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Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten

Titel: Thurner, M: Elfenzeit 18: Rache der Verbannten Kostenlos Bücher Online Lesen
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Weiß getünchte Gebäude lagen dahingekleckst in fruchtbarem Land, dessen Grün so saftig und so grell war, dass es den Augen schmerzte. Und im Zentrum des Tals lag der Wohnsitz seiner Mutter.
    Alebin atmete kräftig durch, als er die Luft dieses Feenlandes witterte. Am liebsten hätte er sich an einem Baum gerieben oder seinen Körper über den feuchten, vor Leben dampfenden Erdboden gewälzt. Hätte er noch irgendwelche Zweifel gehegt, so wären sie nun endgültig verflogen: All seine Sinne sagten ihm, dass er zu Hause war.
    Putzige, mit weißem Kalk beschmierte Hütten trotzten dem sanften Wind. Hinter den einfachen Gebäuden des Dorfes am Taleingang, das von ebenso einfachen Kreaturen bevölkert wurde, tat sich eine freie Fläche auf, und dahinter begann jenes Gelände, das bereits der Burg seiner Mutter zuzurechnen war. Seile, Hunderte Meter lang, waren dort an mächtigen Trossen befestigt. Elfen tänzelten die fußbreiten Taue entlang; sie kamen vom
Schwebenden Schloss
oder verließen es soeben. Mit Geschick und einem nicht erlernbaren Gefühl der Selbstverständlichkeit tarierten sie durch den Wind verursachte Schwankungen aus und transportierten dabei große Lasten auf ihren Köpfen oder in ihren Armen. Sie schäkerten und riefen sich Witze zu. Keiner von ihnen empfand auch nur ein Fünkchen Angst, während sie die gut und gern hundert Meter Höhenunterschied überwanden.
    Das Schloss … Seine vielen, vielen Türme wirkten filigran und verspielt wie auch die Mauern, aus denen kunstvoll geschnitzte Holzerker hervorragten. Bunte Butzengläser, mehrfach durch Bleiränder durchbrochen, reflektierten das diffuse Licht der Elfenzeit. Da und dort zeigten sich Wächter an den Zinnen. Sie waren in Fantasieuniformen gekleidet. Ein Schloss wie dieses benötigte kaum Schutz. Die Burgherrin, Alebins vermeintliche Mutter, konnte sich einem Gegner jederzeit entziehen, indem sie die Taue kappte und ihr Heim davontreiben ließ.
    Ein einziges Seil war stärker und breiter als die anderen. Sein Durchmesser betrug mindestens fünf Meter. Es knarrte und ächzte an der Trosse, die wie ein gewaltiger Riesenpilz aus dem Boden wuchs. Ein Schmied, der die gewerbeüblichen Handwerkzeuge mit sich schleppte, umkreiste das metallene Ding und prüfte das Metall auf mögliche Schwachstellen.
    »Goibniu«, flüsterte ein Elf, der wie Alebin Einlass ins Schwebende Schloss begehrte, voll Hochachtung. »Einer der drei Götter der Künste. Er tut hier seit Ewigkeiten seine Arbeit, rastet und ruht niemals.«
    Trolle schleppten breite Töpfe hinter ihm her, die wiederum von elfgroßen Drachen umkreist wurden. Die Lindwürmer hielten das flüssige Metall in den Gefäßen durch vereinzelte Feuerstöße am Leben. Immer wieder stoben Funken auf, wenn Goibniu seinen mächtigen Hammer erhob und mit ihm gegen die Trosse schlug.
    Alebin ließ sich nicht irritieren oder gar beeindrucken. Es gab reichlich Götter wie Goibniu in der Elfenwelt, und nur die wenigsten besaßen mehr Grips als ein Damenschuh. Meist waren sie auf eine einzige Aufgabe fixiert; in ihrem Denken und Handeln war kein Platz für andere Dinge.
    Nahe der Trosse hielt ein riesiges Geschöpf Wache und begutachtete jedermann, der diesen gesicherten Weg wählen und durch ausgetretene Spuren im vielfach gewundenen Seil zum Schloss gelangen wollte. Trotz der äußeren Abgeschiedenheit des Tals hatte sich eine lange Schlange von Wartenden gebildet. Bauern der Umgebung lieferten ihre Waren ab, Krämer und Handwerker wollten Schätze im Inneren des Gebäudes an eine betuchte Kundschaft bringen.
    Der grobschlächtig wirkende Wächter zeigte sich mal gutmütig, mal misstrauisch. Seine Augen glänzten, und als Alebin ein Blick streifte, fühlte er sich … durchschaut.
    Geduldig wartete er, bis er an die Reihe kam. Die Kentaurin hatte sich in den Schatten eines Breitmaulbaums gelegt; mit spielerischer Leichtigkeit schnappte sie nach den frech herabpeitschenden Fruchtköpfen und trank deren Nektar, sobald sie einen von ihnen erhaschte.
    »Du wünschst?«, fragte der Wächter schroff, als er Alebin vor sich hatte.
    »Ich möchte um eine Audienz bei deiner Herrin ersuchen«, antwortete der Heimkehrer. Sein Herz pochte rasch und unregelmäßig. Seltsam.
    »Dafür musst du mir aber einen guten Grund nennen.« Der Große beugte sich zu ihm herab. »Und wage es ja nicht, mich anzulügen. Ich erkenne eine Unwahrheit augenblicklich – und ich bestrafe sie.«
    »Ich bin hier, um ein Unrecht gutgemacht zu

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