Tiffany Duo 40
Duncan.«
Während der Geburt blieb Ray bei seiner Frau. Der Gynäkologe hatte das Wachstum
des Babys aufmerksam verfolgt und erklärt, er rechne nicht mit Schwierigkeiten.
Und die Niederkunft verlief tatsächlich problemlos. Eine halbe Stunde, nachdem Ray
zum letzten Mal seine Gefühle für Madelyn in Worte gefasst hatte, hielt er seinen
puterroten, brüllenden Sohn in den Händen.
Madelyn beobachtete ihn durch einen Tränenschleier. Der zärtliche Ausdruck in
seinem Gesicht bewegte sie zutiefst.
»Acht Pfund, siebzig Gramm«, teilte er dem Baby mit. »Viel schwerer hättest du
nicht mehr werden dürfen.«
Lachend streckte Madelyn die Arme aus, und er legte ihr den Säugling auf die Brust,
dann nahm er beide in die Arme. Sie schmiegte ihren Kopf an Rays Schulter. »Das
haben wir doch ganz gut gemacht, was? Ich glaube, jetzt werde ich eine Woche lang
schlafen.«
Die Augen fielen ihr zu, und ehe sie ins Reich der Träume hinüberglitt, hörte sie
ihren Mann flüstern: »Ich liebe dich.« Zu müde, um etwas zu erwidern, griff sie nach seiner Hand. Diese drei Worte konnte sie gar nicht oft genug hören.
- ENDE -
Jeanne Stephens
Spüre meine Leidenschaft
Gerade aus dem Krankenhaus entlassen, wird die schöne Claire Weston von ihrer
Firma, einem Pharmakonzern, nach Israel geschickt, um dort eine Zweigstelle zu
eröffnen. Dass jemand versucht, ihre Arbeit zu boykottieren und sie sogar aus dem
Weg zu schaffen, merkt Claire schnell. Aber das ist nicht der Grund, warum sie dem
gutaussehenden Reporter Oliver Kellogg schon beim ersten Treffen ihre Angst
gesteht und seine heißen Küsse so leidenschaftlich erwidert. Noch nie hat ein Mann
Claire so fasziniert wie Oliver! Und trotz der Gefahr, in der sie sich befindet, genießt Claire seine Zärtlichkeiten, denn Olivers Liebe lässt sie alles um sich her vergessen.
1. KAPITEL
Oliver Kellogg beugte sich auf seinem Stuhl nach vom und klemmte den
Telefonhörer zwischen Ohr und Schulter ein. Er unterdrückte seine wachsende
Ungeduld und hörte unkon-zentriert zu, was Hank VerNoy in New York sagte.
Flüchtig ordnete er seine Notizen auf dem Hoteltisch, der ihm in den letzten zwei
Wochen als Schreibtisch gedient hatte. Er stieß eine lautlose Verwünschung aus,
legte einen Stapel mit Papieren zur Seite und schob die tragbare Schreibmaschine
weg.
Oliver war daran gewöhnt, in Hotelzimmern, auf Flughäfen, ja sogar auf den
Rücksitzen von Autos behelfsmäßige Büros aufzuschlagen. Nach sechs Jahren Praxis
war er sehr erfolgreich darin geworden, und normalerweise fand er seine Notizen,
wenn er sie brauchte, ohne hinzuschauen.
Wo um alles in der Welt habe ich nur die Liste mit den Flugverbindungen zum Nahen
Osten hingelegt? dachte er. Offensichtlich holte ihn langsam die Enttäuschung ein,
zwei Wochen hier in Atlanta vertan zu haben. Er stellte die Schreibmaschine auf
ihren Platz zurück und sah hastig einen Ordnen durch, der auf dem Bett lag.
Währenddessen setzte sein Chef in dem New Yorker Büro der »World Press« seine
Standpauke fort. »Und was zur Hölle soll diese Bitte um eine Reisegenehmigung
nach Israel? Israel! Sie berichten über ,Wiley Pharmaceutics', und zufällig weiß ich, dass die dort noch nicht einmal ein Büro haben!«
»Haben Sie ein bisschen nachgeforscht, Hank?« erwiderte Oliver gereizt. »Wie
schön, dass Sie Ihr Feingefühl noch nicht verloren haben.« Er warf den Ordner zur
Seite und begann, einen anderen durchzublättern.
»Ihren Sarkasmus können Sie sich schenken, Kellogg. Sie
sind seit zwei Wochen in Atlanta, und ich habe noch nicht eine einzige Seite von
Ihnen gesehen. Ich habe hier keine unbe-
grenzten finanziellen Möglichkeiten. Sie wissen genau, dass wir Order haben zu
sparen. Wissen Sie, was ich glaube, was Ihr Problem ist?«
»Nein, aber ich bin sicher, Sie werden es mir verraten.«
»Sie sind in diese Sache viel zu sehr persönlich verwickelt. Das würde für jeden
recherchierenden Reporter das Aus bedeuten, Kellogg. Ich hätte Ihnen den Auftrag
gar nicht erst geben dürfen.«
»Als Sie mich nach Atlanta geschickt haben, hat das aber etwas anders geklungen«,
erinnerte Olivers ihn. »Sie sagten, die Story würde geradezu einen
leidenschaftlichen Ton verlangen.«
»Leidenschaftlich schon, aber nicht fanatisch.«
»Wenn Sie Ihre achtundzwanzigjährige Schwester in einem Rollstuhl sitzen sehen
würden, unfähig, sich um ihr Kind zu kümmern, würden Sie vielleicht auch ein
bisschen fanatisch
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