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Tiger Eye

Titel: Tiger Eye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Augenblick später veränderte er seine Lage, stützte sich über ihr ab und drang immer wieder mit tiefen, harten Stößen in sie ein, so fest, dass die Matratze knarrte. Mit den Zähnen liebkoste er ihren Nacken, während er sie festhielt. Sein heißer Atem strich über ihre Kopfhaut. Doch er war längst nicht so heiß wie ihr Körper. Dela hob das Becken an, erwiderte seine Stöße - jeden einzelnen harten Stoß.
    Haris Fingernägel verwandelten sich in Krallen, die das Bettlaken zerfetzten. Dela packte seine Handgelenke und schrie laut auf, als sie kam. Hari knurrte, verlangsamte aber seinen Rhythmus nicht. Er stieß immer härter zu, und Dela erhaschte einen Blick auf das Fell, die hellen, orangefarbenen und schwarzen Streifen, die seine menschlichen Hände und Arme säumten. Hari packte ihre Hüften, die Taille, und zog sie noch fester in seinen Schoß, gegen seine mächtige Erektion. Dela stützte sich auf der Matratze ab und versank in Lust, als Hari sie ritt, die Zähne gegen ihren Nacken gepresst.
    Sie kamen zusammen. Dela drängte sich gegen Haris Lenden, als er sich schüttelte und ein tiefes Stöhnen aus seiner Kehle drang. Er bog die Hände, presste sie fest gegen sich, als er ein letztes Mal in sie eindrang. Dela fühlte, wie sein Samen ihr Bein herunterlief.
    »Oh, Hari«, stöhnte sie, während beide Körper auf die Seite sanken. Eine Weile genügte es ihr, Haris Körper zu fühlen, der vor Befriedigung sacht vibrierte, und seine Arme, die locker über ihr lagen. Sie lauschte ihrem Herzschlag, der sich allmählich beruhigte, und als sie wieder atmen konnten, ohne zu keuchen, löste sie sich sacht aus der Umarmung und rollte sich herum, um ihn anzusehen. Hari drückte sie an sich. Dela schmiegte ihren Kopf an sein Kinn, sog seinen Duft ein und vergrub ihre Finger in seinem dichten Haar.
    »Delilah«, sagte er. Sie hatte den Eindruck, dass er mehr als ihren Namen nicht aussprechen konnte. Er hob einen Arm, und sie sahen zu, wie das Fell unter der Haut durchschimmerte, sie durchbrach, Muskeln und Knochen sich verformten. Er erschauerte, und ein ersticktes Stöhnen entrang sich seiner Kehle.
    »Zeig es mir«, sagte sie. »Ich möchte es sehen. Alles.«
    Er starrte sie an und schien allmählich wieder zu Bewusstsein zu kommen. Dann lächelte er so strahlend, dass Dela vor
    Entzücken laut auflachte. Hari küsste sie, leidenschaftlich, rollte sich danach von ihr weg, glitt aus dem Bett und verwandelte sich dabei. Diesmal schimmerte ein goldenes, reines Licht um seinen Körper, wie die Sonne, die auf Wellen reflektiert wird, bis ein Tiger, ein ausgewachsener Tiger durch ihr Schlafzimmer schritt. Die Muskeln spielten unter dem herrlichen Fell. Hari ging zu der Seite des Bettes, auf der Dela lag, und legte seine gigantische Tatze in ihren Schoß. Dela setzte sich auf und streichelte sein Gesicht, kraulte ihn hinter den Ohren. Sie lachte wieder, diesmal leiser.
    Als Hari sich zurückverwandelte, tat er es langsam, als würde er jede einzelne Veränderung in seinem Körper genießen, den Wechsel von Tier zu Mensch auskosten, bis er schließlich wieder als Mann vor ihr kniete. Schweiß schimmerte auf seiner Haut, und sein Blick brannte sich förmlich in ihre Augen.
    »Du hast mich geheilt. Du hast mein Herz geheilt und mir meine Haut zurückgegeben.« Er lachte freudig, packte Delas Hände und küsste ihre Handflächen, darauf ihr Gesicht, ihren Hals. Er liebkoste sie mit dem Mund, während ihm Tränen über das Gesicht rannen. Dela weinte mit ihm, umklammerte seine Schultern und strich ihm durchs Haar.
    »Bedeutet das, der Fluch ist gebrochen?«
    Unsicherheit schlich sich in Haris Blick. »Das weiß ich nicht. Befiehl mir etwas, Delilah. Irgendetwas.«
    Als Dela zögerte, küsste er sie. »Es ist in Ordnung. Es macht mir nichts aus.«
    Aber ihr machte es etwas aus. Sie dachte einen Moment nach und sagte dann: »Du sollst... du sollst stehen.«
    Sie spürte die Wahrheit, noch während sie die Worte aussprach. Die Vibration von Macht erfüllte die Luft, und ein verheerendes Gefühl kalten Entsetzens strich über ihre Lippen, ihre Kehle. Sie fühlte, wie sich die Macht der Schatulle in ihrem Körper sammelte, und einen schrecklichen Augenblick lang war sie seine Herrin, die Quelle von Leben, Schmerz und Tod.
    Allein bei dem Anblick von Haris Miene wurde ihr plötzlich elend zumute. Er wirkte wie ein Baum, der von einer ungeheuren Schlingpflanze erwürgt wird. Mit grauenvoller Langsamkeit richtete er sich

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