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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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frage mich, warum. Warum sollte Starbuck kommen? Warum die Königin ... ?
    »Ihre Verschwörung nimmt immer greifbarere Züge an.« Herne grinste vielsagend.
    Und er wußte, daß Funke Starbuck war ...
Tor runzelte angesichts solcher Gedanken die Stirn.
Was weiß er sonst noch, das er mir nie gesagt hat?
    »Was soll das heißen, ich habe ihn verfehlt?«
    Sie konzentrierte sich wieder auf Monds frustriertes Gesicht. »Er kam vor etwa einer Stunde mit einer Botschaft aus dem Palast.«
    »Und als er ging, wurde er von einigen Blauen verfolgt«, warf Herne verschmitzt dazwischen.
    »Was?« Tor zog ihre silbern bestäubten Brauen in die Höhe.
    »Die Kommandantin«, sagte Gundhalinu. »Sie scheint einen Haftbefehl auf ihn ausgestellt zu haben, denn nun weiß sie ja, wer er ist.«
    »Was geschah mit ihm?« Monds Hände verdrehten den breiten Gürtel. »Haben sie ihn gefangen?«
    Herne grinste amüsiert. »Ha! Diese Wichser können überhaupt niemanden fangen«, an Gundhalinu gewandt. »Er entkam in der Menge. Aber wenn er ein kluges Kerlchen ist, dann geht er wieder schnurstracks in den Palast zurück, wo Arienrhod ihn bis zur Veränderung beschützen kann.«
    »Kann er nicht! Das kann er doch nicht tun ... Zum Teufel mit ihr!«
    Tor sah, wie der Blaue sich bemühte, Mond zu beruhigen, sah, wie er seinen Arm von der Schulter nahm, sah seinen Gesichtsausdruck. Herne sah das auch; er grinste. »Hör mal, Kind«, sagte Tor skeptisch, »wenn du so sehr an ihm hängst, warum hat es dann fünf Jahre gedauert, bis du hergekommen bist?«
    »Es waren keine Jahre, nur Monate!« Mond warf den Kopf zurück und schloß die Augen. »Warum konnte es nicht anders kommen? Warum wird es nur immer schwieriger?«
    »Weil du dich Arienrhod näherst«, murmelte Herne. »Und die schlägt mit Lichtgeschwindigkeit zu.«
    »Sie wurde vor fünf Jahren von Schmugglern von diesem Planeten entführt«, übertönte Gundhalinu wütend Hernes Worte. »Sie ist gerade erst zurückgekommen. Sie starb fast bei dem Versuch, Karbunkel zu erreichen, um ihn zu finden. Ist das Hingabe genug?«
    Tor verzog den Mund, und fast gegen ihren Willen wurden ihre Züge sanfter. »Dir scheint sie zu genügen, Außenweltler.«
Du armer, liebesverblendeter Tor.
»Und Fate auch. Aber sie muß zum Palast gehen, wenn sie ihn nun noch finden will.«
    »Das kann sie nicht«, sagte Gundhalinu.
    »Warum nicht?« Mond sah ihn an. »Ich kann in den Palast schlüpfen und ihn suchen, wenn es sein muß.« Ihre Augen veränderten sich, sie wurden trübe und blicklos, als läge sie in einem inneren Wettstreit. Als sie sich jedoch wieder klärten, stand Entschlossenheit darin zu lesen. »Es ist recht – ich werde hingehen! Ich muß. Ich fürchte mich nicht vor Arienrhod. «
    »Warum solltest du?« Herne starrte sie an, doch er sah nicht sie, sondern etwas ganz anderes.
    »Sei still, du perverser Affe! Ich werde dir sagen, warum.« Gundhalinu umklammerte ihren Arm. »Weil Arienrhod ... weil sie ... weil sie gefährlich ist.« Dümmlich. Tor blickte verwundert drein, Mond funkele düster. »Sie hat überall im Palast ihre Wachen, und wenn sie dich dabei ertappt, wie du dich zwischen sie und Starbuck drängen willst, dann wird sie ... dich schon aufzuhalten wissen. Und wie gedenkst du überhaupt, ihn zu finden? Schließlich kannst du nicht einfach hingehen und jemanden fragen.«
    »Warum denn nicht?« Herne grinste, des Teufels Advokat. »Sie hat die beste Verkleidung, die man sich nur vorstellen kann – Arienrhods Gesicht. Sie kann alles tun, und niemand wird es in Frage stellen.«
    »Und was ist mit der echten Königin?«
    »Sie wird die Hohen Herren der Hegemonie unterhalten, wenn du den rechten Zeitpunkt wählst. Und ich habe etwas, das dich in jeder Hinsicht perfekt machen wird.«
    »Was ist das?« Sie trat hoffnungsvoll vor. Gundhalinus Blick schleuderte Messer über ihre Schultern.
    Doch Hernes Blick wandte sich niemals von ihr ab, er bewegte sich langsam an ihrem Körper hinab, dann wieder zu ihrem Gesicht. Tor spürte, wie sich zwischen zwei unterschiedlichen Polen in seinem Inneren eine Spannung aufbaute. »Verbring eine Stunde alleine mit mir, Arienrhod, dann gehört es dir«, flüsterte er.
    Mond wurde kreidebleich. Gundhalinus Wangen röteten sich vor Entrüstung.
    »Was hast du vor, Starbuck?« fragte Tor boshaft. »Ihr beizubringen, wie man Karten spielt?«
    Herne wandte ihr den Kopf zu. Als sie sein Gesicht sah, erkannte sie, daß sie ihn damit tiefer getroffen hatte als

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