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Tiffany Duo 40

Tiffany Duo 40

Titel: Tiffany Duo 40 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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küsste er sie
    leidenschaftlich, im nächsten stieß er sie von sich. Ein Schatten war in seinen Blick getreten, so als könne er sein Begehren nach Belieben ein- und ausschalten. Claire
    war verwirrt, verletzt und verärgert. Wie konnte er sie in der einen Sekunde
    begehren und sie in der nächsten nur noch loswerden wollen? Wenn sie auch nur
    einen Funken Stolz hätte, würde sie ihm die Tür vor der Nase zuschlagen, sobald sie
    zu Hause angekommen wären.
    Nun, offensichtlich hast du keinen Stolz, sagte sie sich, nachdem sie nicht nur die Tür nicht zugeschlagen, sondern Oliver auch noch auf einen Schlummertrunk zu sich
    eingeladen hatte.
    Er zögerte, und Claire spürte, dass er gern hereinkommen würde, aber gegen sein
    Verlangen ankämpfte. »Wir brauchen beide etwas Zeit, um nachzudenken«, sagte
    er.
    Claire errötete vor Scham. Nun, du hast dir das selbst eingehandelt, dachte sie und
    wirbelte herum. Doch Oliver hielt sie am Arm fest und zog sie zurück.
    »Claire«, sagte er ruhig. »Ich fahre am Wochenende nach Tel Aviv, und ich möchte,
    dass du mitkommst.« Er schien um jedes Wort ringen zu müssen, so zögernd
    brachte er sie heraus. Er will mich, dachte sie, und will mich gleichzeitig auch wieder nicht. Was für einen Sinn macht das?
    Claire schaute ihn verblüfft an. Würde sie ihn jemals verstehen? Mit einem
    Kopfschütteln sagte sie: »Ich bin so durcheinander, dass ich nicht weiß, was ich
    möchte.«
    »Das Gefühl kenne ich.« Oliver lächelte. »Ich rufe dich mor-
    gen an. Du kannst mir dann die Antwort geben.« Erneut zögerte er, und Claire
    wusste, dass er sie küssen wollte. Aber er entschied sich dagegen. »Gute Nacht,
    Claire.« Damit drehte er sich um und ging.
    Als Oliver seinen Wagen erreicht hatte, riss er die Tür auf und ließ sich auf den Sitz fallen. Wie konntest du Claire fragen, ob sie mit nach Tel Aviv kommt? fragte er sich.
    Dort wollte er Bob Green treffen, einen anderen »World-Press«-Reporter. Bob hatte
    Oliver einen Gefallen getan und einige Sachen recherchiert, die sich in Sachen
    Wiamcyn in den Vereinigten Staaten getan hatten, seitdem er, Oliver, in Israel war.
    Green hatte ihm gestern telegrafiert, dass er dieses Wochenende in Tel Aviv sei und
    einen Zwischenstop auf seinem Flug nach Saudi-Arabien mache. Green hatte ihm
    auch das Hotel genannt, in dem er übernachten wollte. Der Schluss des Telegramms
    lautete: »Triff mich. Interessante Entwicklung deine Nachforschungen betreffend.«
    Wenn Claire sich entschied mitzugehen, würde Oliver nichts dagegen tun können,
    dass Green und sie sich trafen. Ich hätte sie nicht einladen sollen, dachte er, aber dieser Vorfall mit dem braunen Mercedes hatte ihn betroffen gemacht. Vielleicht
    war es ja wirklich nur ein Unfall gewesen, aber er würde sich dennoch besser fühlen, wenn sie bei ihm war. Oliver erkannte, dass er sich langsam in Schwierigkeiten
    brachte, die nichts mehr mit seiner Hilfe für Janet zu tun hatten.

6. KAPITEL
    Claire schlief in dieser Nacht nur wenig, weil sie über zu vieles nachdenken musste.
    Das Wichtigste war die Entscheidung, die sie treffen musste, ob sie mit Oliver nach
    Tel Aviv fahren würde. Diese Einladung nach Tel Aviv war auch die Einladung, seine
    Geliebte zu werden. Wären die Dinge einfacher gewesen, hätte sie nicht lange
    überlegen müssen. Aber nichts, was mit ihm zu tun hatte, war einfach. Er hatte die
    Einladung schon ehrlich gemeint, auch wenn er um jedes Wort hatte kämpfen
    müssen.
    Und er hatte bewiesen, dass auch er wie jeder andere seine verwundbaren Stellen
    hatte. »Das Gefühl kenne ich«, hatte er gesagt.
    Diese Verletzlichkeit berührte sie sogar mehr als seine Stärke. Und zwar, gab sie sich zu, während sie sich in ihrem Bett ruhelos hin und her wälzte, weil du der Grund
    dafür bist. Das war der schwache Punkt, nach dem sie gesucht hatte. Die Frage war
    nur, ob sie nun, da sie ihn gefunden hatte, auch den Mut haben würde, ihn zu
    nutzen. Bisher hatte sie so etwas noch nie machen müssen, aber Oliver war auch
    kein altmodischer Südstaatengentleman. Ihre Beziehung würde nicht das sein,
    worauf sie hinerzogen worden war, Oliver würde sie sicher nicht mit
    Glacehandschuhen anfassen. Und wenn Claire ehrlich mit sich war, wusste sie auch
    nicht, ob sie das überhaupt wollte. Sie war eine Frau aus Fleisch und Blut und kein
    zerbrechlicher Gegenstand. Aber das Wichtige war, dass ihr vielleicht nicht alle
    Konsequenzen einer Beziehung mit Oliver gefallen würden.
    Niemand

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