Tiffany Lieben & Lachen Band 0003
Unterkunft für meinen Hund. Für ungefähr eine Woche.”
Erleichtert hörte Emily die unverbindliche Antwort, doch dann wurde ihr bewusst, was er gesagt hatte. “Der Hund soll hier in der Tierpension bleiben? Das geht leider nicht. Ich habe keinen freien Platz mehr. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht …”
Der Mann griff nach ihrem Arm, und damit überraschte er Emily, aber sie fand es nicht unangenehm. “Bitte. Ich muss mein Flugzeug bekommen und kann den Hund nicht mitnehmen. Ich bin verzweifelt, Dr. Wright. Und ich zahle Ihnen, was immer Sie auch verlangen.”
“Es geht mir nicht ums Geld”, versicherte sie ihm und blickte zu seiner Hand auf ihrem Unterarm. Der Griff seiner langen kräftigen Finger war warm und irgendwie beruhigend. Als Emily ihm wieder in die grauen Augen blickte, setzte ihr Herz einen Schlag lang aus. Sie holte tief Luft und sprach hastig weiter: “Das Problem sind Ihre grauen Augen.” Erschrocken hielt sie den Atem an. “Nein, die grauen Käfige.” Verzweifelt schluckte sie. “Ich meine, die sind voll. Die Käfige. Sie sind belegt und nicht grau. In allen Käfigen sind Hunde drin.”
Vor Verlegenheit war sie den Tränen nahe. Es half ihr auch nicht, dass er ihr beruhigend über den Arm strich.
“Schon in Ordnung. Wenn Sie ausgebucht sind, kann man nichts machen.”
Emily hätte sich am liebsten in irgendeinem Erdloch verkrochen.
Aber sein Gesichtsausdruck hielt sie gefangen. Aus seinem Blick sprach ganz deutlich Enttäuschung, und langsam stellte er die Transportbox ab. Dann sagte er leise, als würde er nur laut denken: “Prima. Und was mache ich jetzt? Ich werde meinen Flug nach Hause verpassen. Da sitze ich wirklich in der Tinte.”
Emily wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte es auf die freundliche und mitfühlende Art: “Ihren Flug nach Hause? Sagen Sie jetzt bloß nicht, es gab einen Notfall in Ihrer Familie, denn dann würde ich mich noch schlechter fühlen.”
Der Mann wirkte wieder hoffnungsvoller, und seine Augen blitzten auf. “Dann fangen Sie schon mal damit an, denn es ist wirklich ein familiärer Notfall. Und zwar einer der schlimmsten Sorte. Eine Hochzeit, die schon viel zu lange verschoben wurde. Und wenn ich nicht auftauche, wird sie nicht stattfinden.”
“Das klingt entsetzlich.” Sie räusperte sich. “Natürlich nicht die Hochzeit. Das wollte ich damit nicht sagen.” Emily sah, wie er ihr ganzes Gesicht betrachtete, und ihr Puls ging schneller. Hier steht ein zukünftiger Ehemann vor dir, dachte sie. Da bringt seit Jahren mal wieder ein Mann dein Herz zum Rasen, und dann ist er auf dem Weg nach Hause zu seiner Liebsten. Typisch. “Ich sprach natürlich von dem Verschieben der Hochzeit”, fügte sie hinzu, als das Schweigen zwischen ihnen sich immer länger ausdehnte.
Der Mann wurde aus seinen Gedanken gerissen. “Ja, danke.” Dann wechselte er unvermittelt das Thema. “Gönnen Sie mir einen Moment zum Nachdenken, was ich jetzt tun soll. Und wenn Sie mich dafür nicht wieder in den Regen hinausschicken, wäre ich Ihnen sehr dankbar.”
“Bleiben Sie”, bot Emily ihm sofort an. “Lassen Sie sich Zeit.”
Lächelnd bedankte er sich mit einem Nicken. Dann rieb er sich das Kinn und wandte ihr den Rücken zu, während er hinaus in die stürmische Nacht sah.
Emily stand einfach da und glaubte, innerlich zu schmelzen. Sie bewunderte seine breiten Schultern und stellte fest, dass sie sich ausmalte, wie er wohl ohne Kleidung aussehen mochte. Hör auf, den Kerl anzuschmachten, ermahnte sie sich. Und benimm dich wie ein zivilisierter Mensch. “Eine Hochzeit? Das klingt romantisch.”
Als Antwort lachte er kurz auf und sagte ohne sich umzudrehen: “Romantisch? Bestimmt nicht unter diesen Umständen.”
“Nein, wahrscheinlich nicht.” Dann kam Emily eine Idee, wie sie ihn wiedersehen konnte, ob er nun verheiratet war oder nicht. “Wenn Sie wollen, kann ich andere Tierpensionen anrufen und nachfragen, ob irgendwo ein freier Platz ist.”
Der Mann fuhr zu ihr herum und lächelte so dankbar, dass Emily die Knie weich wurden. Er öffnete den Mund und wollte gerade etwas sagen, als Rodney krächzte: “Ich wusste, du gibst nach. Schwächling!”
Emily wurde blass, während sie dem Mann, der genauso verblüfft war wie sie, in die Augen sah. “Rodney meint natürlich mich, da bin ich ganz sicher. Nicht Sie. Schließlich bin ich es, die angeboten hat, Ihnen … Ach, das ist ja
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