The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)
ich.
Heulend und grunzend stolperten die Weepers übereinander, während sie aus den Käfigen drängten.
Wir hasteten auf den Aufzug zu. Krallen kratzten über den Boden, Metall klimperte. Ich wagte es nicht, mich umzusehen. Der Lastenaufzug öffnete sich und wir stürz ten hinein. Joshua schlug mit der Faust auf den Knopf, doch die Türen wollten sich nicht schließen.
Eine Heerschar von Weepers kam auf uns zu. Wir waren gefangen.
Ich drückte mich gegen die Wand und machte mich so klein wie möglich. Joshua war an meiner Seite und zog die Waffe, während Tyler weiter auf den Knopf drückte. Plötzlich sprangen die Weepers brüllend auf uns zu. Joshua feuerte.
Zwei Weepers, die uns beinahe erreicht hatten, wurden von den Schüssen niedergestreckt. Sie fielen in den Aufzug, sodass die Kabine schaukelte. Die leblosen Körper drückten gegen meine Beine. Drahtiges Fell streifte meine Haut, Speichel benetzte meine Kleidung. Der Gestank nach Blut und Kot überwältigte mich. Ich sah nur noch leere milchige Augen und scharfe Klauen. Doch für Ekelgefühle war keine Zeit – weitere Weepers rückten an. Meine Ohren waren taub von den Schüssen. Mehrere der Kreaturen erreichten gleichzeitig den Aufzug, wurden von Kugeln durchbohrt und fielen auf die Leichen der anderen.
Dann fuhr mit einem Mal ein sengender Schmerz in meinen Knöchel und mein Bein hinauf. Ich sah an mir herunter. Aus einer Bisswunde in meiner Wade strömte Blut. Ein Weeper hatte mich erwischt. Ich schnappte nach Luft.
Joshua und Tyler feuerten ihre letzten Kugeln in die Masse der heranströmenden Weepers. Inzwischen lagen sechs Leichen auf einem Haufen vor dem Aufzug und bildeten eine Barriere zwischen uns und ihnen. Mit einem Piepen glitten die Türen aufeinander zu, bis sie an die Beine zweier toter Weepers stießen. Joshua und Tyler zogen sie in die Kabine. Scheppernd schlossen sich die Aufzugtüren. Ich war wie erstarrt und konnte den Blick nicht von der Bisswunde nehmen.
Der Aufzug fuhr los.
Joshua drückte meine Hand, eine Geste, die ich nicht erwidern konnte. Meine Muskeln waren wie betäubt. Während der Aufzug nach oben fuhr, ging das Licht aus. Nur die Halsbänder der toten Weepers blinkten noch.
Die Sekunden verstrichen quälend langsam. Die Luft war unerträglich stickig.
Ich blinzelte in die Finsternis und versuchte, ruhig zu bleiben. Wir hatten das Heilmittel. Es musste wirken. Unbedingt!
Ich schloss die Augen. Meine Arme und Beine wurden taub, als würde mein Körper allmählich die Arbeit einstellen. Seltsamerweise genoss ich diese Empfindung.
Weißes Licht traf auf meine Lider, doch ich konnte die Augen nicht öffnen. Wind zerzauste mein Haar. Gierig atmete ich die kühle Luft.
Beim Anblick des Tageslichts zuckte ich zusammen. Joshua ließ meinen Augen keine Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Er zerrte mich aus dem Aufzug, fort von den toten Weepers. Ich folgte ihm blindlings, wobei ich die Tränen aus den brennenden Augen blinzelte. Der Aufzug schloss sich. Uns blieb nicht viel Zeit.
Ich rannte los, ohne den beißenden Schmerz in meiner Wade und meinem Knöchel zu beachten.
Verschwommen konnte ich einen Parkplatz in der Entfernung ausmachen. Joshua rannte zum nächsten Militärfahrzeug hinüber und schob mich auf den Bei fahrersitz. Tyler sprang auf die Rückbank. Joshua steckte den Schlüssel, den ihm sein Vater gegeben hatte, ins Zündschloss und drehte ihn herum. Der Motor sprang brüllend an.
Ich sah aus der Windschutzscheibe. Die Weepers stürmten auf uns zu. Joshua kurbelte wie wild am Lenkrad. Der Wagen drehte sich um 180 Grad und schoss davon.
»Kopf runter!«, schrie Joshua. Ich duckte mich und presste meine Brust gegen die Beine. Einen Augenblick später durchschlugen Kugeln die Windschutzscheibe.
Glasscherben regneten auf meinen Rücken, meine Schultern und meinen Kopf. Als Joshua um eine Kurve bog, wurde ich gegen die Tür geschleudert, sodass mir vom Aufprall der Schädel brummte.
Mit einem Krachen brachen wir durch den Zaun, wobei die Windschutzscheibe komplett zerbrach. Ich hob die Arme über den Kopf. Der Fahrtwind brauste in den Wagen, zerzauste mein Haar und rauschte in meinen Ohren.
Ich sah zu dem Rucksack zwischen Tylers Beinen hinüber und hoffte, dass die Glasröhrchen diese wilde Fahrt überstanden. Wenn sie kaputtgingen, war alles umsonst. Und ich würde mir das Virus einfangen, sollte ich nicht immun dagegen sein.
Tyler kauerte mit geschlossenen Augen auf dem Rück sitz. Sein Hemd war
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