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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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geöffnet. Der Kaffeeladen war nur einen Block entfernt. In einer halben Stunde würde es hell sein. Zu dieser Zeit schlief doch bestimmt auch der Mann in der Maske. Welcher Idiot würde auch hier herumlungern, wenn ein Polizeiauto vor dem Haus stand?
    Draußen regte sich nichts. Selbst wenn der Ripper sie beobachtete, würde er nicht davon ausgehen, dass sie unbegleitet zu einem Laden gehen würde.
    Lucy steckte den Zimmerschlüssel in ihre Tasche und löste die Sicherheitskette. Als sie die Tür aufmachte, quietschte die so laut, dass Lucy mit angehaltenem Atem darauf wartete, dass der Deputy bei dem Geräusch aufwachte. Doch er schien einen tiefen Schlaf zu haben. Lucy schlüpfte hinaus und schlich sich an dem Polizeiwagen vorbei. Bis zum Laden war es nur ein kurzer Gang über den Parkplatz und dann ein Stück nach rechts über die Straße. Sie ging mit raschen Schritten. In ein paar Minuten würde sie im hell erleuchteten Laden stehen. Sie brauchte Leute um sich, wenn sie so rastlos war wie jetzt.
    Als sie das Geräusch hörte, war sie gerade ein paar Schritte gegangen. Ein leises Knirschen, als wenn ein Schuh mit Gummisohle über Asphalt knarzte. Lucy warf einen schnellen Blick über die Schulter, konnte aber niemanden entdecken. Alles, was sie sah, waren dunkle Schatten und Autos, hinter denen man sich spielend verstecken konnte. Da ist nichts, sagte sie sich, du bildest dir das nur ein. Dennoch ging sie schneller, bis sie förmlich über den Parkplatz rannte. Ihre Füße trommelten rhythmisch auf den Boden, ein tröstliches Geräusch - und dann hörte sie es: das Tappen anderer Füße, die sich ihren Schritten anpassten und nur leicht abwichen. Sie kamen mit jedem Schritt näher.
    Lucy brachte es nicht über sich, sich erneut umzudrehen. Vor ihrem geistigen Auge erschien ihr Angreifer wieder. Die abstoßende Maske, die starken Hände, das Messer. Lucy lief der Schweiß über das Gesicht, und sie rannte schneller.
    Dann plötzlich hörte sie jemanden über das Geräusch der Schritte hinweg laut und heftig atmen - tiefe Atemzüge, wie sie sie bei dem Mann mit der Maske gehört hatte. Lucy lief noch schneller. Ihr Verfolger auch.
    Die Straße runter, um den Zaun herum, und sie wäre auf dem Park­ platz des Ladens. Da würde sie sicher sein. Lucy lauschte nicht mehr auf die Schritte hinter sich. Stattdessen rannte sie wie um ihr Leben und ignorierte ihren Herzschlag, der ihr laut in den Ohren dröhnte.
    Sie rannte um die Ecke und da war der Eingang des Ladens vor ihr. Zwei Autos standen auf dem Parkplatz - sie war also Gott sei Dank nicht allein hier. Wenn sie nicht so außer Atem gewesen wäre, hätte sie um Hilfe gerufen. Aber sie wagte es nicht, stehen zu bleiben, noch nicht. Sie war schon fast an der Tür des Ladens angelangt, als sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter legte.
    Lucy schrie auf, aber es klang schwach und atemlos und wurde nur ein Wimmern. Die starke Hand riss sie herum.
    „Was ist los?"
    „John." Noch nie zuvor war Lucy so froh gewesen, jemanden zu sehen. Er schwitzte nicht einmal. Erleichtert lächelte Lucy ihn an. „Warum hast du nichts gesagt?"
    „Das habe ich doch." Er sah mit gerunzelter Stirn auf sie hinunter. „Ich habe dich gefragt, was los ist."
    „Warum hast du mich verfolgt?"
    Johns Gesicht wurde blass. „Ich habe dich nicht verfolgt", sagte er leise. „Ich habe dich erst gesehen, als du plötzlich wie eine Verrückte um die Ecke gerannt kamst. Als ob der Leibhaftige hinter dir her wäre." Er deutete auf den Zaun. Dort parkte sein Ford, und die Fahrertür stand offen.
    „Das war er. Er war hinter mir her", sagte Lucy tonlos. Sofort bugsierte John sie in den Kaffeeladen und hielt sie an, dort auf ihn zu warten. Dann rannte er zurück zum Motel.
    Mit zitternden Händen goss Lucy sich einen Becher Kaffee ein und rührte vier Tütchen Zucker hinein. Der Verkäufer war damit beschäftigt, Schokoriegel auf der Theke aufzuschichten. Lucy versuchte sich zu beruhigen. John würde für ihre Sicherheit sorgen. Sie würde so lange hier bleiben, bis er zurückkam.
    Ein paar Minuten später war John wieder im Laden. Fast ruppig ergriff er ihren Arm. „Keine Spur von ihm, und dieser nutzlose Philips schläft tief und fest wie ein Karnickel."
    „Ich weiß", erwiderte Lucy. „lch ... ich wollte mir doch nur einen Becher Kaffee holen." Es war eine lahme Entschuldigung, und Johns Gesicht verriet ihr, dass er dasselbe dachte. „Warum bist du hier?" fragte sie ihn.
    Er hatte ihren Arm

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