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Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Thunderhead - Schlucht des Verderbens

Titel: Thunderhead - Schlucht des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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dass wir uns auf die Suche nach der Stadt begeben.«
    »Das ist für mich die einzig logische Erklärung«, sagte Aragon. »Anfangs habe ich Quivira für eine Stadt der Priester gehalten, aber jetzt glaube ich, dass es eine Stadt der Hexer war.«
    Noch eine Weile saßen die drei in Gedanken versunken um Holroyds leblosen Körper herum. Dann fuhr auf einmal ein feuchter, kalter Windstoß in Noras Haare.
    »Wir sollten jetzt besser aufbrechen«, sagte sie und stand auf. »Sehen wir zu, dass wir Peters Leiche so rasch wie möglich aus dem Canon schaffen.«
    Schweigend machten sich die drei daran, den Toten wieder in den aufgeschlitzten Sack zu schieben.

 
48
    A ls John Beiyoodzin sein Pferd den schmalen Pfad ins Tal von Chilbah hinunterlenkte, verschlechterte sich seine Stimmung zusehends. Von der ersten Kehre aus konnte er schon die Pferde der Expedition sehen, die gerade am Fluss standen und tranken. Der schmale Wasserlauf mäanderte in der Mitte eines breiten, von Rissen durchfurchten Hochwasserbetts dahin, in dem große Felsbrocken und Baumstämme lagen. Beiyoodzin blickte besorgt hinauf in den Himmel, doch die Gewitterfront verbarg sich jetzt hinter dem Gebirgskamm in seinem Rücken.
    Er wusste nur zu gut, dass dieses Tal der Flaschenhals für die Fluten der großen Wasserscheide des Kaiparowits-Plateaus war, in dem alle Sturzbäche aus den verschiedenen Tälern zusammenflössen. Das Land zwischen dem Plateau und dem Colorado war unbewohnt, und die einzigen Menschen, die sich momentan in dieser Gegend aufhielten, waren die Archäologen im Tal von Quivira, das direkt im Weg des Wassers lag.
    Beiyoodzin blickte nach rechts, wo das Chilbah-Tal in einer Reihe von Canons und trockenen Flussbetten auslief. Aus diesen engen, gewundenen Schluchten würde das Wasser strömen und sich im unteren Teil des Tales zu einer alles vernichtenden Flut vereinigen. Wenn niemand die Pferde der Weißen aus dem Hochwasserbett hinauf auf die höher gelegenen Terrassen brache, würden sie vom Wasser fortgespült werden. Viele Pferde seines eigenen Stammes waren solchen Sturzfluten schon zum Opfer gefallen. Es war schrecklich. Und jetzt hielten sich womöglich Menschen im nächsten Tal unterhalb der sicheren Terrassen auf oder, was noch viel schlimmer wäre, in dem engen Slot-Canon zwischen den beiden Tälern...
    Er trieb sein Pferd in einem raschen Kanter den steinigen Weg hinab. Wenn er die Pferde der Weißen retten wollte, musste er sich beeilen.
    Als er einige Minuten später die Talsohle erreicht hatte, war sein Pferd schweiß nass und schnaufte schwer. Während er es am Fluss kurz trinken ließ, horchte er ins Tal hinein, ob er das ihm nur allzu bekannte, oszillierende Geräusch schon vernehmen konnte, mit dem sich eine Sturzflut gewöhnlich ankündigte.
    Jetzt, da es die Gewitterfront nicht mehr sehen konnte, beruhigte sich das Pferd zusehends und soff in tiefen Zügen. Nachdem es seinen Durst gelöscht hatte, ritt Beiyoodzin an den Rand des Flutbetts und zwang es die steile Böschung hinauf. Auf der felsigen Terrasse oberhalb des Baches ließ er das Tier erst traben, dann galoppieren. Solange sie hier oben blieben, waren sie in Sicherheit.
    Während er zwischen den großen Felsblöcken und Vorsprüngen der Canon-Wand hindurchritt, dachte Beiyoodzin an die Menschen in dem schmalen Tal auf der anderen Seite des Slot-Canons und fragte sich, ob sie die Flut wohl würden kommen hören. Ihm war bekannt, dass es auch dort höher gelegene Terrassen auf beiden Seiten des Flusses gab, und er hoffte, dass die Weißen ihr Lager dort aufgeschlagen hatten und nicht unten am Ufer. Diese junge Frau namens Nora schien sich ja ein wenig in der Wüste auszukennen. Wenn die Archäologen schlau waren - und wenn sie die Warnzeichen richtig zu interpretieren wussten -, konnten sie die Flut überleben. Auf einmal riss Beiyoodzin am Zügel und brachte sein Pferd zu einem abrupten Halt. Während der von den Hufen des Tiers aufgewirbelte Staub sich langsam zu Boden senkte, blieb er reglos im Sattel sitzen und lauschte.
    Die Flut war im Anrollen, das sagte ihm ein leichtes Zittern des Erdbodens, das er sogar durch den Körper des Pferdes hindurch noch spüren konnte. Beiyoodzin schnalzte mit der Zunge und drückte dem Tier die Fersen in die Flanken. Der Falbe fing an zu galoppieren und flog förmlich über die sandige Erde. Er sprang über Felsen, rannte an Pappeln vorbei und kam den grasenden Pferden der Weißen immer näher. Durch den Hufschlag des

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