Tiffany Lieben & Lachen Band 0010
hier noch zu tun, sie muss umdekorieren. Dazu wird sie nicht kommen, wenn ihr nicht endlich fertig werdet.”
“Sie waren es ja, die uns belauscht und unterbrochen hat”, gab Ollie sanft zurück.
Haley Jo hielt den Atem an, aber Eleanor nickte nur und machte sich erneut ans Tippen. Haley Jo beugte sich vor. “Sie macht mir ein bisschen Angst.”
“Nicht nur Ihnen”, flüsterte Ollie zurück. “Wenn sie die Straße runtergeht, machen ihr die Leute Platz.” Er lächelte breit und lehnte sich zurück. “Also, was für Schultern hatte der Kerl?”
Haley Jo versuchte, sich auf die Aufgabe, die vor ihr lag, zu konzentrieren. Doch insgeheim dachte sie immer noch an das Eishockeyspiel. Alles, was sie bisher über Sam Matthews erfahren hatte, machte ihn in ihren Augen noch attraktiver. Sie wurde immer neugieriger.
Ein paar Stunden später kehrte Sam ins Revier zurück.
“Eleanor …” Verblüfft hielt er inne.
Haley Jo und Prudie standen wie erstarrt mitten im Raum. Hal, der Besitzer des kleinen Baumarktes um die Ecke, stand vor dem Tresen und hielt eine Kettensäge in seinen riesigen Pranken. Eine breite Lücke klaffte in der Mitte des Tresens.
Hal schaltete die Kettensäge aus. Alle vier schoben ihre Sicherheitsbrillen hoch. Sie lächelten beklommen und blickten in Eleanors Richtung. Sie fand als Erste ihre Sprache wieder. “Wir haben Sie nicht so früh zurückerwartet, Boss.”
“Das ist offensichtlich”, erwiderte Sam trocken. “Darf man fragen, was hier los ist? Immerhin ist das hier mein Büro.”
Eleanor machte ein brummiges Gesicht. “Regen Sie sich nur nicht künstlich auf. Wir machen nur ein bisschen Funky-Shui hier.”
Prudie kicherte. “Es heißt Feng-Shui, Mrs Seals.”
“Schon gut, Miss Schlauberger. Feng-Sho, Feng-Shui oder wie auch immer, ist ja egal. Eines steht fest. Alles in diesem Büro ist so, wie es vor dreißig Jahren war. Ich sage, es ist Zeit, dass sich etwas ändert, und Haley Jo ist genau die Richtige, um uns dabei zu helfen.”
Prudie strahlte. “Stimmt. Also, was machen wir als Nächstes?”
Sam hob eine Hand. “Halt. Ich mag es zufällig so, wie es ist – beziehungsweise war.”
Eleanor winkte ab. “Sie würden ja schon ausrasten, wenn man nur die Toilettenpapiermarke wechseln würde. Lassen Sie uns das machen. Hier ist Kreativität gefragt.”
“Was ist falsch daran, einer Marke treu zu sein?”, verteidigte er sich selbst. “Und was ist falsch daran, wenn man die Dinge so mag, wie sie sind?”
Niemand sagte etwas.
“Sie stehen doch auch nicht gerade auf Veränderungen, oder?”, wandte er sich an Hal.
Hal zuckte mit den Schultern und blickte Sam schuldbewusst an. “Tut mir leid, Mr Matthews. Ich hätte das erst mit Ihnen besprechen sollen. Ich kann das Stück wieder einsetzen, wenn Sie wollen.”
“Nein, schon gut.” Sam wandte sich an Haley Jo. “Wozu das Loch im Tresen?”
Sie lächelte freudig. Offenbar glaubte sie, er sei wirklich neugierig auf das, was sie zu sagen hatte. “Sie haben damit Ihr Qi blockiert.”
“Mein was?”
“Ihr Qi. Das ist der Lebensatem dieses Raumes. Die positive Energie, die allen Dingen innewohnt.”
“Um Himmels willen. Das soll natürlich nicht passieren”, erwiderte Sam. “Und wie haben Sie herausgefunden, dass ich so ignorant bin, so etwas zuzulassen?”
Sie schien sich nicht sicher zu sein, ob das sarkastisch gemeint war oder nicht. “Nun ja, wir haben Ihr persönliches Trigramm aufgestellt.”
“Ein was?”
“Ein Trigramm, Daddy”, rief Prudie strahlend. Sie nahm ein Blatt Papier von einem der Schreibtische und wedelte ihm damit vor der Nase herum. “Es hat was damit zu tun, wann du geboren bist und dass du ein Mann bist.” Auf dem Blatt war eine mathematische Gleichung aufgeschrieben. “Haley Jo kann daraus ablesen, welche …” Sie warf Haley Jo einen fragenden Blick zu. “Acht, nicht wahr?”
Haley nickte lächelnd.
“Welche acht Richtungen gut für dich sind und welche schlecht. Damit weiß sie, wo sie alles hinstellen muss. Cool, was?”
Er sah Haley Jo an, die ihn stolz anlächelte. Es tat ihm leid, ihre Begeisterung zu dämpfen, aber das hier ging wirklich zu weit.
“Also, sosehr ich euer Engagement zu schätzen weiß, ich muss arbeiten. Und die Umgestaltung meines Büros steht nicht auf der Tagesordnung.”
Prudie ließ die Schultern hängen. “Aber, Dad, ich …”
“Hilf Hal beim Saubermachen, Gremlin.”
Sie presste die Lippen zusammen, holte den Besen und begann
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