Three-Night-Stand (German Edition)
geübten und anhand unzähliger Selbstauslöserfotos perfektionierten Augenaufschlag. „Wir wissen beide, dass ich von mir rede.“ Damit wandte sie sich auf der Ferse um und marschierte Richtung Tür.
Ein paar Sekunden später kehrte sie wieder um und streckte mit gesenktem Kopf die Hand nach den Sandalen aus, die ein lässig an die Wand gelehnter, grinsender Nick in seinen Händen hielt.
Die Bewegung an der frischen Luft tat ihnen beiden gut. Lisa spürte, wie ihre Anspannung und Gereiztheit rasch verflogen und sie sich in Nicks Nähe wieder entspannte. Sie sprachen wieder über andere Themen, über Dinge, die sie mochten oder hassten, über Wünsche bezüglich ihrer Zukunft und Ereignisse in ihren Leben, die unvergesslich waren. Und wie schon einige Male zuvor, stellte Lisa nach einer Weile fest, dass Nick und sie ziemlich viele Gemeinsamkeiten besaßen, ähnlich dachten und auf ähnliche Dinge Wert legten, obwohl sie eigentlich ziemlich verschieden waren. Das hatte sie schon ‚damals‘ gemerkt…
„Ich… ich glaub’, so finden wir nie ein Taxi“, hauchte Lisa, als ihr Bemühen, Nick ein wenig von sich wegzuschieben, um die wilde Knutscherei mit ihm wenigstens für einen kurzen Moment zu unterbrechen, endlich zu einem Erfolg führte. Er blinzelte ein paar Mal, während die Bedeutung ihrer Worte langsam in sein Bewusstsein zu sacken schienen, und nach ein paar Sekunden erschien ein kleines Lächeln auf seinen so sinnlichen Lippen.
„Da könnest du vielleicht Recht haben“, grinste er, machte aber keine Anstalten, sich von ihr wegzubewegen. Er hatte sie bei ihrem letzten Körperkontakt gegen die Häuserwand gedrängt und hielt sie auch jetzt noch zwischen dieser und seinem eigenen Körper gefangen… diesem verführerisch muskulösen, starken Männerkörper…
„Vielleicht sollten wir dann besser weiter zur Hauptstraße laufen“, schlug Nick heiser vor. Lisas Augen fixierten seine Lippen. So sinnlich und verlockend… Warum nochmal hatte sie ihre Knutscherei unterbrochen? Ah ja, da war wieder dieser leichte Zweifel gewesen, ein zarter Hauch von Angst, der sie immer mal wieder zwischendurch packte und sie ihr Vorhaben hinterfragen ließ. Warum zur Hölle ließ sie sich davon immer nur so mitreißen? So viele ihrer Freunde hatte das hier schon getan, sich auch auf ein kurzes, aber heftiges Sex-Abenteuer eingelassen und es nie bereut. Und sie hatte sich das wirklich verdient, nach zwei Jahren Abstinenz und Flucht vor jedem Mann, der ihr auch nur zu nahe gekommen war. Es war ja auch nicht so, dass sie sich Hals über Kopf in eine neue Beziehung warf und sich der Gefahr aussetzte, wieder nur ausgenutzt und zutiefst verletzt zu werden. Hier ging es nur darum, endlich mal wieder Spaß zu haben, sich gehen zu lassen. Sie kannte Nick nicht und er kannte sie nicht und so würde es auch bis zum Morgen bleiben…
Und wenn das der Grund war? Wenn sie immer wieder zögerte und vielleicht am Ende alles abbrach und flüchtete, eben weil sie Nick zu wenig kannte? War Sex mit einem Unbekannten nicht sogar gefährlich? Vielleicht war es besser…
Oh, Gott… Da waren wieder seine Lippen, drängten sich gegen die ihren, zwangen sie mit sanftem Druck auseinander… seine Zunge, so samtig weich, und doch so fordernd… Lisa stöhnte sehnsüchtig in seinen Mund und klammerte sich wieder fester an ihn, fühlte, wie sich die harte Ausbeulung in seiner Jeans gegen ihren Bauch drückte und wollte ihn nur noch mehr.
Und wenn er nun ein Psychokiller war, der ihren Verstand wegküsste, nur um sie dann in einer dunklen Ecke zu ermorden? Scheiße, der Alkoholeinfluss hatte zu sehr nachgelassen – wie sonst waren solche dummen klugen Gedanken zu erklären?
Lisa drehte ihren Kopf, sodass Nick gezwungen war, sich von ihren Lippen zu lösen – was ihn natürlich nicht daran hinderte, die seinen auf ihren Hals zu pressen, so gierig an ihrer prickelnden Haut zu saugen, dass Lisa statt sinnvoller Worte nur ein erregtes Stöhnen von sich gab.
„Nick…“, keuchte sie in sein Ohr. „Lass… lass uns weitergehen und dabei reden…“
Er hob tatsächlich den Kopf und sah sie unter zusammengezogenen Brauen etwas erstaunt an. „Reden?“
Sie nickte verlegen. „Ich… ich weiß nich’, ob ich das hier durchziehen kann, wenn ich nich’ wenigsens ein paar Dinge von dir weiß.“
„Und was genau?“ fragte er, zog sich nun aber tatsächlich von ihr zurück.
Gott, waren ihr Beine weich. Wahrscheinlich hatte nur Nicks Körper sie
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