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The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: The Weepers - Wenn die Nacht Augen hat: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Winnacker
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Verstärkung«, sagte Quentin.
    »Danke, aber wie sollen wir alle ins Auto passen?«, fragte ich.
    »Nehmt den Wohnwagen«, sagte Geoffrey. »Das ist auch viel sicherer.«
    Ich nickte. Da hatte er recht.
    »Also gut«, sagte Joshua. »Wann sollen wir losziehen?«
    »So bald wie möglich«, sagte Geoffrey.
    »Morgen?«, fragte ich. Selbst zu viert würde das kein Kinderspiel werden. Wenn wir Erfolg haben wollten, muss ten wir ausgeruht sein.
    »Das wäre toll«, antwortete Geoffrey.
    Quentins Augen funkelten. »Wir könnten die Kamera mitnehmen und die Nester filmen. Dann würden die Leute sehen, wie es wirklich im Ödland zugeht.«
    Ich spürte, wie sich mein Herzschlag beschleunigte. Das war ein glänzender Einfall. Die Aufnahmen würden unserer Sache mehr Gewicht verleihen. Schlagartig kam mir eine andere Idee, sodass ich noch aufgeregter und ängstlicher wurde. »Wie wär’s mit dem Nest im Zoo von L.A.? Das ist eine der größten uns bekannten Weeperkolonien. Davon könnten wir spektakuläre Aufnahmen machen.«
    Joshua sah mich überrascht an. »Ja. Gute Idee. Aber es könnte gefährlich werden.«
    »Das wäre ja nichts Neues«, sagte ich.
    Joshua lächelte, doch die Heiterkeit auf seinem Ge sicht wurde gleich von einem Ausdruck wilder Entschlos senheit abgelöst.
    Der Jäger in ihm war zurück.

»Sind wir bald da?«, fragte Bobby zum fünften Mal.
    Mom und Dad sahen sich an. Hieß das »Nein«?
    »Wir sind tatsächlich bald da«, sagte Dad mit einem Lachen in der Stimme.
    »Wirklich?« Ich drückte das Gesicht ans Fenster, um besser sehen zu können, als sich unser Auto dem Tierheim näherte.
    Sobald wir angehalten hatten, sprangen Bobby und ich aus dem Wagen.
    »Halt!«, rief Mom, während Dad Mia aus dem Kindersitz holte. Ich trippelte nervös auf und ab, bis wir endlich das Tierheim betreten durften.
    Auf dem Empfangsschalter stand eine Transportkiste. Zwei bernsteinfarbene Augen spähten daraus hervor. Sie wirkten so traurig.
    Ich ging zu der Kiste hinüber. Der Kater darin miaute herzerweichend. »Warum ist er hier?«, fragte ich.
    Miau.
    Die Frau am Empfang sah auf. »Oh, wir haben ihn in einer leerstehenden Wohnung gefunden. Die Nachbarn haben ihn gehört.«
    »Seine Besitzer haben ihn ausgesetzt?«, flüsterte ich. Bobby machte große Augen.
    Ich steckte einen Finger durch das Gitter. Die Katze rieb mit ihrem Kopf dagegen und schnurrte. »Den will ich«, sagte ich zu Mom und Dad, die gerade Mia die anderen Katzen hinter einer großen Glasscheibe zeigten.
    »Sollen wir ihn Muffin nennen?«, fragte Bobby und streichelte die Ohren des Katers mit seinem kleinen Finger. Mom und Dad waren erst verblüfft, doch dann nickten sie.
    Lächelnd blickte ich Muffin an. »Jetzt hast du eine Familie.«

Siebzehn
    Wir hielten vor dem Zoo an. Neben dem zerbrochenen Eingangsschild lagen mehrere Tierkadaver. Ich spähte aus der Windschutzscheibe und hielt Ausschau nach etwas Verdächtigem. »Die Luft ist rein.« Quentin und Alexis nickten. Es gab keine unmittelbaren Anzeichen drohender Gefahr.
    Wir stiegen mit gezückten Waffen aus. Der Wind jagte ein verbeultes Straßenschild über den Parkplatz. Das Scheppern fuhr mir durch Mark und Bein.
    »Also los«, sagte Joshua. Quentin nahm den Camcorder aus dem Rucksack, hing ihn sich um den Hals und schaltete ihn auf Dauerbetrieb.
    Alexis kam auf mich zu. Sie hatte ihr langes braunes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden. »Unheimlich hier.«
    »Ich weiß noch, wie es vor der Tollwut hier aussah. Alles war voller Menschen, und es war wirklich schön hier …« Bei der Erinnerung an mein glückliches früheres Leben verstummte ich.
    Alexis drückte meinen Arm. »Tut mir leid. Es muss schwer für dich sein.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Für uns alle.«
    Als wir durch das Tor in den Zoo marschierten, um klammerte ich meine Pistole noch fester. Alles wirkte ver lassen. Nur ein paar Vögel saßen zwitschernd in einem Baum. Ich ließ die Waffe sinken.
    Zu unserer Linken befand sich das Krokodilgehege. Ihre Skelette lagen in den ausgetrockneten Wasserbecken. Dahinter sahen wir die Kadaver von Vögeln und anderen Tieren auf dem Gehweg. Die Sonne hatte ihre Knochen hellweiß gebleicht. Alexis kniete sich hin, um sie genauer zu betrachten. Quentin filmte sie dabei.
    Dann verstummten die Vögel. In der Entfernung hörte ich immer noch das Scheppern des Straßenschilds – oder bildete ich mir das nur ein? Mit zitternden Fingern hob ich die Waffe. Alexis stand auf und griff

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