Tiffany Duo Band 0149 (German Edition)
mich nicht.” Mark grinste breit. “Ich möchte mich gern in deinem Glanz sonnen.”
“Das weiß ich doch, Kollege.” Sie lachte, doch als sie ausstieg, pochte ihr Herz vor Aufregung und mit jedem Schritt, den sie in Nicks Straße tat, klopfte es schneller.
Die kleine Straße selbst war friedlich und nur von ein paar Laternen erhellt. In einigen der gepflegten Vorgärten war Kinderspielzeug auf dem Rasen verteilt, und auf der einen oder anderen Veranda standen Schaukelstühle. Shea musste unwillkürlich an Nick und seinen Traum von einem idyllischen Familienleben denken. Ein Traum, den sie für ein paar wenige wundervolle Stunden mit ihm geteilt hatte.
Nun war sie sich nicht mehr sicher, ob Karriere wirklich so wichtig für sie war. Natürlich liebte sie ihren Job. Aber würde es sie für den Rest ihres Lebens glücklich machen, nur eine erfolgreiche Reporterin zu sein? Die Liebe zu Nick hatte so viel verändert. Er hatte sie verlassen, sie eiskalt abserviert, und doch konnte sie nicht einfach so in ihr altes Leben zurückkehren.
Shea näherte sich dem Haus am Ende der Straße. Ein Schild mit der Aufschrift ‘Zu Verkaufen’ stand davor. Es war Nicks Haus.
Sie ging über die mit Gras bewachsene Zufahrt und dachte darüber nach, dass irgendjemand aus dieser scheinbar so friedlichen Nachbarschaft ein eiskalter Killer war. Auf einmal hörte sie das Geräusch eines herannahenden Wagens.
Shea sprang in den Schatten und presste sich gegen die Wand von Nicks Haus. Der Wagen bewegte sich langsam und zielstrebig auf das Gebäude zu. Wieder begann ihr Herz zu rasen.
Plötzlich fühlte sie, wie jemand ihren Arm packte und eine starke Hand auf ihren Mund gepresst wurde. Shea trat um sich und rammte ihren Ellbogen gegen die Brust des Angreifers, doch er war stärker. Er zerrte sie hinter das Haus und zwang sie dort in ein dichtes Gebüsch. Shea versuchte noch immer, sich zu wehren.
“Sei endlich still”, zischte er in ihr Ohr.
Als sie die Stimme erkannte, gab sie augenblicklich Ruhe. In diesem Moment fiel ein greller Lichtstrahl auf die Stelle an der Hausmauer, an der Shea noch vor wenigen Sekunden gestanden hatte.
“Polizei”, flüsterte Nick.
14. KAPITEL
Nick hielt seinen Arm um Shea, bis der Streifenwagen ganz verschwunden war. Dann wirbelte er sie herum und zwang sie, ihm ins Gesicht zu sehen. “Was zum Teufel machst du hier?”
Sie bemühte sich, ganz ruhig zu sprechen “Das Gleiche wie du, schätze ich.”
Nick gestand es sich zwar nur ungern ein, aber er war froh, Shea wiederzusehen. Dies war bei Weitem kein romantischer Augenblick, und doch fühlte es sich so gut an, sie wieder im Arm zu halten.
“Findest du nicht, dass du langsam etwas zu weit gehst für diese Story?”
Sie antwortete nicht, aber ihr strafender Blick sprach Bände.
“Dann wiederum wissen wir ja beide,
wie
weit du für eine gute Story gehst. Nicht wahr, Wetterfrosch?” Er war ihr so nah, dass seine Lippen ihr Ohr berührten. Zu nah, um zu widerstehen. Er küsste ihr Ohrläppchen, dann die zarte Haut ihres Halses. Sie duftete so süß und schmeckte noch viel süßer.
Doch dann kam Nick ein beunruhigender Gedanke. Von dem Moment an, wo er sie entführt hatte, war Shea eine Art Schutzschild für ihn gewesen. Zuerst war sie nur eine Geisel, dann nannte sie sich seine Partnerin – und er hatte sich immer hinter ihr versteckt. Es war töricht und leichtsinnig von ihm, sie so in Gefahr zu bringen. Es hätte Shea das Leben kosten können.
Abrupt löste er sich von ihr. “Geh nach Hause”, befahl er.
“Nein”, antwortete sie stur.
“Verstehst du denn nicht. Hier geht es nicht um irgendeine Story. Es geht um mein Leben.”
“Glaubst du, das wüsste ich nicht?” Sie legte ihre Hand auf seine Wange und sah ihm direkt in die Augen. “Was denkst du eigentlich, warum ich hier bin?”
Damit drehte sie sich um, kroch aus dem Gebüsch heraus und schlich hinter das Haus. Nick sah ihr einen Moment hinterher und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Dann folgte er ihr.
Als sie an der Hintertür angelangt waren, zog Shea ihre Kreditkarte aus der Hosentasche und kroch geduckt an die Tür heran.
“Was machst du?”, fragte er.
“Wonach sieht es aus? Ich breche in dein Haus ein.” Sie nahm die Kreditkarte und schob sie zwischen die Tür und den Rahmen. Das Schloss gab nicht gleich nach, aber es dauerte keine zwei Minuten, bis Shea die Tür aufstieß. Nick hatte das unbestimmte Gefühl, dass sie so etwas nicht zum ersten Mal
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