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Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition)

Titel: Tiffany Lieben & Lachen Band 0006 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Collins , Barbara Dunlop , Liz Ireland
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Reflexologin werden.”
    Reflexologin? Schulden? Operation? Drake wollte gerade eine von den hundert Fragen stellen, die ihm auf der Zunge lagen, als das Paar vor ihnen lallend zu streiten anfing.
    “Kann nix sehen.” Die Frau schob ihren Schleier zur Seite und riss dabei ihr Haarteil herunter. “Was macht denn diese Katze an mei’m Schleier?”, fragte sie und starrte mit trübem Blick das Haarteil an.
    Eine Frau, die so streng aussah wie die Personen auf dem berühmten Gemälde “American Gothic”, trat vor das betrunkene Paar. Drake erinnerte sich von Russells Hochzeit an sie. Sie war die Managerin von “Letzte Station für die Liebe”, und ihre Aufgabe war es, für einen zügigen Ablauf zu sorgen. Sie war sozusagen die Vorarbeiterin an diesem Hochzeitsfließband.
    Nach einem würdevollen Schnüffeln sagte sie zu dem betrunkenen Paar: “Sie beide müssen gehen. Wir trauen keine alkoholisierten Paare.”
    Der Mann hielt ein Blatt Papier hoch. “Wir ha’m die Ehe’laubnis.”
    Mrs American Gothic hob eine fein gezeichnete Braue. “Morgen sind Sie wieder herzlich willkommen. Aber nicht heute.”
    Der Mann zischte etwas, nahm seine Freundin am Ellbogen und führte sie zum Ausgang. Im Vorbeigehen warf die Frau ihren Schleier mitsamt dem Haarteil den beiden anderen Paaren in der Schlange zu.
    Miss Strassschuh fing ihn auf.
    Die betrunkene Frau lachte und sagte zu ihrem zukünftigen Bräutigam: “Sie hat die Katze gefangen.”
    Sich aneinander festhaltend, schwankten sie zur Tür.
    Drake entdeckte etwas auf dem Fußboden. Er hob es auf. “Ihre Eheerlaubnis”, sagte er und richtete sich auf. “Ich werde sie ihnen zurückgeben.”
    “Nein.” Miss Strassschuh sah ihn mit ihren schimmernden braunen Augen durchdringend an. Sie löste das Haarteil vom Schleier und warf es in den Mülleimer in der Ecke. Dann befestigte sie den Schleier an ihrem Kopf und meinte: “Vielleicht brauchen wir sie.”
    “Aber sie …”
    “… sieht gültig aus. Behalten Sie sie.” Sie zog den Schleier um ihr Gesicht. “Wie sehe ich aus?”
    “Wie eine Ausleihbraut. Ich meine, ausgeliehen wie der Smoking, den ich trage.”
    “Das reicht. Halten Sie meine Hand.”
    Er zögerte.
    “Nur zur Tarnung.” Sie nahm seine Hand. “Falls diese Typen auftauchen, wirken wir wie zwei ganz normale Leute, die schrecklich verliebt sind und heiraten wollen.”
    Schrecklich verliebt? Dieses Gefühl kannte er gar nicht. Aber wenn ihre Geschichte stimmte und ihr Leben in Gefahr war, konnte er sicher so tun, als ob.
    Sie spähte angestrengt durch den Schleier und schaute sich in dem Raum um. “Es muss noch einen anderen Weg hinaus geben.”
    “Gibt es auch. Hinter der Kanzel in der Kapelle.”
    Sie sah ihn fragend an.
    “Ich war vor ein paar Minuten erst dort drin und habe zugesehen, wie mein bester Freund geheiratet hat.” Drake deutete auf seine Kleidung. “Glauben Sie mir, ich miete Smokings nur unter Zwang – meine Vorstellung von bequemer Kleidung ist das nämlich nicht.”
    Sie musterte ihn von oben bis unten. “Sie brauchen mir nicht zu sagen, dass der Smoking geliehen ist.”
    Für einen Moment war er sprachlos. Miss Strassschuh, die ein Kleid trug, das aussah wie eine Verkleidung für Halloween, fand etwas an seinem Smoking auszusetzen?
    “Nicht jeder kann einen geliehenen Smoking tragen”, fügte sie hinzu.
    Während er überlegte, ob sein Ego sich gekränkt oder geschmeichelt fühlen sollte, bugsierte Mrs American Gothic das Paar vor ihnen in die Kapelle. Als die Orgelmusik vom Band ertönte, musterte Drake seine Begleiterin, die ein Talent für zweideutige Komplimente hatte.
    Durch den Schleier betrachtete er ihre Augen. Sie hatte eine Art, erstaunt dreinzublicken, als sei ihr gerade ein überraschender Gedanke gekommen. Ihr Gesicht wurde umrahmt von dichten braunen Locken, die aussahen, als müssten sie gebändigt werden.
    Wie die Frau zweifellos auch.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er sie schon ansah, als sie plötzlich den Kopf an seine Schulter legte und den Arm um seine Taille legte. Der Schleier raschelte, als sie flüsterte: “Ich habe gehört, wie die Tür aufging. Sind sie hier?”
    Drake sah über ihre mit dem Schleier geschmückten Locken hinweg. Tatsächlich, die beiden Gangster schlossen die Tür hinter sich und suchten die Nische ab.
    Drake tat, als würde er die Frau verliebt ansehen.
    “Die Nächsten?”
    Mrs American Gothic sah ihn streng an. Hinter ihr hüpfte ein Paar vor Glück über das

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