Tiffany Duo Band 128
Stich gelassen habe. Ich liebe dich und habe dich immer geliebt." Sein Adamsapfel begann zu hüpfen. „Ich konnte einfach nicht ..."
„Wir werden später darüber reden", unterbrach Lissa ihn heftig. „Wenn ich zurück bin."
Nach einem letzten Händedruck stand sie auf und erinnerte sich plötzlich an Wolf. Zum Glück war der Hund auf den Beinen und beobachtete sie argwöhnisch wie immer. Er sollte auf ihren Vater aufpassen, bis sie zurück war.
„Bleib hier, Großer. Platz!"
Wolf jaulte leise.
„Platz!"
Unglücklich sank er auf die Hinterläufe.
„Sehr gut, Wolf. Bleib, wo du bist!" Entschlossen wandte Lissa sich ab und rannte los. Sie war erst auf halbem Weg zu dem geparkten Wagen, als das Röhren der Harley an ihr Ohr drang.
„Evan!" Mit wild fuchtelnden Armen lief sie auf das Motorrad zu. Entsetzt bemerkte Evan die blutigen Kratzer in ihrem Gesicht und an ihren Beinen und hielt sofort an.
„Lissa, was ist passiert?"
„Es geht um meinen Vater! Er ist von einer Klapperschlange gebissen worden und liegt dort oben. Wolf ist bei ihm."
Evan folgte der Richtung ihres ausgestreckten Arms und entdeckte einen dunklen Schatten, der wie ihr zottiger Hund aussah.
„Sitz auf!"
Kurz darauf kniete er neben dem alten Mann nieder.
„Ich habe den Arm sofort abgebunden", erzählte Lissa keuchend über seiner Schulter. „Anschließend habe ich die Bisswunde ausgesaugt, so gut ich konnte."
Evan nickte und sah Arlen eindringlich an. „Spüren Sie ein Brennen?"
„Ein bisschen."
„Wie hoch geht es?"
Arlen hielt seinem Blick stand. Falls er ihn nicht kannte, erriet er vermutlich den Grund für diese Frage. Je höher das Brennen stieg, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass das Gift das Herz und das zentrale Nervensystem schädigte.
„Es sticht nur unterhalb meines Ellbogens. Lissa forderte mich auf, absolut still zu liegen, und machte sich gleich an die Arbeit." „Eine kluge Frau, Ihre Tochter."
„Klug und sehr nett", murmelte er und blickte über Evans Schulter. „Wie ihre Mutter."
„Das glaube ich Ihnen gern."
Evan untersuchte vorsichtig die Stelle rings um die Wunde. Zu seiner Erleichterung entdeckte er nur eine leichte Schwellung.
Er hatte in seiner Jugend genügend Pferde durch Bisse von Klappenschlangen verloren, um die gefährlichen Anzeichen zu kennen. Eine Schwellung bedeutete normalerweise das zweite Stadium eines bleibenden Schadens. Außerdem hing viel von der Größe des Tieres ab, das zugebissen hatte.
„Hat sich jemand die Schlange genauer angesehen? Die Länge gemerkt oder die Anzahl der Streifen auf dem Schwanz?"
„Ich bestimmt nicht", murmelte Arlen.
Lissa schüttelte erschaudernd den Kopf. „Ich auch nicht. Aber sie liegt da drüben", fügte sie hinzu und verzog angewidert das Gesicht.
„Der Arzt muss das Tier sehen, um die Dosis für das Gegengift zu berechnen", erklärte Evan. Er zog sein Hemd aus, ging zu dem Kadaver und packte die Überreste ein. Glücklicherweise war die Schlange noch jung gewesen, keinen Meter lang.
Wolf fletschte die Zähne und knurrte unwillig, als Evan mit dem Bündel zurückkehrte, und Lissa wich instinktiv zurück.
„Tut mir Leid, Liebling. Du musst sie tragen. Ich übernehme deinen Vater. "
Ohne die Miene zu verziehen, nahm sie ihm das widerliche Bündel ab.
Evan schob den einen Arm unter den Rücken des alten Mannes und den anderen unter dessen Knie. „Okay, fahren wir ins Krankenhaus."
Die nächsten Stunden vergingen in höchster Anspannung.
Evan legte Arlen auf die Rückbank und sorgte dafür, dass der verletzte Arm nach unten hing. Wolf ließ sich zu Lissas Füßen vor dem Vordersitz nieder.
Lissa kam es wie eine Ewigkeit vor, bis sie „Charlie's Place" erreichten. Von dort riefen sie die Ambulanz an, die sofort einen Hubschrauber schicken wollte. Er sollte ungefähr eine halbe Stunde später ein treffen.
Lissa beugte sich über die Lehne und suchte bei ihrem Vater nach Anzeichen für einen Schock. Evan hatte sich in den Platz zwischen der Rückbank und der Tür gezwängt und kühlte die geschwollene Stelle.
„Die Sanitäter empfahlen mir, die Wunde mit Elektroschocks zu behandeln. Das ist angeblich die wirksamste Methode, um zu verhindern, dass das Gift sich ausbreitet. Ich könnte es versuchen, wenn Sie einverstanden sind."
Arlen nickte zustimmend. Evan eilte in den Laden und kehrte sogleich mit dem notwendigen Material zurück. Kurz darauf führte er das Ende des Drahtes an die Wunde. Zu seiner Erleichterung
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