Tiere
zu beeindrucken und so. Ich hätte fast eine Packung Poppadoms gekauft, weil ich wusste, dass sie so ähnlich wie Chips sind, nur exotischer. Dann sah ich, dass sie gekocht werden müssen, und nahm doch lieber Chips. Um sicherzugehen, ein paar verschiedene Sorten.
Außerdem nahm ich ein paar gefrorene Hotdogs, die nur warm gemacht werden mussten, etwas Hundefutter und eine große Flasche Sprite. Ich wollte auch Cola kaufen, aberich hatte zu Hause noch etwas Kräuterlimo, außerdem war der Korb schon ziemlich voll. Der Griff grub sich in meine Finger, und die taten noch weh von der Waschmaschine.
Willy steht immer hinter der Kasse, es sei denn, er muss einem etwas holen. Aber weit weg geht er nie. Über ihm hängen große, gebogene Spiegel, auf denen er beobachten kann, was die Kunden tun, und dann hat er noch einen kleinen Schwarzweißfernseher, auf dem verschiedene Ecken des Ladens zu sehen sind. Ein paarmal habe ich mich darauf entdeckt. Das ist echt unheimlich. Man sieht ganz anders aus, als man denkt. Als ich mich zum ersten Mal gesehen habe, hatte ich keine Ahnung, wer es war. Ich hatte nicht gewusst, dass ich so schmale Schultern habe. Es ist etwas anderes, als wenn man in einen Spiegel guckt und sieht, wie man zurückschaut. Ich konnte mich irgendwie von der Seite und von hinten sehen, außerdem hatte ich den Kopf gestreckt, als würde ich nach etwas suchen. Nach einer Weile wurde mir klar, dass es daran lag, dass ich auf den Bildschirm starrte und mich von dort sah, wo die Kamera war. Ich versuchte mich umzudrehen, sodass ich gleichzeitig die Kamera und den Bildschirm sehen konnte, aber das funktionierte nicht. Wenn ich meinen Kopf in eine Richtung drehte, drehte ihn die Gestalt auf dem Bildschirm in die andere. Es war echt komisch. Außerdem tat mir bald der Hals weh.
Vor mir war ein anderer Kunde, und ich musste warten, bis Willy ihn bedient hatte. Ich hatte den Mann noch nie gesehen, aber er muss ein Stammkunde gewesen sein, denn Willy sprach genauso freundlich mit ihm wie mit mir. Da ich warten musste und auf den kleinen Fernseher geschaut hatte, hatte ich das Feuerwerk ganz vergessen, aber als ichmeinen Korb neben die Kasse stellte, sagte Willy: «Vergiss die nicht.»
Ich erwartete eine der großen Packungen aus dem Glasschrank, doch Willy griff unter den Tresen und zog eine echt superkleine Schachtel hervor. Sie war auch nicht so bunt wie die anderen. «Willst du auch Wunderkerzen haben?», fragte er. «Ich gebe sie dir billig.»
Ich war so enttäuscht, dass ich ohne schlechtes Gewissen nein sagte. Dabei hatte ich Wunderkerzen immer besonders gern. Bevor wir in den Pub gezogen sind, haben mich meine Mama und mein Papa an Silvester immer mit in den Park genommen, und jedes Mal hat mein Papa so getan, als hätte er vergessen, welche zu kaufen. Er wartete immer, bis ich wirklich glaubte, er hätte keine, und zog sie dann aus seiner Tasche. Selbst als wir schon im Pub wohnten und an Silvester nicht mehr in den Park gehen konnten, hat er mir noch Wunderkerzen gekauft.
In einem Jahr hatte er sie dann tatsächlich vergessen. Ich dachte, er würde wieder Spaß machen wie sonst, aber dieses Mal hatte er wirklich keine. Am Ende schlug er mir auf den Kopf und sagte, ich solle aufhören, ihn zu nerven. Meine Mama sagte: «Es hat keinen Sinn, es an ihm auszulassen, oder?», und mein Papa schrie: «Ach, fang nicht schon wieder damit an!», und ging weg. Ich hatte keine Ahnung, worüber die beiden sprachen, und am nächsten Tag schenkte mir mein Papa eine große Packung Wunderkerzen, aber es war nicht das Gleiche. Silvester war ja schon vorbei.
Wie auch immer, Willy schien es nicht zu kümmern, dass ich keine wollte. Er hatte echt gute Laune, und als er die Preise für das ganze Hundefutter in die Kasse tippte, machte er einen Witz darüber, dass ich eine Menge Hunde habenmuss. Ich lachte, obwohl er das jedes Mal sagt. Er wollte nur freundlich sein, und als ich rausging, fragte er, ob ich eine Tragetasche brauche, um alles reinzutun. Normalerweise kostet eine Tasche zehn Pence, aber dieses Mal gab er mir zwei umsonst. Da fühlte ich mich nicht mehr so schlecht, dass ich die Böller gekauft hatte.
Was ich mit ihnen anstellen soll, wusste ich aber immer noch nicht. Dann dachte ich, dass ich sie abfeuern könnte, wenn Cheryl und Karen kommen. Ein privates Feuerwerk für die beiden. Ich wette, damit würden sie nicht rechnen. Nicht im Sommer.
Der Gedanke war total aufregend, und als ich nach Hause kam, machte ich
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