihren Hals, so daß sie vor Abscheu und Lust eine Gänsehaut bekam. »Und wer hat mich dir versprochen?«
»Nadine«, sagte er, »das habe ich vergessen. Komm.«
Er hielt immer noch ihre Hände, als er von der Motorhaube sprang, und sie hätte sich fast losgerissen und wäre weggelaufen... aber welchen Sinn hätte das gehabt? Er hätte sie verfolgt, gefangen und vergewaltigt.
»Der Mond«, sagte er. »Er ist voll. Wie ich.« Er schob ihre Hand auf den verblichenen und glatten Schritt seiner Jeans, und dort war etwas Schreckliches, das unter den kalten Noppen des Reißverschlusses ein pulsierendes Eigenleben führte.
»Nein«, murmelte sie und versuchte, ihre Hand wegzuziehen, und dachte daran, wie sehr sich dies von jener mondhellen Nacht unterschied, wie anders es war. Dies war das andere Ende des Regenbogens der Zeit.
Er zog ihre Hände zu sich. »Komm mit in die Wüste und sei meine Frau«, sagte er.
»Nein!«
»Es ist viel zu spät, nein zu sagen, Liebste.«
Sie ging mit ihm. Sie sah einen Schlafsack und die verkohlten Gebeine eines Lagerfeuers unter den silbernen Gebeinen des Mondes.
Er legte sie hin.
»Nun gut«, keuchte er. »Nun gut.« Seine Finger machten die Gürtelschnalle auf und dann den Knopf, dann den Reißverschluß. Sie sah, was er für sie hatte und begann zu kreischen. Bei diesem Laut schnellte das Grinsen des dunklen Mannes förmlich vorwärts, riesig und glitzernd und obszön in der Nacht, und der aufgeblähte und käsige Mond starrte mit leerem Blick auf sie beide herunter.
Nadine entrang sich ein Schrei nach dem anderen, und sie versuchte, von ihm fortzukriechen, und er packte sie; sie preßte die Beine, so fest sie konnte, zusammen, und als er eine seiner glatten Hände dazwischenschob, spreizte sie sie willenlos und dachte: Ich werde nach oben sehen... ich werde zum Mond sehen... ich werde nichts spüren, und es wird vorbei sein ...es wird vorbei sein... ich werde nichts spüren...
Und als seine tödliche Kälte in sie eindrang, wurde ihr Schreien schriller und brach sich Bahn, explodierte aus ihrer Kehle, und sie wehrte sich, aber die Gegenwehr war vergebens. Er rammte in sie, Eroberer, Zerstörer, und kaltes Blut rann an ihren Schenkeln hinab, und er war in ihr, bis zur Gebärmutter, und der Mond schien ihr in die Augen, kaltes und silbernes Feuer, und als er kam, war es wie geschmolzenes Eisen, geschmolzenes Roheisen, geschmolzenes Messing, und sie kam selbst, kam schreiend vor unermeßlicher Lust, vor Entsetzen, vor Grauen, wandelte durch die Pforten aus Eisen und Messing in die Wüste des Wahnsinns, wurde hindurch gejagt, hindurchgeiveht wie ein Blatt vom Bellen seines Gelächters, sah sein Gesicht schmelzen, und nun war es das zottelige Gesicht eines Dämons dicht über ihrem, eines Dämons mit grellen gelben Lampen als Augen, Fenster in eine nie für möglich gehaltene Hölle, und trotzdem war noch diese gräßliche Heiterkeit in ihnen, in diesen Augen, welche in die verwinkelten Gassen von tausend finsteren nächtlichen Städten gesehen hatten; diese Augen waren leuchtend und funkelnd und schließlich stumpf. Er fing noch einmal an... und noch einmal ... und noch einmal. Es schien, als wären seine Reserven nie verbraucht. Kalt. Er war tödlich kalt. Und alt. Älter als die Menschheit, älter als die Erde. Immer und immer wieder füllte er sie mit seiner nächtlichen Flüssigkeit und lachte brüllend. Erde. Licht. Und kam. Und kam noch einmal. Der letzte Schrei entrang sich ihr und wurde vom Wüstenwind aufgegriffen und in die entferntesten Kammern der Nacht geweht, hinaus, wo tausend Waffen daraufwartet en, daß ihr neuer Besitzer kam und sie für sich beanspruchte. Zotteliger Dämonenkopf, aus dem eine tief gegabelte Zunge hing. Sein toter Atem streifte über ihr Gesicht. Sie war jetzt
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