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Tiger Eye

Titel: Tiger Eye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
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Seele.
    Sie versanken fast in ihren Augen, und Hari wusste nicht mehr, wo er anfing oder endete - überall war Dela, überall. Und als sie unter ihm erzitterte und ihr Orgasmus auch seinen Höhepunkt auslöste, hörte er einen langen, klaren Ton in seinem Kopf, der bis in seine Seele hallte. Die Hitze dieses Tons schien seine Haut in Brand zu setzen, und er schrie laut Delas Namen, als sich sein Same in ihren Körper ergoss.
    Ich bin vollständig, dachte er. Er wusste, dass es so war.
    Hari schlang seine Arme unter Delas Schultern und zog sie vorsichtig auf die Seite. Sie waren immer noch vereint, pressten sich aneinander und wanden sich im Nachhall der Lust. Hari drückte seine Nase an Delas Hals und atmete den Duft von Jasmin ein, genoss das heftige Pochen ihres Herzens.
    Er war schon fast eingedöst, als Dela ihn fragte: »Wann können wir das noch einmal tun?«
    Hari lächelte an ihrer Wange. Zum ersten Mal seit zweitausend Jahren empfand er wirklichen Frieden. »So bald wie möglich«, erwiderte er. »So oft wie du möchtest, für den Rest unseres Lebens.«
    Es war das Fell, das sie aufweckte: dichtes, warmes Fell, das ihre Haut liebkoste, als würde jedes einzelne Haar atmen und sie begehren. Ihr ganzer Körper war von dieser weichen Wärme umgeben, die nicht menschlich war, und als sie die Augen aufschlug, stellte sie fest, dass sie umarmt wurde - von einem Tiger.
    Orangefarbenes Fell, schwarz und cremefarben gestreift. Ein prachtvoller Katzenschädel lag auf ihrem Kissen, aus dessen Maul mit den langen, weißen Reißzähnen eine rosa Zunge hing. Dela hielt vor Staunen den Atem an, während Märchen in ihrem Kopf Arien zu singen schienen.
    Und sie hatte nicht eine Sekunde lang Angst. Dieser Tiger war Hari, der wunderbare, magische Hari - und er musste seine Haut irgendwie wiedergefunden haben.
    Als mir der Magier meine Haut stahl, nahm er mir ein Stück meines Herzens, in der Gestalt meiner Schwester. Um meine Haut zu finden, muss ich zunächst mein Herz wiederfinden...
    Seine Worte rannen ihr wie flüssiges Feuer durch den ganzen Körper: ein Echo ihrer Leidenschaft. Konnte die Antwort wirklich so einfach sein? War es nur Liebe? Hatte ihn ihre Liebe zueinander geheilt?
    Der Fluch!
    Dela wollte Hari wachrütteln. Doch stattdessen glitt ihre Hand in sein Fell, ihre Finger gruben sich in seine Brust, und sie strich über seinen Bauch. Hari war schon ein großer Mensch, doch als Tiger wirkte er geradezu riesig. Seine Umarmung war schwer, tröstlich und, sie mochte es sich kaum eingestehen, unfassbar erotisch.
    Sie drängte sich an ihn, behutsam, und genoss das dichte, weiche Fell auf ihrer Haut, die Hitze seines Körpers. Haris Gliedmaßen zuckten. Er streckte die großen Tatzen, zwischen deren Fell Krallen aufblitzten. Als er seine glühenden Augen öffnete, erkannte Dela sofort den Mann in dem Tiger, ihren Hari, der sie mit einem wilden Hunger anstarrte und ihr den Atem raubte.
    Der Tiger stieß einen Laut aus, ein dunkles Keuchen. Vielleicht waren es Worte, die für eine Katzenkehle unaussprechlich blieben. Er versuchte es erneut, und diesmal konnte Dela ein Lächeln nicht verbergen. Sie schlang einen Arm unter Haris schweren Vorderlauf und hob ihn an, damit er das gestreifte Fell sehen konnte.
    Die goldenen Augen öffneten sich weit.
    »Es ist wahr«, sagte sie und lachte entzückt und voller Ehrfurcht. »Du hast dich verwandelt!«
    Hari erstarrte. Dann veränderten sich die Muskeln in seinem Gesicht, das Fell wurde zu Haut, dann wieder zu Fell, in einer schimmernden Bewegung. Dela berührte seine Wangenknochen, genoss das Gefühl, wie sich sein Körper unter ihren Fingerspitzen wandelte. Sie drückte sich an ihn, als die Haut das Fell ersetzte, sein Oberkörper schmaler wurde, seine Beine sich streckten, lang und nackt, bis sich Hari an Dela schmiegte, voller Macht und Liebe.
    »Du bist wunderschön«, sagte sie. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals.
    »Delilah«, flüsterte er, wich aber nicht zurück, wie Dela erwartet hatte. Stattdessen schmiegte er sich an ihren ganzen Körper, grub seine Finger in ihr Haar und bedeckte ihr Gesicht mit zärtlichen Küssen.
    »Dreh dich herum«, bat er, und sie wand sich in seinen Armen, bis sie ihn an ihrem Rücken fühlte. Er war hart und drang im nächsten Augenblick schon in sie ein. Sie drückte sich fest gegen seine breite Brust, rieb ihre Haut an seiner und verfiel in seinen heißen, langsamen Rhythmus.
    Sie schrie auf, als Hari sie zart in die Schulter biss. Einen

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