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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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Hand krampfte sich bebend um? den Flaschenhals.
    Tod, eine Sibylle zu lieben ... Tod, es nicht zu tun.
Gundhalinu hustete, um die Notwendigkeit zur Antwort hinauszuzögern.
Was werde ich tun? Ich weiß es nicht.
Die Zukunft lag wie eine offene See vor ihm. »Frag mich morgen wieder ...« Er sah zur Tür, durch die eben jemand eintrat – Persiponë und eine zweite Gestalt, die einen Mantel mit Kapuze trug.
    Persiponë trat beiseite und ließ die andere vortreten, dann zog sie die Kapuze behutsam von ihrem Kopf.
    »Mond?« Gundhalinu starrte sie an, stemmte sich auf die Knie und zog sich an der Wand hoch. Mond stand vor ihm, ihr Gesicht war von Kosmetika leicht verändert – nicht auf die geschmacklos grelle Weise von Persipone, sondern durch geschicktes `9
    Make-up zu einer perlglänzenden Schönheit gesteigert, die ihn blendete und die Erinnerung an ein bleiches Eingeborenenmädchen fast verdrängte. Ihr aufgetürmtes Haar wurde von einem silbernen Netz gehalten, das mit goldenen Perlen besetzt war, in Mustern, denen seine Augen nicht folgen konnten. Tor zog den Mantel von ihren Schultern und enthüllte ein weites, honigfarbenes Kleid, das wie ein im Wind sich wiegendes Getreidefeld um ihren Körper wallte, das unaufdringlich ihre Figur betonte und über einem elfenbeinfarbenen Leibchen war, das sich an ihren Körper schmiegte. Ein Perlenkollier verbarg die Tätowierung an ihrer Kehle.
    BZ stand sprachlos vor ihr und betrachtete ihr Strahlen, mit dem sie seine Bewunderung registrierte.
    »BZ, ich komme mir wie eine Närrin vor.« Sie schüttelte den Kopf, strahlte aber weiter.
    »Meine Herrin.« Er nahm ihre Hand wie ein Sternenlord des Imperiums, beugte sich darüber und drückte sie flüchtig gegen die Stirn.
Und jeder Zoll eine Königin.
»Ich wäre glücklich, vor Euch knien zu dürfen.« Mond lächelte unbefangen – verstand aber ihr eigenes Lächeln nicht – es war das Arienrhods.
    »Was meinst du, Herne?« Persiponë strahlte, sie trug Monds Nomadentunika unter dem Arm. »Wird sie durchgehen?«
    »Hast du das vollbracht?« fragte Herne.
    Sie hob vielsagend die Schultern. »Nun ... Pollux hat mir dabei geholfen. Für eine Maschine hat er einen ausgezeichneten Geschmack. «
    »Arienrhod gefällt diese Farbe nicht.« Herne stellte die Flasche auf den Boden. »Aber sie wird durchgehen ... Götter, ja ... sie wird durchgehen! Kommt her, Eure Majestät!« Er streckte eine Hand aus.
    Gundhalinu hielt ihre Hand fest, er runzelte die Stirn, ihr Griff wurde fester, als sie sich Herne zuwandte. »Nenn sie nicht so!«
    »Sie gewöhnt sich besser daran. Ich werde dir nichts tun, verdammt! Ich werde dich nicht einmal berühren.« Herne ließ die Hände sinken. »Ich will dich nur eine Weile ansehen.« Mond ließ Gundhalinu los und stellte sich vor ihn hin. Sie drehte sich langsam um, unsicher in den Gewändern, aber nicht mehr unsicher unter seinem Blick. Er verfolgte sie mit den Augen, sog ihren Anblick in sich hinein, doch sie stand geduldig und würdevoll da, gestattend, nicht erduldend. Gundhalinu sah sie an, während sie Herne ansah, der Augenblick wurde zur Ewigkeit, seine eigenen Gefühle waren undeutbar. Er fühlte wie seine Muskeln sich spannten, als Herne sich abrupt aufrichtete, schwankte – doch er blieb, wo er war, als er sah, wie Herne langsam vor ihr auf die Knie sank. »Arienrhod«, murmelte er, nur für ihre Ohren verständlich. Gundhalinu sah Persiponë an, deren zu Blüten geschminkte Augen aufgerissen waren und seine Verblüffung mit ihrer eigenen beantworteten. Sie tippte an die Schläfe und schüttelte den Kopf.
Verrückt!
    »Ich weiß, Starbuck ... « Mond nickte, verbarg ihren Schmerz. Sie half Herne mit unköniglicher Anstrengung wieder auf das Bett.
    Herne wandte sich von ihr ab, als erinnerte er sich plötzlich wieder daran, Zuschauer zu haben. Sein Gesicht wurde wieder härter. »Dein Fehler, Dawntreader ... du hättest mich treten sollen, als ich am Boden war. Arienrhod haßt Verlierer.« Er hing seinen Worten mit masochistischem Vergnügen nach. »Und jetzt hör gut zu, während ich dir den Rest erzähle.«
    »Du willst ihr immer noch dabei helfen?« fragte Gundhalinu indigniert.
    Herne lächelte rätselhaft. »Die Beute ist vor der Tür des Jägers am sichersten. Gerade du solltest das doch wissen, Blauer. «
    Mond wandte sich um, gefangen zwischen den Mienen.
Oder liegt es einfach daran, daß du Angst hast, ihr etwas zu verweigern?
Gundhalinu seufzte, seine Brust schmerzte. »Dann sei es

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