Tiffany Duo Band 0142
vielleicht finden sie einen Weg, etwas zu tun. Jedenfalls werde ich alle paar Tage vorbeischauen. Mehr kann ich nicht tun – und Sie auch nicht”, warnte er Sam. “Es sei denn, Sie sehnen sich nach unserem Krankenhaus.”
“Also hat dieser Delbert einen Freischein, bis Zach eine Gehirnerschütterung oder ein paar gebrochene Knochen hat”, knurrte Sam.
“Ich werde mein Bestes tun, um es nicht soweit kommen zu lassen. Aber in der Zwischenzeit halten Sie sich heraus! Sie machen es nur schlimmer, indem Sie ihn reizen.”
Es ist verdammt nervend, dachte Sam, so hilflos zu sein.
Auf dem Weg nach Hause war die Atmosphäre angespannt. Marjorie erzählte, was sie an interessantem Klatsch gehört hatte, aber weder Sam noch Serena hörten richtig zu. Als sie ausstiegen, machte sich Marjorie gleich ins Haus auf und ließ die beiden in der Garage allein.
“Willst du wieder zu Brei geschlagen werden?”, wollte Serena wissen.
“Nein.”
“Delbert Farley ist das gemeinste abscheulichste Stück Dreck, das Edstown zu bieten hat. Er war schon mehrmals im Gefängnis und so manche meiner Klienten sind hinter ihm her, weil …”
“Er schlägt Kinder”, unterbrach Sam sie und kreuzte die Arme über der Brust.
“Ich zweifle nicht an deinen Absichten, aber verstehst du denn nicht, dass es gefährlich ist, sich in so etwas einzumischen? Du hast zwar eine unglaublich rasche Genesung hinter dir, aber wenn er dich geschlagen hätte …”
“Und was hätte ich deiner Meinung nach tun sollen? Mit ansehen, wie er stattdessen den Jungen schlägt?”
“Natürlich nicht. Mom und ich hatten doch Dan geholt. Das war vernünftig.”
“Vernünftig, aber ihr wärt zu spät gekommen.”
“Es ist Dans Aufgabe …”
“Es ist
jedermanns
Aufgabe”, schnappte Sam. “Wenn das Kind niemand vertrauen kann, weil es nicht einmal weiß, was das ist, dann ist es völlig auf sich selbst gestellt – hilflos.”
Die Bitterkeit in seiner Stimme überraschte Serena. Als ob er wüsste, wie das war. War das der Grund, warum er niemandem verständigen wollte, als er noch im Krankenhaus lag? “Sam?”
“So etwas bringt mich zum Rasen.”
Plötzlich fiel ihr auf, dass sie ihn wegen etwas kritisierte, was sehr tapfer war – er hatte Zivilcourage gezeigt.
“Es tut mir leid. Ich habe mir nur Sorgen um dich gemacht.”
Er schien sich zu entspannen und streckte seine Arme nach ihr aus. “Du hast dir Sorgen um mich gemacht?”
Sorgen? Ihr Herz hatte beinahe zu schlagen aufgehört.
“Ich kann auf mich selbst aufpassen”, fügte er hinzu.
“Das bezweifle ich auch nicht”, sagte sie und erinnerte sich daran, wie er vor zweieinhalb Wochen ausgesehen hatte. “Aber du bist noch nicht fit, was immer du auch behauptest.”
Sie waren sich sehr nahe. Sams Handrücken lag auf ihrer Wange und sie schauten sich tief in die Augen. Merkwürdig, wie romantisch doch die Garage ist, dachte Serena und merkte, dass sie zu viel Zeit mit Sam hier verbracht hatte.
Er schien ihre Gedanken zu lesen und schaute sich um. “Beim dritten Mal gibst du einen aus”, meinte er und lächelte.
Diese Bemerkung brachte sie wieder in die Wirklichkeit zurück und sie erwiderte sein Lächeln. “Vielleicht”, antwortete sie.
“Außer dem Vorfall mit Delbert hat mir euer Unabhängigkeitstag sehr gefallen. Danke, dass du mir deine Freunde vorgestellt hast.”
“Freut mich, dass es dir gefallen hat. Man kann nie zu viele Freunde haben.”
“Also dann …” Er fuhr ihre Wange entlang. “Gute Nacht, Freund.”
“Gute Nacht, Sam.”
Sein Blick richtete sich auf ihren Mund, als er die Hand von ihrer Wange sinken ließ. Keiner der beiden tat einen Schritt.
“Serena?”, flüsterte Sam.
“Ja?”, hauchte sie.
“Geh jetzt.”
“Ja.” Aber sie rührte sich nicht vom Fleck.
Sam nahm sie an den Schultern und drehte sie um. “Geh.”
Sie musste sich noch einmal umdrehen, ihn noch einmal anschauen. Ihre Blicke trafen sich und Sam seufzte: “Wenigstens habe ich es versucht.”
Sekunden später lagen sie sich in den Armen. Serena bebte, als Sam sie an seinen schlanken festen Körper drückte und ihren Mund mit der Zunge erkundete.
So hatte sie noch nie auf einen Mann reagiert. Stets war sie praktisch und vernünftig gewesen. Nun stand sie hier in der Garage und küsste bis zur Besinnungslosigkeit. Was war nur mit ihr los? Hatte sie doch etwas von Kara in ihrem Blut?
Sams Hände umschlossen ihren Po und drückten Serena sanft gegen seine Erregung.
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