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Tiffany Duo 48

Tiffany Duo 48

Titel: Tiffany Duo 48 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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regennasse Kleidung bewußt. Ein paarmal dachte sie daran umzukehren, doch
    sie drängte das Pferd voran. Dons Nähe war einfach zu gefährlich für sie. Es gab
    eben Frauen, die die falschen Männer liebten, und sie gehörte auch zu dieser
    Gattung.
    Irgendwann wurde der Weg flacher, und Kaylie atmete erleichtert auf. Sie schloß die
    Augen und meinte, Geräusche wie von einer weit entfernten Schnellstraße zu hören.
    Oder war es bloß ein Zug? Egal, auf jeden Fall bedeutete es, daß sie bald aus dieser
    menschenleeren Wildnis herauskam.
    Plötzlich warf Majestät den Kopf zurück und schnaubte aufgeregt. Er blieb stehen
    und rollte mit den Augen. Seine Nüstern blähten sich auf, und als Kaylie hm
    beruhigend den Hals streichelte, spürte sie, daß er zitterte.
    "Was ist denn los?" Angst kroch in ihr hoch, als das Pferd scheute und seitwärts trippelte. "Was hast du denn?" flüsterte sie und hoffte, daß das Tier ihre Furcht nicht spürte.
    Sie leuchtete mit der Taschenlampe nach vorn, und der Lichtstrahl traf auf Don, der
    klitschnaß an der Kühlerhaube des Jeeps lehnte. Die Arme hatte er vor der Brust
    verschränkt, und sein Blick verhieß nichts Gutes.
    "O nein!" Schlagartig verließ sie der Mut.
    Wieder zuckten Blitze über den schwarzen Himmel, und das Pferd scheute hoch.
    Doch beim Klang von Dons Stimme beruhigte es sich und schnaubte nur noch leise.
    "Da sind Sie ja, Miss Melville", sagte Don drohend leise. "Ich habe mich schon gefragt, wann Sie hier endlich ankommen."

8. KAPITEL
    "Aber wie ... wie ..." stotterte Kaylie und zitterte, während sie die Straße hinter Dons Jeep entlangsah. Vielleicht kam sie irgendwie an ihm vorbei, oder möglicherweise
    fand Majestät einen Weg durchs Dickicht, wo Don ihnen nicht folgen konnte.
    "Mach jetzt keine Dummheiten", warnte Don und richtete sich auf. "Es war leicht, dich zu finden. Die meisten Straßen hier sind alte Holzfällerwege, die im Zickzack
    durch die Berge führen. Aber alle enden hier, und ich wußte, daß ich dich hier
    erwische, wenn ich lang genug warte."
    "Du hast gehört, als ich gegangen bin?" fragte sie und wischte sich den Regen aus dem Gesicht.
    "Hör auf meinen Rat. Als Einbrecherin wärst du eine Niete."
    "Du hast mich reingelegt!"
    "Nein, du hast versucht, mich reinzulegen." Er kam auf sie zu und griff nach dem Zaumzeug, doch Kaylie zog scharf an den Zügeln. Der Kopf von Majestät schwang
    von Don weg. Kaylie stieß dem Pferd die Hacken in die Flanken und versuchte, an
    Don vorbeizukommen, aber er war zu schnell.
    Fluchend sprang Don auf sie zu und riß ihr die Zügel aus den nassen Händen. "Das war eine große Dummheit! Noch schlimmer als die Fummelei an der Zündung von
    dem Jeep."
    Ein Blitz beleuchtete den Himmel taghell.
    Wieder scheute das Pferd, und Kaylie krallte sich haltsuchend in der nassen Mähne
    fest.
    "Ruhig, Alter. Ganz ruhig." Don redete sanft auf das Tier ein, bis sich das verängstigte Pferd wieder beruhigte. "So ist es gut." Don tätschelte ihm die Schulter.
    Kaylie hing das Haar naß ins Gesicht. "Du hast nur so getan, als würdest du
    schlafen!" beschimpfte sie ihn. "Dann hast du gehört, daß ich ging, und bist mir gefolgt."
    "Natürlich habe ich dich gehört. Glaubst du, ich vertraue dir, nachdem du mit der Zündung herumgespielt hast?"
    "Gespielt?" wiederholte sie wütend. Ihr war kalt, und sie fühlte sich in ihrem Stolz verletzt. "Ich habe lediglich versucht, freizukommen. Weißt du, das Recht auf
    Freiheit ist ein fester Bestandteil unserer Verfassung!"
    "Das habe ich alles schon mal gehört."
    "Dann wirst du es eben noch mal hören."
    "Steig ab, Kaylie."
    "Niemals!"
    "Steig ab! Jetzt!" fuhr er sie an.
    "Du hast kein Recht, mir Befehle zu geben!" schrie sie wutentbrannt.
    "Wahrscheinlich nicht", gab er zu, "aber es ist spät, und ich bin müde und durchnäßt. Laß uns nach Hause fahren."
    "Diese widerliche Hütte ist nicht mein Zuhause!" Sie konnte es nicht verkraften, daß er sie jetzt zum zweitenmal an der Flucht gehindert hatte. Warum machte er es ihr
    nicht leicht und ließ sie einfach gehen?
    "Vielleicht nicht auf Dauer, aber im Moment..."
    "Weißt du nicht, daß ich dich dafür auf ewig hassen werde?" zischte sie und blickte ihn zornbebend an.
    Nur undeutlich konnte sie sein Gesicht erkennen, und doch meinte sie zu sehen, daß
    er kaum merklich zusammenzuckte. "Dann haß mich eben", antwortete er scheinbar gelassen. "Das
    hindert dich nicht, jetzt abzusteigen." Als sie sich nicht bewegte, sah er zu ihr

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