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Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Der Überfall: Band 4 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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wurde es still im Raum, und die Menschen scharten sich um ihn.
    » Ich möchte euch allen Theodore Boone vorstellen«, sagte Reverend Quinn zu den anderen, » den Helden der Stunde, den Jungen mit dem berühmtesten Hund von Strattenburg, einen guten Freund meines Sohns Hardie.«
    Theo nickte den anderen verlegen zu. Wie er bald feststellte, arbeitete nur eine Handvoll der Anwesenden für den Umweltbeirat. Die meisten waren Freiwillige, in erster Linie Studenten vom Stratten College.
    Ein Mann, der sich als Sebastian Ryan vorstellte, trat vor und schüttelte Theo die Hand.
    » Ich bin der Vorsitzende des Umweltbeirats, und wir freuen uns sehr, dass du dich uns angeschlossen hast.«
    Theo war sich nicht bewusst, sich irgendwem angeschlossen zu haben. Plötzlich fühlte er sich sehr unwohl damit, an einem ihm völlig fremden Ort im Mittelpunkt zu stehen.
    » Ja, klar, freut mich sehr«, stammelte er oder etwas in der Art.
    » Wie geht’s dem Hund?«, fragte einer der Umstehenden.
    » Bestens«, erwiderte Theo.
    » Den würden wir gern kennenlernen«, sagte ein anderer.
    » Er geht im Augenblick nicht viel aus«, erwiderte Theo, was manche lustig fanden. Andere wandten sich schon wieder zum Gehen.
    » Lasst uns weitermachen, Leute«, sagte Sebastian, und die Gruppe löste sich auf.
    Theo und Hardie folgten Sebastian, der in einer Nische am hinteren Ende des langen Raums ein offenes Büro hatte. Sein Schreibtisch bestand aus einer Holztür, die auf zwei großen Kabelrollen ruhte, was Theo absolut cool fand. Stühle gab es keine, und Theo war bereits aufgefallen, dass beim Umweltbeirat alle im Stehen arbeiteten. Niemand saß. Er nahm sich vor, seine Mutter danach zu fragen. Wahrscheinlich eine neue Mode.
    Theo und Hardie betrachteten daher ebenfalls im Stehen die Backsteinwände, die allesamt mit Fotos, Diplomen und Karten bedeckt waren. Zuallererst fiel Theo ein Abschlusszeugnis der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Stanford auf. Sebastian Ryan war jung, wahrscheinlich noch nicht einmal vierzig, und mit Jeans, Stiefeln und Bart sah er eher aus wie ein Jagdführer als wie ein Fachanwalt für Umweltschutz.
    » Ich habe gehört, deine Eltern sind beide Anwälte, Theo«, sagte er.
    Theo nickte.
    » Und du sollst selbst auch ein ziemlich guter Jurist sein.«
    » Noch nicht«, erwiderte Theo.
    » Er kennt sich mit Recht echt gut aus«, widersprach Hardie.
    Ryan war ein ruheloser, energischer Mensch, der nicht viel für unnützes Gerede übrig hatte. » Wir kämpfen an verschiedenen Fronten gegen die Umgehungsstraße. Missbrauch des Enteignungsrechts, Zerstörung natürlicher Ressourcen, Lärm, Umweltverschmutzung, unsinnige Verkehrsplanung und so weiter. Ich habe eine verrückte Idee und wäre dankbar, wenn ihr sie euch anhören würdet.«
    Theo und Hardie nickten, weil ihnen nicht viel anderes übrig blieb.
    Ryan stellte sich vor die Wand zu seiner Linken und deutete auf eine große Karte der geplanten Umgehungstraße. Er zeigte auf eine Markierung. » Das hier ist die Jackson Elementary School, die vom Kindergarten bis zur vierten Klasse geht. Vierhundert Schüler. Im Augenblick liegt die Schule friedlich auf der grünen Wiese, weit weg von Lärm und Verkehr, und die Kleinen lernen fleißig, während draußen die Vöglein zwitschern und der Wind in den Blättern raschelt. Aber jetzt schlägt die wirtschaftliche Entwicklung zu. Die Umgehungsstraße führt mitten durch diesen Parkplatz, keine hundert Meter vom Haupteingang der Schule entfernt. In zwei Jahren soll hier der Schwerverkehr, das heißt Sattelschlepper und Busse, die Dieselabgase in die Luft jagen, vierspurig vorbeidonnern, während Pkws mit hundertdreißig Kilometern pro Stunde vorbeirauschen. Das ist eine Katastrophe, und das Traurige daran ist, dass bisher niemand die Auswirkungen der Umgehungsstraße auf die Gesundheit dieser Kinder untersucht hat. Der Gouverneur und seine Leute haben keine Ahnung. Die Straßenbaubehörde hat sich nicht damit befasst. Wir sammeln gerade Spenden für Sachverständige, die das untersuchen und Prognosen erstellen sollen, aber unsere Mittel sind begrenzt.«
    Theo ging nicht davon aus, dass er und Hardie ihr Scheckbuch zücken sollten. » Was können wir dabei tun?«, fragte er.
    » Die Kinder organisieren. Sie sind zu klein für Facebook, aber sie haben ältere Geschwister. Vierhundert Schüler, das entspricht etwa dreihundert Familien– manche haben mehr als ein Kind an der Schule. Organisiert die Kinder, die

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