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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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was hat er dann? Sie warf den Kopf zurück, holte tief Luft und hakte sich bei
    ihm trotz seiner abweisenden Haltung ein.
    Oliver war sich ihres Duftes und der Wärme ihrer Hand auf seinem Arm nur allzu
    bewusst. Ob sie weiß, was sie mir damit antut? fragte er sich.
    Die Hotelanlage erstreckte sich über Teile des Ölbergs und die alten
    Befestigungsanlagen der Altstadt. Das Grundstück war romantisch mit großen
    Glockenlampen beleuchtet. Unter dem samtschwarzen Nachthimmel glommen die
    Lichter Jerusalems wie Sterne. Claire stieß einen erfreuten Ruf aus und lehnte sich
    an die niedrige Mauer am Rand des Hotelgartens.
    »Schauen Sie, Oliver, ist das nicht wunderbar?«
    Bleib ruhig, Kellogg. Oliver schob die Hände in die Hosentaschen und folgte ihr zu
    der Mauer. Du hast nur eine einzige Aufgabe, erinnert er sich. Ihr Vertrauen
    gewinnen und herausfinden, was sie über Wiamcyn weiß. Bleib locker und geh ran!
    Aber er war schon viel zu nah, um sich noch wohl fühlen zu
    können. Nah genug, um den zarten Duft ihres Parfüms zu riechen, den Glanz ihres
    Haares im Mondlicht zu sehen und die Begeisterung in ihrem Blick. Nah genug, um
    die verlockende Einladung anzunehmen, die ihr tief ausgeschnittenes Kleid
    auszusprechen schien. Und genau das würde er tun, wenn er die Hände nicht in den
    Taschen behielt. Er war ihr so nah, dass er seinen Auftrag vergessen und einen
    Narren aus sich machen würde.
    »Wenn man Jerusalem so sieht«, sagte Claire leise, »dann kann man leicht die
    Schattenseiten vergessen, die Armut und den mörderischen Verkehr.« Sie fröstelte
    plötzlich und rieb sich die Arme.
    Oliver beendete seine erotischen Träumereien, als er bemerkte, dass der
    bewundernde Ausdruck aus ihrem Blick gewichen war. Sie sah aus, als mache sie
    sich über irgendeine Bedrohung Sorgen. »Was ist los, Claire? Worüber denken Sie
    nach?«
    Immer noch rieb sie sich die nackten Arme, ohne ihn anzusehen. »Über etwas, was
    am Montag passiert ist. Nichts Wichtiges.«
    »Sie sehen nicht so aus, als wäre es unwichtig.«
    Claire antwortete nicht sofort. Schließlich hob sie die Hände. »Es war nur ein
    Unfall.« Sie schaute ihn an und schob sich ungeduldig eine Haarsträhne aus dem
    Gesicht. »Der zweite.«
    Oliver erinnerte sich an den Unfall mit Fahrerflucht in Atlanta, bei dem sie fast ums Leben gekommen wäre, und eine Ahnung beschlich ihn. »Was ist passiert?« fragte
    er scharf.
    Claire wünschte sich, sie hätte das Thema nicht angeschnitten, aber wenigstens
    redete er jetzt mit ihr. »Ich habe eine Straße in der Altstadt überquert. Dabei hätte ein Wagen mich fast überfahren.« Olivers plötzliches Interesse irritierte sie. Sie
    nahm einen kleinen Stein und warf ihn über die Mauer.
    Ihre Gleichgültigkeit machte Oliver wütend, und er vergaß seinen Vorsatz, sie nicht
    anzufassen. Er packte sie bei den Schultern. »Was für ein Wagen?«
    Seine Besorgnis erschreckte sie. »Ich weiß nicht, was das für einen Unterschied. «
    »Haben Sie den Wagen gesehen?«
    »Natürlich. Es war ein grauer Mercedes.« Sie schaute ihn neugierig an. Sein Griff
    schmerzte, aber seltsamerweise wollte sie nicht, dass er sie losließ. »Warum stellen Sie alle diese Fragen?«
    »Fangen Sie von vorn an«, befahl er, ohne ihre Frage zu beantworten, »und erzählen
    Sie mir genau, was passiert ist.«
    Sie lachte. »Sie lieben es wohl, Befehle zu geben, nicht wahr, Oliver?«
    Er schüttelte sie leicht. »Reden Sie endlich.«
    Claire schaute ihn an. »Tun die Leute immer, was Sie sagen?«
    Er legte den Kopf in den Nacken und seufzte ungeduldig auf. »Hören Sie auf, es mir
    so schwer zu machen, Claire. Bitte.«
    »Na gut.« Sie seufzte und erzählte ihm, was passiert war.
    »Verdammt, Claire. Sie müssen vorsichtiger sein, vor allem wenn Sie übermüdet
    sind. Sind Sie sicher, dass Sie sich gut genug fühlen, um diesen neuen Job zu
    bewältigen?«
    Seine Frage freute sie. Er machte sich wirklich Sorgen um sie. Sein mürrisches
    Verhalten an diesem Abend war also nur gespielt gewesen. Auch das gefiel ihr. »Sie
    sind der seltsamste Mann, den ich kenne.«
    »Was meinen Sie damit?«
    Sie lachte. »Ich dachte, Sie würden sich mit mir langweilen und bereuen, dass Sie
    mich zum Essen eingeladen haben.« Sie schüttelte amüsiert den Kopf. »Statt mich
    dann nach Hause zu bringen, gehen Sie mit mir im Mondschein spazieren. Auch
    wenn ich sagen muss, dass Sie nicht so wirken, als hätten Sie es genossen. Und nun
    regen Sie sich darüber auf, dass

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