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Tiffany Duo Band 128

Titel: Tiffany Duo Band 128 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merline Lovelace , Doreen Owens Malek , Linda Winstead Jones
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das sie je gesehen hatte! Die Häuser ringsum in der Nachbarschaft waren alle aufwendig renoviert worden, doch dieses hier, ein großes einstöckiges Gebäude mit einer Veranda, hatte ein­ deutig seine besten Tage schon hinter sich. Die Farbe blätterte ab, das Dach hing durch, und der Rasen war voller Unkraut und kahler Stellen.
    „Hast du es dir anders überlegt?" fragte John.
    Lucy riss ihren Blick von dem Haus los und lächelte ihn an. „Deine Nachbarn müssen dich ja lieben, so sorgfältig, wie du dein Häuschen pflegst. "
    Er öffnete die Wagentür und griff nach Lucys Tasche auf dem Rücksitz. „Du würdest staunen." Er ignorierte den Streifenwagen, der am Straßenrand parkte. „Sie lieben mich sogar so sehr, dass sie immer wieder mit Kaufgeboten vorbeikommen."
    Lucy achtete nicht auf seinen Sarkasmus. „Nun, etwas frische Farbe würde jedenfalls nicht schaden." Sie stieg die Stufen zur Veranda hoch. Gut, an dem Haus musste sehr viel gerichtet werden, aber es hatte dennoch etwas sehr Anziehendes. Es wirkte auf seine Weise warm und einladend. John schloss die Haustür auf, die sich in einen geräumigen anheimelnden Wohnraum voller dunkler Möbel öffnete. Die Decke war hoch, die Lampen antik - und in dem ganzen Raum war keine persönliche Spur von John Quaid.
    Innen drin war das Haus eindeutig besser in Schuss als außen, auch wenn die Möbel schon sehr abgewohnt waren und ein muffiger Geruch in den Zimmern hing. Lucy fragte sich, ob die Fenster durch Farbe verklebt waren oder ob John einfach nur nie Zeit zum Lüften fand.
    „Ist das das Haus deiner Mutter?" fragte Lucy und setzte sich auf ein geblümtes Sofa.
    „Du bist wirklich gut, Lady Lucretia."
    Warum hatte er darauf bestanden, sie herzubringen? Sie hatte seinem Vorschlag sofort zugestimmt, aber da war sie vor Angst auch noch halb verrückt gewesen. Glaubte er wirklich, dass er besser auf sie aufpassen konnte als alle Sheriffs zusammen? „Es braucht keine hell­ seherischen Kräfte, um zu erkennen, dass du diese Möbel nicht selber ausgesucht hast."
    Jetzt lächelte er. „Na ja, ich benutze dieses Wohnzimmer auch gar nicht. Es ist sozusagen mein Durchgang zur Treppe. Aber du hast Recht, es war das Haus meiner Mutter. Ich bin vor ein paar Jahren nach ihrem Tod hier eingezogen."
    John führte sie rasch durchs Haus. Es gab drei Schlafzimmer - große helle Räume, die von einem Flur abgingen - und eines davon war in ein Büro umgewandelt worden. Dieser Raum endlich schien ganz von Johns Anwesenheit zu zeugen. Überall stapelten sich Bücher, Zeitschriften und Magazine. Die Möbel waren schlicht und zweckdienlich, und in einer Ecke standen ein Computer und ein Faxgerät.
    Das größte Schlafzimmer war Johns. Er schien nicht unbedingt einen ausgeprägten Sinn für Ordnung zu haben. Auf dem Bett und den Stühlen türmten sich seine Kleidungsstücke, und Lucy fragte sich ernsthaft, ob er seinen Schrank überhaupt benutzte.
    Das dritte und kleinste Schlafzimmer war für Lucy gedacht. Sie lächelte, als sie eintrat, denn es war ganz offensichtlich früher das Kinderzimmer gewesen. Auf dem altmodischen Doppelbett lag eine karierte Decke. Überall an den Wänden standen Regale, die bis oben­ hin mit Comics, Baseballsachen und den anderen typischen Schätzen eines Jungen gefüllt waren.
    „Ich sollte hier wirklich mal ausmisten.", murmelte John ein wenig verlegen.
    „Das war dein Zimmer, nicht wahr?" fragte Lucy und drehte sich zu ihm um. War er tatsächlich rot geworden?
    „Ja, also, nun, meine Mutter hat eben nie etwas weggeworfen." Er nahm ein Comicbuch aus dem Regal, und der Staub, der sich auf dem Buchrücken angesammelt hatte, brachte Lucy zum Niesen.
    Sie öffnete den Schrank und stellte ihre Tasche hinein. Als sie sich wieder umwandte, entdeckte sie das scheußlichste Poster, das sie je gesehen hatte. Mit offenem Mund betrachtete sie es. Wie viele solcher Schätze Johns Kinderzimmer wohl sonst noch barg?
    „ Kiss ", erklärte er. Jetzt erkannte Lucy die vier geschminkten Bandmitglieder. „Als junger Kerl wollte ich eine Zeit lang mal Musiker werden. Rockmusiker. Wie verrückt habe ich damals die Songs von Kiss geübt, ich konnte sie alle in-und auswendig. Sehr zum Entsetzen meiner Mutter, wie du dir sicherlich vorstellen kannst."
    Lucy warf John einen vorsichtigen Blick zu. Er lächelte still in sich hinein. „Nun, ich kann ihr daraus keinen Vorwurf machen. Eine Episode meiner Jugend, nichts weiter."
    Lucy warf noch einmal einen Blick auf das

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