Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tiger Eye

Titel: Tiger Eye Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marjorie M. Liu
Vom Netzwerk:
wohlweislich auf irgendwelche anzüglichen Kommentare. Ihnen stand ein langer Flug bevor, da musste man nicht zusätzlich Öl ins Feuer gießen. So wie es jetzt stand, würden sie vermutlich das ganze Flugzeug dekompressieren.
    Entzückend. Versuch einfach, nicht an Sex mit Hari zu denken.
    Dela hätte fast hysterisch losgelacht, aber sie wurde ohnehin schon von viel zu vielen Menschen angestarrt, das heißt, eigentlich starrten sie Hari an, obwohl sie ebenfalls einige abschätzende Blicke abbekam. Vermutlich fragten sich die Leute, wie ein Mädchen wie sie sich diesen Mr. Ich-bin-viel-zu-sexy-für-dieses-Jahrtausend geangelt hatte.
    Die Flugbegleiterinnen waren noch schlimmer. Als Hari ins Flugzeug trat und sich bückte, um durch die Luke zu kommen, glaubte Dela, dass ihre Büstenhalter und Höschen gleich explodierten oder zumindest auf wundersame Weise unter hastig verrutschter Kleidung auftauchen würden. Sie sah, wie eine etwas ältere Frau mit den Knöpfen ihrer Bluse spielte und dabei »versehentlich« einige davon öffnete.
    Roland hatte ihnen Plätze ganz vorn im Flugzeug reserviert. Die Erste Klasse war fast leer und friedlich still, bis auf das Klirren von Gläsern und die leisen Gespräche der Flugbegleiterinnen in der Kombüse. Es hätte Dela nicht überrascht, wenn Roland die leeren Sitze um sie herum ebenfalls gebucht hätte.
    »Das ist ein sehr kleiner Raum«, bemerkte Hari gelassen und sah sich mit zusammengekniffenen Augen in der Kabine um.
    Er saß stocksteif da, so steif, als hätte er eine Metallstange im Rücken. Ihm war sichtlich unbehaglich. Da fiel Dela der Aufzug ein.
    »Schließ einfach die Augen«, beruhigte sie ihn. »Möchtest du etwas trinken? Wein? Oder was Stärkeres?«
    »Nein.« Er nahm ihre Hand in die seine und holte tief Luft. »Es wird schon gehen.«
    Dela küsste ihn auf die Wange. »So schlimm wird das nicht. Du kannst dich entspannen und schlafen. Die Sicherheitsvorkehrungen sind so scharf, dass niemand eine Waffe mit an Bord bringen kann. Es gibt hier keine Messer und auch keine Mörder. Ich bezweifle sogar, dass der Magier erwartet hat, dass wir China so schnell verlassen konnten. Selbst wenn er uns verfolgen kann, haben wir einen Vorsprung. Jeder, der mit einem Taxi in der Stadt herumfahren muss, kann uns nicht unmittelbar folgen.«
    »Vielleicht.« Haris Stimme klang angespannt, sein Blick war starr auf die Wand vor sich gerichtet. Seine Hände fühlten sich verschwitzt an. Dela schluckte. Er würde jetzt doch nicht ausflippen, oder? Dieser Flug dauerte dreizehn Stunden.
    »Hari?« Sie streichelte seine Hand, als die Luke geschlossen wurde und das Flugzeug sich bewegte. Eine rauchige Stimme begann die Sicherheitsvorkehrungen und die Bestimmungen der FAA vorzulesen. Verschiedene Flugbegleiterinnen kamen vorbei, angeblich um sich zu überzeugen, ob alle aufrecht saßen und die Sicherheitsgurte angelegt waren.
    Als eine besonders eifrige Frau mit lebhaften Fingern versuchte, Hari bei seinem Sicherheitsgurt zu helfen, riss sie ihn aus seiner klaustrophobischen Trance. Er packte ihre beiden Hände mit einer von seinen.
    »Ich mach das selbst«, erklärte er entschlossen. Die Flugbegleiterin stieß einen leisen Schrei aus, warf Dela einen giftigen Blick zu und verschwand wieder in den hinteren Teil der Kabine.
    »Gut gemacht.« Dela grinste, als sich Hari mit seinem Sicherheitsgurt abmühte. »Hari«, bat sie, als er es einfach nicht schaffte, ihn einzuklinken, »darf ich dir dabei helfen?«
    »Bitte«, flüsterte er. »Ich habe mich nicht mehr so unfähig gefühlt, seit ich das erste Mal ein Schwert in die Hand genommen habe.«
    Dela kicherte und beugte sich zu ihm, um den Sicherheitsgurt einrasten zu lassen. Aber es war tatsächlich nicht so einfach, die beiden Verschlüsse zusammenzubekommen, und ihr Gesicht wurde rot, als sie sich vorstellte, dass sie mit den Händen so dicht an der auffälligen Beule von Haris Jeans herumfummelte.
    Heilige Scheiße, Batman. Catwoman ist in der Stadt, und sie möchte spielen.
    »Warum brauchst du so lange?«, knurrte Hari. Dela warf einen Blick in sein angespanntes Gesicht: Der Mund war zusammengepresst, der Puls pochte heftig an seinem Hals, und seine goldenen Augen glühten. Sie glühten wirklich.
    »Ehm...« Sie war einen Moment wie erstarrt. Der Verschluss rastete mit einem hörbaren Klicken ein, da riss sie die Hände förmlich aus seinem Schoß. »Wie viele Stunden müssen wir in diesem Raum verbringen?« Das Glühen wurde nur

Weitere Kostenlose Bücher