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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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unter die heiße Dusche. Doch so sehr ich meinen Körper und vor allem mein Gesicht abschrubbte, meine Schuldgefühle konnte ich nicht abwaschen.
    Ich wartete ab, bis es draußen stockdunkel und das Haus vollkommen still geworden war, bevor ich das Zimmer mit meinem Gepäck verließ. Lautlos stieg ich die Treppe hinab und betete, dass die Hunde nicht voller Begeisterung über mich herfallen würden. Wenn ich Zeit gehabt hätte, hätte ich frühzeitig ein Stück Wurst zur Seite gebracht, um sie abzulenken … aber ich hatte Glück. Alle Türen zum Foyer waren geschlossen und Mario und Luigi befanden sich vermutlich selig schlummernd auf ihren Decken im Wohnzimmer. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Küche, wo ich meine Briefe deutlich sichtbar auf den Esstisch legte, schlich ich zum Stall. Ich wunderte mich darüber, dass das Tor offenstand, war aber dankbar, dass ich dadurch das Quietschen der Scharniere beim Öffnen vermeiden konnte.
    Man sah kaum die Hand vor Augen. Ich wollte die Lampen nicht anschalten und das Einzige, was für ein wenig Dämmerlicht sorgte, waren die Solarleuchten, die den Weg draußen säumten. Aber in den letzten drei Wochen hatte ich Hekate so oft gesattelt und abgesattelt, dass ich hoffte, es diesmal auch blind zu schaffen. Doch offenbar war das überhaupt nicht notwendig. Meine Aspahi stand gesattelt und gezäumt vor ihrer Box. Im selben Moment, in dem ich das feststellte, spürte ich, dass ich nicht alleine im Stall war. Ich drehte mich rasch um die eigene Achse und durchtastete die Finsternis mit meinem Blick. War das Gios dezenter Wink, dass ich mich gefälligst vom Acker machen sollte?
    Tatsächlich schälte sich eine Gestalt aus dem Dunkel in der Nähe der Sattelkammer.
    „Keine Sorge, bin gleich weg“, sagte ich kühl.
    „Ich weiß“, sagte Ces. „Und ich komme mit.“

Kapitel 7
    „Was?“
    „Nicht so laut!“, flüsterte er, als er auf mich zukam.
    „Warum?“
    „Keine Ahnung, ich dachte, es gehört zu einer Nacht- und Nebelaktion, dass man sich unbemerkt davonschleicht und nicht herumkrakeelt …“
    „Das meine ich doch nicht!“, flüsterte ich zurück. „Wieso, bei Artemis, willst du mitkommen?“
    „Die zwei Monate sind noch nicht um.“
    Ich glaubte, meinen Ohren nicht zu trauen. Zwar wusste ich, dass Ces schnell eingeschnappt und ebenso schnell wieder gutgelaunt war, aber unseren Streit von heute Abend konnte er doch unmöglich schon wieder vergessen haben. „Das ist nicht dein Ernst! Du hasst mich!“
    Er sah weg. „Es tut mir leid wegen vorhin. Ich war einfach so von den Socken, dass ich … naja ein bisschen zu heftig reagiert habe.“
    „Okay …“, sagte ich, unsicher, was ich mit der Situation nun anfangen sollte.
    „Und ich habe mit Gio geredet. Er war ziemlich durcheinander, aber er sagte, dass dich nicht die Schuld trifft.“
    Ich atmete auf. Mein Herz wurde dabei ungefähr zehn Kilo leichter.
    „Ihn allerdings auch nicht, was die Sache ein wenig kompliziert macht.“
    „Ces, wie auch immer … Vergiss die zwei Monate. Es tut mir leid.“
    „Darum geht es nicht. Du stehst nach wie vor unter meinem Schutz“, sagte er entschlossen.
    Ich verdrehte die Augen.
    Schnell redete er weiter: „Außerdem habe ich ein Recht darauf, auf der Suche nach meinem Bruder dabei zu sein. Und es ist nicht so, als ob es für mich hier noch etwas zu tun gäbe. Egal, ob mich eine Schuld daran trifft, dass du aus dem Sommerhaus abgehauen bist, oder nicht, ich werde mit Sicherheit nie wieder ausgewählt werden. Ich bin frei. Frei wie der Wind“, sagte er leichthin, aber ich hörte den bitteren Unterton in seiner Stimme.
    „Dann genieß deine Freiheit! Hier! Ich weiß nicht, was auf mich zukommen wird, ich weiß nicht mal …“ … wohin ich reiten werde, wollte ich sagen, aber da ging mir auf, dass ich es wusste. Natürlich.
    „Hast du Angst, dass mir etwas passiert?“, fragte er spöttisch. „Wie rührend!“
    Ja. Dort weiß man nie, was einem passieren wird. „Nein“, beeilte ich mich zu sagen. „Aber bleib bei deiner Familie. Ich möchte, dass ihr alle wieder zusammenfindet und nicht, dass ihr euch in alle Winde zerstreut.“
    „Du brauchst mich.“
    „Ganz und gar nicht“, widersprach ich. „Du wärst mir nur eine Last. Alleine komme ich schneller voran.“
    „Alleine ist es gefährlicher und vier Augen finden verschwundene Brüder beziehungsweise Exfreunde schneller als zwei.“
    „Denk an Theresa! Das kannst du ihr nicht antun!“
    „Ich habe

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