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Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin

Titel: Tiamat-Zyklus 1 - Die Schneekönigin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joan D. Vinge
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des Atoms und des Universums zu lösen. Und es gab andere, die insgeheim bereits technische Gerätschaften lagerten, um sich so auf das baldige Verschwinden der Außenweltler vorzubereiten, weil sie hofften, damit selbst zu kleinen Monopolisten werden zu können, aber keine Ahnung hatten, daß die Hegemonie über die notwendigen Mittel verfügte, das zu verhindern. Es gab sogar einige Außenweltler, die fest dort draußen in der Wasserwüste lebten, und denen die Bestimmungen überhaupt nicht paßten, die ihnen die Regierung auferlegte.
    »Jemand hat Starbuck und den Hunden bei der Merjagd Konkurrenz gemacht, und ich nehme an, sie waren dabei zu erfolgreich. Die Merpopulation muß mittlerweile schon erheblich geschrumpft sein, was sich auf die Profite der Königin auswirkt – und auch auf das Ausmaß ihrer Kontrolle über uns. Zur Jagd werden auch raffinierte Störsender und Kommunikationsgerät benötigt, und die können nur aus einer Quelle stammen.«
    »Hmmm. Also könnten wir einige Hinweise darauf bekommen, wenn wir verschiedene Schmuggler festnehmen?« Er rückte wieder ruhelos hin und her.
    »Vielleicht. Ich will nichts ausschließen. Aber nach meiner Meinung ist diese ganze Reise eine reine Zeitverschwendung.«
Und das lag wahrscheinlich genau in LiouxSkeds Absicht.
»Frei heraus, ich hoffe, daß wir überhaupt nichts finden. Sind Sie jetzt schockiert, BZ?« Sie grinste, als sie seinen Ausdruck bemerkte. »Es fällt mir ja schwer, es zuzugeben, aber manchmal frage ich mich eben, ob diese Techschmuggler wirklich etwas Falsches tun. Oder auch, ob jemand, der sich gegen das Abschlachten einer Spezies, damit eine andere ihr Leben verlängern kann, ausspricht, damit so unrecht hat. Manchmal meine ich, alles, was mich an Karbunkel abstößt, hat mit dem Wasser des Lebens zu tun. Als würde die Stadt selbst Verruchtheit und Korruption fördern, weil ihr Überleben von der Korruption abhängt.«
    »Würden Sie auch dann noch so denken, wenn Sie sich die Unsterblichkeit leisten könnten, Inspektor?«
    Sie blickte zögernd auf. »Ich sonne mich nur zu gern in dem Gedanken, daß es meine Einstellung nicht ändern würde. Aber ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht.«
    Gundhalinu nickte achselzuckend. »Ich glaube auch kaum, daß je einer von uns in die Verlegenheit kommen wird, es ausprobieren zu können.« Er veränderte wieder seine Position und betrachtete das Chronometer.
    »Was bedrückt Sie, BZ?«
    »Nichts weiter, Ma'am.« Er ließ den Blick mit stoischer Karemoughigelassenheit übers Meer schweifen. »Etwas, das ich schon hätte erledigen müssen, bevor wir die Stadt verließen.« Seufzend griff er wieder nach seinem Buch.
     

11
    »Du scheinst kaum für eine Reise gerüstet. Bist du sicher, daß du nur mit dem, was du am Leibe trägst, sicher nach Karbunkel kommen wirst?« Ngenet streckte einen seiner langen Finger ins Türschloß des Fahrzeugs, während Mond an seiner Seite stand und den Hafen betrachtete. Sie hatten nur Stunden für die Reise von Neith hierher gebraucht, anstelle von Tagen. Sie hatte weiche Knie, da sie die unglaubliche Tatsache ihrer Anwesenheit an diesem fernen Ort immer noch nicht fassen konnte.
    »Was...? Oh, ich werd's schon schaffen. Ich werde mich mit einem der hiesigen Händler in Verbindung setzen – es müssen ja Hunderte von Schiffen in der Bucht vor Anker liegen!« Shotover Bay hätte den Hafen von Neith, zusammen mit dem Dorf und der halben Insel, verschlucken können. Die untergehende Sonne brach durch die Wolken und verlieh der Wasseroberfläche einen rubinroten Schimmer. Schiffe aller Größen ritten hoch auf dem Rücken der Flut. Manche hatten fremdartige Gestalt, für die sie keinen Namen finden konnte. Manche hatten auch keine Masten. Sie fragte sich, ob sie in einen Sturm geraten sein mochten.
    »Viele Winterschiffe haben Maschinen, weißt du, die meisten brauchen überhaupt keine Segel. Werden sie dich mitnehmen?« Ngenets brüske Frage offenbarte ihr wieder einiges. Nun verstand sie auch, weshalb es kaum Masten zu sehen gab. Während ihres pfeilschnellen Flugs über das Meer hatte sie nicht viel über ihn in Erfahrung bringen können, abgesehen davon, daß er nur ungern über sich selbst sprach. Doch seine Bemerkungen über ihre Reise verrieten ihr mehr über ihn, als er ahnte.
    »Ich habe keine Angst vor Maschinen. Und die Arbeit wird dieselbe sein, auf einem Schiff hat man wenig Auswahl.« Sie lächelte in der Hoffnung, daß das zutreffend sein mochte. Sie

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