Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
sich über das Land, sein Mythos lebte auf, noch während er predigte. Jesus scharte Menschen um sich, er heilte sie mit seinen Worten und verschaffte ihnen Zuversicht. Die Gesetze der Energie, die Abläufe der Natur verstand er, ohne zu überlegen. Seine Jünger uneins ließen sich führen bis zu dem Tage seiner Verurteilung.
Die alten Glaubenssysteme waren zerrüttet, ein neues bahnte sich an. Jesus war es nicht gelungen, die Menschen in die Freiheit zu führen, vielmehr wurde seine Mission zu einer Apokalypse. Sein vermeintlicher Tod war Schicksal und Erfüllung zugleich. Seine vermeintliche Auferstehung von den Toten setzte einem jähen Ende einen neuen Anfang. Jesus, mein Begleiter Issas, wurde von den Menschen zu Gott ernannt. Zu Gott dem Allmächtigen, zu Gott dem Alleinigen. Das Denken der Menschen wird bestimmt durch das Verstehen. Die Menschen verstanden einen Gott, da sie Götter zu genüge kannten. Sie konnten nicht die Wunder verstehen und erklärten sich diese mit Gottesgedanken. Jesus wurde verurteilt, da er den Naturentfremdenden zu unbequem wurde. Vergöttert wurde er von seinen Anhängern, gefürchtet von seinen Peinigern nach dessen Auferstehung.
Jesus erwachte aus einer tiefen Bewusstlosigkeit und gesundete schnell. So haben sie dieses Ereignis verbreitet, im Auftrag von Jesus, dessen wahre Geschichte verfälscht und zurechtgeredet wurde, um sein Leid als Mythos zu nutzen um Gott in die Mitte einer apokalyptischen Religion zu setzen. Paulus, ein Naturentfremdeter, wandelte sich vom Gegner zum Verfechter. Paulus, ein Quell der Energie, wusste diese Lehre zu verbreiten und aalte sich in seinem Wesen selbst.
Selbst lebte ich in Indien, im Himalaja. Dieses eine Leben lebte ich ohne qualvollem Tod und ich erfuhr von Jesus, der zurückkam als Prophet Yus Asaf. Ich begegnete ihm wieder und ich erkannte die Wahrheit und das Schicksal. Menschen, die andere Menschen beherrschen, berauben sich ihrer Energie, sie kehren ab vom Eigentlichen und vom Wesentlichen; vom Wesen selbst. Die Naturentfremdeten, sie besitzen keine Quelle und nehmen die Energie zum Leben von jenen, die diese Quelle haben und sie verhindern das sich selbst Erkennen, denn jene, welche sich erkannt haben, sind ein Teil des Quells selbst. Das erkannte ich und ich wusste nun, dass der Mensch nicht in Frieden leben kann, solange es Naturentfremdete geben wird. Mit diesen Erkenntnissen, die mich marterten und zermürbten, starb ich eines normalen Todes in Indien, einem Land, welches das Sein im Wesen lässt und es keine Naturentfremdenden gibt...
„Mein – Gott“, hauchte Chrissie. Ihr war kalt und heiß zugleich. Ein Schauer nach dem anderen überfiel sie. „Henriece – bitte – bitte besinne dich!“
Mit ihren Gedanken war sie bei Henriece, der sich zu jenem Zeitpunkt am Hafen von Fiumicino befand und sich an Bord eines Schiffes mit Reiseziel Marseille schlich – unter Beobachtung von Frank Garden!
Henrieces Aufenthalt ausfindig zu machen war für Garden mehr Zufall als Fügung. Garden ging stoisch voran und ließ einfach nicht locker – ganz entgegen seiner eigentlichen Natur. Er fragte jeden, der ihm in die Quere kam und hierbei ganz zufällig denselben Busfahrer, der Henriece und Annemarie nach Tomba di Nerone gebracht hatte.
Intuitive ließ er sich dann an denselben Hafen bringen, den Henriece aufgesucht hatte, um das Land zu verlassen. Allerdings zu spät. Garden entschloss sich dann kurzerhand, einen Flug nach Marseille zu nehmen und ihn dort aufzulauern.
Das Schiff legte ab. Henriece stützte sich gegen die Reling und starrte ins Meer. Traurigkeit schimmerte in seinen Augen. Immer wieder fuhr er sich über das Gesicht und tastete nach den unzähligen tiefen Falten.
„Ich bin erst vierundzwanzig“, flüsterte er. „Alt wie ein Greis – was hast du aus mir gemacht, Theodor. Dafür hasse ich dich! Ich hasse dich über alles und ich werde alles dafür tun, um dich zu töten.“ Seine Hände umklammerten das kalte Eisen, sodass das Weiße seiner Knöchel hervortrat. Für einen Moment schloss er seine Augen, um sich zu entspannen – da sah er jemanden vor sich, den er schon einmal in seinem Geiste gesehen hatte. Als würde er neben ihm stehen und ihn beobachten können. Erschrocken riss er seine Augen wieder auf.
„Was passiert da nur?“, fragte er sich verwirrt. „Warum kann ich –?“ Er schloss seine Augen wieder. Nun hörte er eine Stimme.
Henriece sah in seinem inneren Kardinal de Lantos, der zur selben Zeit
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