Tiere
ist.»
«Helles Ale?», meinte Karen, als sie das Etikett las. «Wie schmeckt das? Ich habe das noch nie getrunken.»
«Wie gutes Lager», sagte Pete. «Es ist okay.»
«Können wir es trinken?», fragte Cheryl und schaute mich an. Ich wollte gerade ja sagen, als Pete meinte: «Was glaubst du denn, warum ich es hochgeschleppt habe? Um es anzugucken, oder was?»
«Hast du wirklich nichts dagegen?», fragte Cheryl mich, und ich schüttelte den Kopf. Mir wäre es lieber gewesen, wenn sie es nicht getrunken hätten, aber es freute mich, dass sie fragte.
«Natürlich hat er nichts dagegen», meinte Pete. «Was soll es denn da unten rumstehen? Da wird es doch nur schlecht.» Er schaute mich an. «Flaschenöffner?», sagte er, als wäre ich sein Diener. Ich ging in die Küche und holte einen. «Was, keine Gläser?», fragte er, als ich zurückkam.
Cheryl meinte: «Pete, sei nicht so unverschämt!», aber Karen lachte nur. Ich ging wieder rein, um welche zu holen.
Während ich drinnen war, dachte ich, ich könnte auch etwas trinken, und schenkte mir ein Glas Kräuterlimonade ein. Sie war lecker. Ganz kalt und sprudelnd und leicht süßlich. Ich trank das Glas in einem Zug aus und schenkte mir gleich nach.
Ich nahm ein Tablett und stellte ein Pintglas für Pete und zwei kleine Gläser für Cheryl und Karen drauf. Dann nahm ich das Pintglas wieder weg und holte auch für ihnein kleines Glas. Mir gefiel die Idee, dass er aus so einem Mädchenglas trinkt, aber dann überlegte ich es mir noch einmal und stellte doch wieder das Pintglas aufs Tablett. Sonst hätte ich nur wieder reingehen müssen, um ihm ein neues Glas zu holen. Gegen solche Kerle wie ihn kommt man nicht an.
Draußen stellte ich das Tablett auf den Tisch. Sie hatten ihre Flaschen schon geöffnet, und Pete hatte seine schon halb ausgetrunken. Sogar Cheryl und Karen hatten schon aus ihren Flaschen getrunken. Ich war ein bisschen verärgert wegen der Gläser. Ich dachte, wenigstens Cheryl hätte warten können.
«Prost, auf den Wirt», sagte Pete und schenkte sein Bier ins Glas. Karen nahm sich einfach eins, aber Cheryl sagte: «Danke.» Das freute mich. «Was trinkst du?», wollte sie von mir wissen, als sie auf meine Limonade schaute, aber bevor ich antworten konnte, meinte Pete: «Ich nehme ein Pint, danke», und lachte schrill. Karen verschluckte sich an ihrem Bier, und selbst Cheryl fand es lustig.
«Hör auf. Nicht wenn ich trinke», sagte Karen zu ihm.
«Aber echt jetzt, was ist denn das?», fragte Pete und deutete auf mein Glas.
«Kräuterlimonade», sagte ich, und er grinste schief und meinte: «Pass auf, dass du dich nicht ins Koma säufst.»
«Ich trinke auch gerne Kräuterlimonade», sagte Cheryl und lächelte mich an. «Ich auch», meinte Karen so komisch durch die Nase, als hätte sie eine Erkältung, und alle lachten.
Karen wischte sich die Augen, nahm einen Schluck Bier und verzog dann das Gesicht. «Ich mag das nicht so gerne wie Lager», sagte sie.
«Es ist kalt und knallt», meinte Pete, aber Cheryl sah ein bisschen betreten aus. «Sei nicht undankbar, Karen», sagte sie, und Karen meinte: «Bin ich nicht. Ich hab ja nicht gesagt, dass es mir nicht schmeckt, ich hab nur gesagt, dass ich es nicht so gerne mag wie Lager.»
Pete meinte: «Gib’s mir, wenn du es nicht willst», und Karen knuffte ihn und sagte, er soll sie in Ruhe lassen. «Hast du schwarzen Johannisbeersirup?», fragte sie mich. «Dann wäre es ein bisschen so wie Lager mit Sirup.»
«Schütt doch Kräuterlimo rein», meinte Pete kichernd. Ich hätte ihm doch das kleine Glas geben sollen. Dann sagte Cheryl: «Kann man helles Ale mit Johannisbeersirup mischen? Ist das ein richtiger Drink?»
«Ist mir doch egal», meinte Karen und wurde ein bisschen gereizt. «Ich kann machen, was ich will.»
«Und wir wissen alle, was du willst, oder?», sagte Pete und lachte. Karen schlug ihm auf den Arm und meinte: «Das wirst du schon noch sehen», und er hob die Augenbrauen und sagte: «Ich kann es kaum erwarten.» Ich hatte keine Ahnung, wovon sie sprachen, aber ich nahm an, dass es etwas Schmutziges sein muss, und schaute in meine Limonade. Eigentlich wollte ich noch einen Schluck trinken, aber jetzt hatten sie mich völlig durcheinandergebracht.
Pete öffnete die nächste Flasche und schenkte sich sein Glas voll. «Gib uns auch eine», sagte Karen, und er machte zwei weitere Flaschen auf und gab sie den beiden. Dann zählte er nach, wie viele Flaschen noch in der Kiste
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