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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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oft auf ein relativ kleines Gebiet begrenzt, so dass es an einer Stelle einen Wolkenbruch gibt, während ein paar hundert Meter weiter alles staubtrocken und ausgedörrt bleibt.«
    »Was halten Sie eigentlich von einer kleinen Mittagspause?«, fragte Smithback, als sie wieder in der Wüste waren.
    »Nicht viel.«
    »Aber es ist schon fast zwei Uhr. Wir New Yorker pflegen zwar spät zu speisen, aber trotzdem meldet sich jetzt bereits mein Magen.«
    »Ist es wirklich schon so spät?«, fragte Nora erstaunt und sah auf ihre Uhr. Dann richtete sie sich im Sattel auf und streckte sich. »Wir müssen seit dem Fuß des Bergrückens über zwanzig Kilometer zurückgelegt haben«, sagte sie. »Bald werden wir das Gebiet des Nankoweap-Reservats erreichen.«
    »Und was bedeutet das? Meinen Sie, dass die Indianer dort vielleicht einen Cola-Automaten aufgestellt haben?«
    »Wohl kaum. In dem Dorf gibt es keinen elektrischen Strom, und außerdem liegt es noch immer zwei Tagesritte von hier entfernt. Viel wichtiger für uns ist, dass wir auf Indianerland den Gesetzen der Nankoweaps unterstehen. Ich könnte mir vorstellen, dass man dort nicht gerade begeistert über zwei Eindringlinge sein dürfte, die auf der Suche nach Pferdekillern sind. Wir müssen hier sehr vorsichtig vorgehen.«
    Smithback dachte einen Augenblick nach. »Wenn ich es mir recht überlege, habe ich doch keinen so großen Hunger«, sagte er.
    Die Spur führte sie immer weiter in ein unendliches Labyrinth aus Trockentälern, Dünenfeldern und verborgenen Schluchten hinein. Obwohl Nora sicher war, dass sie sich bereits auf Indianderterritorium befanden, hatten sie weder einen Zaun noch ein Schild gesehen, das die Grenze markiert hätte. Diese Art von abgelegenem, wirtschaftlich wertlosem Ödland hatten die Weißen überall im Westen den Indianern überlassen.
    »Was habe ich eigentlich so Schlimmes getan?«, fragte Smithback plötzlich.
    »Wie bitte?«, fragte Nora und fuhr im Sattel herum.
    »Vorhin haben Sie gesagt, ich hätte um ein Haar alles verpatzt. Ich habe darüber nachgedacht und kann mir einfach nicht vorstellen, was Sie damit meinen.«
    Nora spornte Arbuckles zu einer rascheren Gangart an. »Ich habe Angst, dass alles, was ich Ihnen sage, später einmal in Ihrem Buch auftauchen wird.«
    »Das wird es nicht. Versprochen.«
    Nora ritt weiter, ohne etwas zu erwidern.
    »Wirklich, Nora. Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich will nur wissen, was in Ihnen vorgeht.«
    Abermals verspürte Nora eine seltsame Befriedigung ob seines Interesses für sie. »Welche Informationen haben Sie darüber, wie ich überhaupt von Quivira erfahren habe?«, fragte sie, ohne den Blick von der Spur zu nehmen.
    »Nur, dass Ihnen Holroyd dabei geholfen hat, die Stadt ausfindig zu machen. Außerdem hat Dr. Goddard einmal erwähnt, dass Ihr Vater der eigentliche Entdecker sei. Ich wollte Sie schon längst bitten, mir mehr darüber zu erzählen, aber Sie...«, Smithback verstummte.
    Stimmt, dachte Nora mit einem Anflug von Schuldbewusstsein, ich hätte dir den Kopf abgerissen, wenn du das getan hättest. »Vor etwa zwei Wochen«, begann sie, »wurde ich im alten Ranchhaus meiner Familie von zwei Männern angegriffen. Zumindest dachte ich, dass es Männer waren, die sich in Tierfelle gehüllt hatten. Sie verlangten, dass ich ihnen einen Brief geben solle, doch meine Nachbarin hat sie mit ihrer Schrotflinte verjagt. Zunächst wusste ich nicht, was für einen Brief sie gemeint hatten, aber dann fand ich ein viele Jahre altes Schreiben meines Vaters an meine Mutter. Irgendjemand hatte es erst kürzlich mit der Post geschickt. Wer das getan hat und aus welchen Gründen, konnte ich bis jetzt nicht herausfinden. In dem Brief schrieb mein Vater, dass er Quivira entdeckt habe, und gab eine Beschreibung des Weges zu der Stadt, die zwar ziemlich vage war, aber immerhin genügte, um sie mit Peters Hilfe zu finden. Ich glaube, dass die Angreifer ebenfalls herauskriegen wollten, wo Quivira liegt. Ich vermute, dass es Grabräuber sind, die es auf die Schätze der Stadt abgesehen haben.«
    Nora hielt inne und befeuchtete sich mit der Zunge ihre von der Sonne ausgetrockneten Lippen. »Aus diesen Gründen hatte ich versucht, nichts über unsere Expedition an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, was uns allem Anschein nach ja auch gelungen war. Aber dann tauchten Sie am Hafen von Wahweap auf. Und zwar mit Ihrem Notizbuch in der einen und einem Megafon in der anderen Hand.«
    »Ach so.« Auch ohne sich

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