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Tiffany Duo Band 0124

Tiffany Duo Band 0124

Titel: Tiffany Duo Band 0124 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Wind Barbara Ankrum Diane Pershing
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hatte Nick plötzlich das bestimmte Gefühl, dass sie beobachtet wurden. Und im Verlauf seiner Polizistenlaufbahn hatte er gelernt, auf dieses Gefühl zu achten. Er nahm Carlys Hand und drehte sich dann zur Seite, so als wollte er ihr etwas zuflüstern. Da! Aus dem Augenwinkel sah er das reflektierende Blitzen einer Sonnenbrille. Er wirbelte herum und sah gerade noch, wie jemand hinter einem kleinen Schuppen verschwand.
    “Was ist los?”, wollte Carly wissen.
    “Ich glaube, wir werden verfolgt.” Er drückte beruhigend ihre Hand. “Geh weiter. Verhalte dich ganz natürlich, Carly.”
    Gemächlich gingen sie weiter. Nick wies auf etwas, das gar nicht da war, und sie schlenderten um die Ecke eines alten Lagerhauses, das gerade zu einem Nachtclub umgebaut wurde. Dann drückte Nick Carly gegen die Mauer, deckte ihren Körper mit seinem schützend ab und widmete seine ganze Aufmerksamkeit der Richtung, aus der sie gerade gekommen waren.
    Ein kleiner Mann mit Sonnenbrille und Baseballmütze kam eilig um die Ecke. Er trug weiße Tennisschuhe, eine blaue Hose und ein kurzärmeliges, bis oben zugeknöpftes kariertes Hemd. Als er Nick und Carly entdeckte, zog er den Kopf ein, drehte sich auf dem Absatz um und raste davon.
    “Bleib hier”, befahl Nick.
    Aber Carly war nicht bereit zurückzubleiben und eilte Nick hinterher, was gar nicht so einfach war, denn erstens hatte sie nur einfache Badesandalen an, und zweitens sah sie ohne ihre Brille alles verschwommen. Sie blinzelte, um besser sehen zu können, gerade, als Nick an seine Hüfte griff. Da muss ihm klar geworden sein, dass er keine Waffe bei sich trug, denn er setzte zum Sprint an. “He, Sie! Stehen bleiben!”, brüllte er dem Mann hinterher.
    Doch der rannte weiter. Und nachdem sie noch zwei weitere Ecken umrundet hatten, war von dem Mann nichts mehr zu sehen. Er war wie vom Erdboden verschluckt.
    “Verflixtes Knie”, beschwerte sich Nick. Es war deutlich zu sehen, dass er Schmerzen hatte.
    “Du bist verletzt”, sagte Carly besorgt, noch völlig außer Atem.
    Nick ignorierte das. “Hast du gesehen, wo er hingelaufen ist?”
    “Nein.”
    “Bitte treten Sie zurück!”, ließ sich eine energische Männerstimme vernehmen.
    Nick sah interessiert in die Richtung, aus der dieser Ruf kam. Eine kleine Menschenmenge hatte sich dort versammelt, die nun widerwillig zurücktrat und den Blick freigab auf das Blaulicht eines Polizeischiffes. “Es scheint einen Unfall gegeben zu haben.” Nicks natürliche Neugier als Polizist war geweckt. “Komm, das sehen wir uns genauer an.”
    Carly war gar nicht erfreut, als Nick ihre Hand nahm und sie mit sich mitzog, hin zu zwei Männern in Taucheranzug, die über einer Leiche kauerten.
    Nick kannte den Polizisten, der die Menge aufgefordert hatte zurückzutreten.. “Kuzinski, hallo!”, rief Nick.
    Der blonde Polizist mit dem Bürstenhaarschnitt blickte auf. “Nick? Was machen Sie denn hier?”
    “Wir waren zufällig in der Nähe.” Er sah zu Carly hin, die wie gebannt auf die Leiche blickte, die vor ihnen auf dem Anleger lag. Vielleicht war es doch keine so gute Idee gewesen, sie mitzunehmen. Aber nun war es zu spät. “Was ist passiert?”
    “Eine Frau hat gesehen, wie eine Hand aus dem Wasser ragte. Sie schrie wie am Spieß. Wir sind noch nicht lange hier. Der Gerichtsmediziner ist schon unterwegs.”
    “Und, wissen Sie schon, um wen es sich handelt?”
    “Bisher noch nicht. Es ist ein Weißer, etwa Mitte dreißig. War wohl noch nicht allzu lange im Wasser.”
    Carly ließ Nicks Hand los, trat näher an die Absperrung heran, beugte sich vor und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen den vor ihr liegenden Toten.
    “Gibt es eine Verbindung zum Demeter-Mord?”, fragte Nick. “Seine Jacht liegt am Pier 44.”
    Kuzinski zuckte die Schultern. “Schon möglich. Die Jungs vom Morddezernat wissen sicher mehr.”
    Nick wollte Carly gerade raten, nicht zu nahe an die Leiche heranzutreten, als einer der Taucher den Toten auf den Rücken rollte, während der andere eine Decke darüber ausbreitete. Entsetzt legte Carly die Hand über den Mund. Dann taumelte sie rückwärts, doch bevor sie auf den Boden aufschlagen konnte, hatte Nick sie aufgefangen und hoch gehoben.
    “Alles in Ordnung mit ihr?”, fragte der Polizist.
    “Das sage ich Ihnen gleich.” Nick trug Carly durch die bereitwillig Platz machende Menge zu einer Bank. Sie lag ganz still in seinen Armen, atmete aber normal. Er nahm an, dass sie zum ersten Mal eine

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