Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
Centini gelebt hatte.
„Meine Eltern fahren heute Vormittag nach Freiburg“, betrat Klara ihr Zimmer. „Er fragt mich, ob wir mit wollen. Aber nur, wenn es für dich nicht zu anstrengend ist.“
Chrissie hatte beide Hände auf ihrem Bauch liegen, der die Größe eines Medizinballes weit überschritt. Der Traum beschäftigte sie sehr.
„Achtzehn Tage noch“, sagte sie, als hätte sie die Nachricht gar nicht wahrgenommen. „Sie sind bereits unterwegs.“
„Wen meinst du?“
„Die, die Theodor töten wollen.“ Chrissies Stimme klang unheimlich und kühl.
„Ich habe eine Adresse von einem Kloster, das es sein könnte“, erwiderte Klara traurig. „Meine Eltern haben nicht weit weg davon zu tun. Wir könnten die Gelegenheit nutzen und uns umsehen.“
„Von wem hast du die Adresse?“ Chrissie versuchte ruhig zu bleiben. Sie ahnte, dass sich bald sehr vieles ändern wird.
„Ich fand das heute Morgen zwischen den Unterlagen meines Papas, als ich ihm half, seine Brille zu finden.“ Klara reichte ihr einen ausgeschnittenen Zeitungsartikel.
Tragischer Todesfall im Kloster St. Agatha, stand mit fetten Buchstaben als Überschrift.
Gestern Vormittag wurde eine sechzig Jahre alte Schwester des Klosters St. Agatha stranguliert mit einem Pferdegeschirr auf dem Anwesen der Klosteranlage tot aufgefunden. Ein Fremdverschulden schließt die örtliche Polizei aus...
„Bei deinem Vater?“ Chrissie sah sie an. „Und sie haben in der Nähe des Klosters zu tun?“
„Er wollte mir nicht genau sagen, was.“ Klara nahm den Zeitungsartikel wieder an sich. „Ich bring ihn zurück“, sagte sie. „Vielleicht hat der Termin heute etwas damit zu tun. Gehst du mit?“
„Die Gelegenheit ist seltsam“, erwiderte Chrissie nachdenklich. „Ja, ich gehe mit“, setzte sie hinzu.
Bisher hatte sie sich bewusst von Thomas und Mathilde zurückgehalten und sich nicht in Gesprächen verwickeln lassen. Auch hatten Klaras Eltern nicht näher hinterfragt, da sie wohl selbst nicht wussten, wie sie mit der Situation und den Informationen, die sie von Kowalski erfahren hatten, umgehen sollten. Somit waren die Gespräche zwischen ihr und Klaras Eltern mehr belangloser Art. Jedoch ließen sie keine Gelegenheit aus, die Gespräche zwischen den Eltern zu belauschen; dasselbe allerdings unternahmen auch Thomas und Mathilde, die keine Möglichkeit ausließen, ihre Tochter und Chrissie zu bespitzeln. Chrissie wusste das, denn sie hatte sie einmal dabei beobachtet.
Warum gerade jetzt?, ging es Chrissie durch den Kopf und sie nahm sich vor, Thomas und Mathilde während der Fahrt in ein Gespräch zu verwickeln. Sie wollte mehr über Klaras Großeltern erfahren!
„Und dein Großvater war ein richtiger Organist?“, fragte Chrissie plötzlich, nachdem sie den Hof hinter sich hatten. Sie tat, als würde sie an ein vorangegangenes Gespräch wieder anknüpfen.
„Himmlisch“, erwiderte Klara, die sofort verstand. „Wenn meine Krankheit nicht wäre, hätte er es mir bestimmt beigebracht. Oder Mama?“
Mathilde wandte sich zu den Beiden um. Ein aufgelegtes Lächeln lag auf ihrem Mund. „Dein Großvater war ein viel begabter Mensch“, sagte sie.
„Hat er denn überall gespielt?“, fragte Chrissie. „Klara sagte mir, er sei sehr berühmt gewesen.“
„Berühmt“, wiederholte Mathilde. „Ja, mein Vater war berühmt. Er liebte das Orgelspiel über alles und das spürte man eben.“
„Und deine Mama?“ Chrissie lächelte zurück. „War sie denn auch begabt?“ Chrissie wusste, dass Klaras Oma sehr früh verstarb und Mathilde als Einzelkind bei ihrem Vater und dessen Haushälterin aufgewachsen war.
„Meine Mutter“, kam es gedehnt zurück, „ist sehr früh gestorben.“
„Und deine Eltern, Thomas?“, wandte sie sich an Klaras Vater, der immer wieder einen Blick in den Rückspiegel warf. „Ich würde so gerne etwas über sie erfahren. Was haben sie gemacht, was waren sie für Menschen, wann sind sie gestorben?“
„Meine Eltern“, sprach Thomas langsam, „haben den Hof aufgebaut. Mein Vater war ein sehr geschickter Kaufmann. Er hatte eine Spürnase für gute Geschäfte.“
„Die du von ihm wohl geerbt hast?“ Chrissie lächelte in den Rückspiegel. „Ich fühle mich so wohl bei euch; ich liebe den Hof, die Pferde und die Natur. Für mein Kind hätte ich keinen besseren Ort finden können und dafür bin ich euch unendlich dankbar.“
„Bald ist es nun soweit“, sagte Mathilde schnell. „Wir haben dich wirklich in
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