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Tiffany Duo Band 77

Titel: Tiffany Duo Band 77 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ROSEMARY GRACE , SALLY TYLER HAYES
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reiben, aber wie ich gesehen habe, kannst du auch nicht allein sein und brauchst Gesellschaft. Kann nicht behaupten, daß ich begeistert bin, doch ich schätze, es ist nur fair, im Zeitalter der Emanzipation. Also, ich bin einverstanden. Unter einer Bedingung: Wenn wir verheiratet sind, bringst du die Männer nicht in mein Haus."
    Lonnie hatte genug gehört. Sie rückte von J.D. ab und sah ihn an, als wollte sie in seinen Augen die Bestätigung lesen, daß er dies alles nicht wirklich meinte. Und plötzlich traf es sie wie ein Keulenschlag.
    In diesen Augen war keine Liebe. Nicht eine Spur.
    J.D. liebte sie nicht.
    Lonnie stand langsam auf. Sie zog den Ring vom Finger und gab ihn J.D.
    „Was soll das, Schatz?"
    „Dein Ring, J.D. Es ist vorbei."
    „Jetzt versteh' ich gar nichts mehr. Ich hab' dir doch gesagt, es ist okay. Wir können beide unser Vergnügen nebenbei haben und sehen nicht hin. Es wird eine moderne Ehe."
    „Nein, das ist keine Ehe, sondern ein Übereinkommen. Es ist nicht das, was ich will."
    J.D. warf den Ring in die Luft und fing ihn auf. „Na gut, wenn der Ring dich stört, dann lassen wir es", sagte er leichthin und steckte Lonnies Ring in seine Hemdtasche. „Die beiden anderen Mädchen, die ihn bekommen haben, waren hin und weg."
    Lonnie starrte ihn fassungslos an. „Wie bitte? Du hast noch zwei anderen einen Verlobungsring gegeben?"
    „Freundschaftsringe, Darling. Ein Verlobungsring war es nur für dich. Mit dir wollte ich es wirklich durchziehen, doch wenn du kalte Füße gekriegt hast, können wir's auch vergessen." J.D. griff nach Lonnies Hand. „Du wirst aber doch dem guten alten J.D. das Bett wärmen, wenn er in der Stadt ist?"
    Lonnie riß ihre Hand aus seiner und wich zurück. „Nein! Bitte, J.D., geh!"
    Er zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Na schön, okay, Schätzchen. Sieht ganz so aus, als hättest du dich zwischen zwei Anwärtern entschieden. Der Sieger ist anscheinend der Mann, der da oben dein Bett wärmt."
    „Geh!" sagte Lonnie scharf und zeigte zur Straße. „Geh und komm nie wieder!"
    „Zu Befehl,Darling." J.D. ging die Verandatreppe hinunter und schlenderte lässig zu seinem Range Rover. Bevor er einstieg, drehte er sich um. „Ich weiß, du wirst mich wieder anrufen."
    Lonnie biß sich auf die Lippe, um nicht mit einer Serie lauter Flüche die Nachbarschaft zu wecken. Sie stand zornbebend da und wartete, bis die Rücklichter des Wagens in der Ferne verschwanden. Kaum war J.D. entschwunden, als ihre Wut sich ein neues Ziel suchte - Sam Triver.
    Sie war wütend auf den Mann. Wütend, weil er sich in ihre Angelegenheiten gemischt hatte. Wütend wegen seiner Lüge, er sei ihr „verfallen". Wütend, weil er in bezug auf J.D. recht gehabt hatte.
    Nicht, daß sie es ihm eingestehen würde. Die Genugtuung sollte er nicht haben. Er würde etwas anderes zu hören bekommen, das schwor Lonnie sich. Morgen früh würde sie ihm eine Kostprobe ihres Geistes verabreichen, obwohl er schon ein Stück ihres Herzens besaß.
    Und vor allem, deshalb war Lonnie wütend auf Sam Triver.
    Sam starrte in die Dunkelheit. Von der hinteren Veranda hörte er schwach die Klänge von Country Musik und dann, direkt unter seinem Fenster, das Schlagen der Verandatür. Lonnie war wieder im Haus. Gut.
    Er hatte jedes Wort ihres Gesprächs mit J.D. Morton mitangehört, und seine Gefühle waren eine Mischung von Wut, Erleichterung, Mitgefühl und Zuneigung. Wut auf diesen miesen Schuft, der so gemein mit Lonnies Gefühlen gespielt hatte. Erleichterung, daß sie den Mann nicht heiraten würde. Mitgefühl und Zuneigung für Lonnie, die auf das Versprechen eines Nichtsnutzes hereingefallen war. Wie mußte ihr nach dieser Demütigung zumute sein. Lonnie verdiente dies nicht. Sie verdiente mehr als einen billigen Ring aus dem Kaufhaus, sie verdiente einen Mann, der...
    Sam wunderte sich, daß er so stark Anteil nahm, er, der sich für die Angelegenheiten anderer Leute normalerwiese kaum interessierte. Mit Lonnie war es anders, Lonnie beschäftigte ihn, sie beschäftigte ihn so sehr, daß es ihn erschreckte.
    Denn das Gefühl war neu für ihn. Mit Victoria erlebte er keine Hochgefühle, keinen Schmerz, kein bittersüßes Sehnen. Mit Victoria segelte er in ruhigen Gewässern, und manchmal - das gestand Sam sich ein - empfand er nichts als Gleichgültigkeit.
    Welches sind die richtigen Gefühle? fragte Sam sich, der sich in seiner gleichgültigen Distanziertheit so gut eingerichtet hatte. Diese anderen

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