TIFFANY EXKLUSIV Band 05
an. Eine Haarlocke war ihm in die Stirn gefallen, und sein Mund war feucht vom Küssen.
Und dann hörte sie ihn sagen: „Danke, Lila. Schicken Sie sie in mein Büro.“
Brooke fuhr hoch. „Sie soll sie in dein Büro schicken? Bist du verrückt?“
„Was hätte ich denn sonst sagen sollen?“
„Dass du in einer Besprechung bist – irgendwas.“ Brooke stieß Chase beiseite und sprang vom Schreibtisch. Hastig zog sie ihren Rock zurecht. Er war völlig zerknittert. „Ich fasse es nicht, dass du sie in dein Büro kommen lässt.“
Chase fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Ich … sie brauchen noch Besucherausweise. Das wird ein paar Minuten dauern.“
„Das reicht nicht.“ Brooke hob ihre Jacke auf. Großartig, aber erst einmal brauchte sie ihren BH und ihre Bluse.
Chase hatte die Hände auf seinen Schreibtisch gestützt, die Augen geschlossen.
„Steh doch nicht einfach so da! Schau dir deinen Schreibtisch an! Alles liegt auf dem Boden. Und zieh dich endlich an!“
Das Ganze war ein Albtraum. Sie rannte um den Schreibtisch herum und stieß prompt mit Chase zusammen. Nackte Haut prallte gegen nackte Haut, aber diesmal hatte das absolut nichts Erotisches.
Brookes Herz klopfte so wild, dass sie glaubte, es würde zerspringen. Mit bebenden Händen entdeckte sie ihre Bluse und ihren BH zwischen Bleistiften, Kugelschreibern und den Scherben eines Kaffeebechers. Auf einem Blusenärmel prangte ein Tintenklecks.
Darüber konnte sie sich jetzt keine Gedanken machen. In fliegender Hast zog sie ihren BH an.
Chase war dabei, die heruntergefallenen Utensilien auf seinen Schreibtisch zu werfen.
„Dein Hemd!“
„Okay, okay!“ Er hob es auf und streifte es sich wegen der zum Teil noch geschlossenen Knöpfe kurzerhand über den Kopf.
Vor lauter Hektik schaffte Brooke es erst nach mehreren Versuchen, ihren BH zu schließen. Und als sie ihre Bluse in ihren Rockbund steckte, hatte endlich auch Chase sein Hemd wieder ganz zugeknöpft.
Sie warf ihre Jacke über einen der Stühle und begann, nach ihrem Slip zu suchen.
„Hast du meinen Slip gesehen?“
„Er muss hier irgendwo sein.“
„Das weiß ich!“
Es wurde zögernd an die Tür geklopft.
Chase und Brooke erstarrten, ehe Brooke sich erneut in Panik nach ihrem verloren gegangenen Slip umsah. Wie weit hatte Chase den denn von sich geschleudert?
Chase steckte sich das Hemd in die Hose, rückte seine Schreibtischunterlage zurecht und hoffte inständig, Jeff würde die über den Tisch verstreuten Stifte nicht bemerken. Dann eilte er zur Tür. Dabei fiel sein Blick auf Brooke, die ihn entsetzt anstarrte.
Oje.
Er war wie betäubt, trotzdem war ihm klar, dass er sich unbedingt entschuldigen musste. Dazu war jedoch keine Zeit, und ein kurzes „Tut mir leid“ wäre eher beleidigend gewesen.
Er öffnete. „Hallo, Jeff, Courtney.“ Hinter sich hörte er ein Aufstöhnen.
„Wie geht’s denn so, Bruderherz?“ Jeff versetzte ihm spielerisch einen Knuff.
„Ach, du weißt schon.“ Hoffentlich nicht.
„He, Brooke, wie geht’s denn so?“, begrüßte Jeff sie.
„Prima!“, erwiderte Brooke fröhlich aus dem Hintergrund.
„Oh, Brooke, wir haben uns so viele Ringe angesehen!“ Courtney nahm Jeff bei der Hand. Sie küssten sich.
Chase schaute Brooke an, weil er daran denken musste, wie heiß und sinnlich sich ihre Lippen angefühlt hatten. Es mochte andere hoch erotische Momente in seinem Leben gegeben haben, doch im Augenblick konnte er sich an keinen einzigen erinnern. Er wollte es auch gar nicht. Völlig überraschend hatte er eine unbeschreibliche Erfahrung machen dürfen, und ebenso plötzlich hatte sie wieder geendet.
Er begriff immer noch nicht, wie das alles passiert war.
Aber er wollte unbedingt, dass es sich wiederholte.
Nein, auf keinen Fall. Er vernaschte keine fremden Frauen in seinem Büro. Er vernaschte überhaupt keine fremden Frauen.
Er hatte nicht mal ein Kondom bei sich.
Und es war ihm egal gewesen. Bei dem Gedanken wurde ihm ganz elend. Er warf Brooke, die sich noch immer suchend in seinem Büro umsah, einen verstohlenen Blick zu und fragte sich erneut, was eigentlich geschehen war.
Sie war nichts weiter als nett. Sympathisch, hübsch … das schon. Aber das dürfte einen Mann kaum derart die Kontrolle verlieren lassen.
Er hatte regelrecht den Verstand verloren.
Tja, jetzt hatte er ihn wiedergefunden, denn er hörte Courtney von Verlobungsringen schwärmen. Offenbar hatten sie keinen gekauft.
„Aber sieh mal!“
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