TIFFANY EXKLUSIV Band 03
von den verschwenderischen Blumenarrangements bis zum Streichquartett. Ein Friedensrichter stand bereit, um die Trauung zu vollziehen.
Während die Gäste Champagner tranken – und auf ihre Uhren sahen, wie Laurel registrierte –, wartete sie in einem kleinen Nebenraum. Der Brautraum, wie eine Hotelangestellte, die ihr zur Seite stand, ihn genannt hatte.
„Gibt es eine Geheimtür für eine eilige Flucht?“, scherzte Laurel.
„Was soll das denn heißen?“, fuhr Phillip sie an. Liza beruhigte ihn, indem sie ihm sanft die Hand auf den Arm legte. Tatsache war jedoch, dass Phillip noch nervöser war als seine Schwester. Alle fünf Minuten zog er sein Handy aus der Tasche und wählte Connors Nummer im Büro und zu Hause.
Was Laurel betraf, würde Connor entweder auftauchen oder nicht. Vielleicht verdiente sie es nicht besser, als vor dem Altar stehen gelassen zu werden. Sie war nicht besonders stolz auf ihre Gründe, ihn zu heiraten. Wenn er sie versetzte, wäre es sicher peinlich, aber auch eine große Erleichterung. Hatte sie nicht um ein Wunder gebetet, das sie vor dieser Heirat bewahrte?
Doch eine leise, ehrliche Stimme in ihrem Innern widersprach und behauptete, dass sie absolut nicht erleichtert sein würde, falls Connor nicht auftauchte. Im Gegenteil, sie wäre zutiefst enttäuscht. Ihr Herz wäre gebrochen, noch schlimmer als beim letzten Mal.
Laurel spürte eine Hand auf ihrer Schulter. „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Liza, eine schlanke, dunkelhaarige Schönheit, sah sie besorgt an.
„Mir geht es gut. Ich glaube, ich brauche nur ein wenig frische Luft.“ Laurel stand auf und verließ den Raum.
Sie hob den Kopf – und sah ihn. Er unterhielt sich mit dem Friedensrichter, der sie trauen würde. Seine dunklen Haare waren frisch geschnitten und zurückgekämmt, was seine markanten Gesichtszüge hervorhob. In seinem schwarzen Smoking wirkte er noch größer und beeindruckender. Er sah einfach zu gut aus.
Ihre Erleichterung über Connors Ankunft wurde sofort von etwas anderem verdrängt – der überwältigenden Erkenntnis, dass dieser attraktive Mann gleich ihr Ehemann sein würde.
Laurel wich in den kleinen Nebenraum zurück, in dem Liza noch immer wartete. „Connor ist da“, verkündete sie ruhig und machte sich daran, ihr Make-up aufzufrischen. Ihre Hände zitterten allerdings, als sie versuchte, ihren Lippenstift nachzuziehen.
Sie hatte ein schlichtes cremefarbenes Seidenkleid mit tiefem Dekolleteé für die Hochzeit gewählt. Der lange, enge Rock reichte bis zum Boden und hatte hinten einen Schlitz, der diskret ihre schlanken Beine zeigte und vorteilhaft zur Geltung brachte.
Die Haare hatte sie zu einer aufwendigeren Frisur als gewöhnlich hochgesteckt. Außerdem trug sie ein kleines goldenes Diadem. Der einzige Schmuck, den sie dazu für die Zeremonie gewählt hatte, waren ihre diamantenen Ohrstecker und der Verlobungsring mit dem Saphir und Diamanten, den sie zusammen mit Connor ausgesucht hatte. Sie schaute auf ihren Ring, während die Gäste ihre Plätze einnahmen und die Musik andeutete, dass die Zeremonie begann.
Laurel war es nicht gewohnt, dass Männer ihr extravagante Geschenke machten. Sie war es überhaupt nicht gewohnt, dass man ihr Geschenke machte, ob klein oder groß. An dem Tag, an dem sie sich zum Kauf der Ringe getroffen hatten, war Connors Wunsch, sie zufriedenzustellen, beinah überwältigend gewesen. Laurel hatte sich die ganze Zeit immer wieder sagen müssen, dass er nur seine Rolle spielte. Und ein Mann in seiner Position konnte einer Frau keinen winzigen Verlobungsring kaufen. Vermutlich fühlte er sich schuldig, weil er sie zu dieser Scheinehe gedrängt hatte, und versuchte jetzt sein Gewissen zu beruhigen, indem er viel Geld für sie ausgab. Doch als er ihr endlich den Ring auf den Finger geschoben hatte, war seine Miene so bewegt gewesen, dass sie fast geglaubt hätte, er würde tatsächlich etwas für sie empfinden.
Phillip erschien und führte sie den kurzen Gang zwischen den Stuhlreihen hindurch. Laurel war sich schmerzlich der Tatsache bewusst, dass Connor am anderen Ende auf sie wartete. Doch sie hielt den Blick gesenkt, da sie ihm nicht in die Augen sehen konnte. Erst als Phillip sich zurückzog, tat sie es.
Er sah schrecklich ernst aus. Vergeblich versuchte sie in seinen Augen einen Hinweis darauf zu erhaschen, was er dachte. Vom Friedensrichter aufgefordert, nahm er ihre Hand und wiederholte leise das Ehegelübde. Seine Stimme klang fest und
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