Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition)

Titel: Tim und Charlie (Tim: Teil 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobias Jäger
Vom Netzwerk:
Charlie viel fester und viel länger festhalten. Es war wundervoll.«
    Ich musste ihm zustimmen. Das war es wirklich.
    Unser Wecker klingelte am nächsten Morgen natürlich wieder um 5:42 Uhr. Nach seinem Training im Pool machte ich mich auf zu meinem eigenen Training.
    Ich verbrachte 6 Stunden auf der Anlage und Tim hatte recht. Genauso wie die Kälte konnte man schmerzende Arme beim Halten des Bogens, ablenkende Geräusche und einen knurrenden Magen ausblenden.
    Am Ende der Woche hatte ich 1200 Punkte geknackt — genau genommen war ich bei 1213. Tim verkündete, dass meine Punkte-Kurve wieder dort war, wo sie sein musste, um es nach Peking zu schaffen. Seine Statistiken, die das belegen, hat er mir jedoch nie gezeigt.

    Tim‘s nächster Turmsprung-Wettbewerb fand an einer Schule in St. Paul statt. Ich saß im Publikum und bemerkte einen jungen Mann in meiner Nähe, der allein saß und ein wenig verloren aussah.
    Ich ging zu ihm und fragte ihn nach seinem Namen.
    »Merle«, antwortete er.
    »Auf welche Schule gehst du?«, fragte ich weiter.
    » Como Park «, antwortete er.
    »Was führt dich heute hier her, so alleine?«
    »Ich gehöre zum Team, stehe aber unter ärztlichem Hausarrest. Ich habe eine ernste Ohrenentzündung. Das wird eine Woche mit Antibiotika brauchen, bevor sie mich wieder schwimmen lassen.«
    Er schaute mich zum ersten Mal an.
    »Hey, bist du nicht Tim‘s Freund? Charlie, richtig?«
    »Richtig. Tim ist mein Partner.«
    »Benutzt ihr jemals Nachnamen?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung. Tim mag es, einfach nur Tim zu sein. Das funktioniert für mich auch.«
    »Tim ist wirklich beeindruckend. Ich habe ihn nur springen gesehen, aber er soll auch ein guter Turner sein.«
    »Das ist er«, bestätigte ich. »Aber er ist der bessere Turmspringer.«
    »Wenn ich ihn so springen sehe, bin ich froh, dass ich nur schwimme. Da habe ich zumindest eine kleine Chance. Die anderen Springer kämpfen hier einfach nur um den 2. Platz.«
    »Kennst du einen Jungen namens Hal Broder?«, fragte ich ihn. »Er ist der einzige, den ich von der Como Park kenne. Tatsächlich ist er vermutlich die einzige Person, die ich in St. Paul kenne. Abgesehen von seinen Eltern und Tim‘s Gymnastiktrainern.«
    »Hal, der Läufer?«
    »Genau.«
    »Du bewegst dich in gehobenen Kreisen. Tim, Hal... Wer noch?«
    »Ich kenne einen Jungen namens Merle.«
    »Danke, aber das habe ich nicht gemeint.«
    »Mehr kenne ich aber nicht. Kennst du Hal?«
    »Nein. Er hängt mit seiner eigenen Gruppe rum — das sind hauptsächlich Läufer. Sie reden nur miteinander, sonst mit niemandem. Vor allem nicht mit kleinen Wichten aus dem Schwimmteam, die keine Rennen gewinnen.«
    »Hältst du Hal wirklich für so hochnäsig?«
    »Ich weiß es nicht. Sie sitzen immer beim Essen zusammen und reden miteinander.«
    »Hast du mal versucht, dich dazu zu setzen?«
    »Nee. Fremde sind bei ihnen nicht willkommen.«
    »Oder vielleicht sind Fremde auch nur zu ängstlich, um es zu versuchen«, schlug ich vor. »Ich kann dir erzählen, dass Hal der schüchternste Junge war, den du dir vorstellen kannst. Ich glaube nicht, dass er sich von jemandem abwendet, der mit ihm redet.«
    »Wie lange ist es her, dass du in der High School warst?«
    »So 6 Jahre«, antwortete ich.
    »Entweder hast du dich in seltsamen Kreisen herumgetrieben oder die Kids sind heutzutage ganz anders als damals.«
    »Versuch es bei Hal. Geh an seinen Tisch und frage, ob du dich dazu setzen kannst. Wenn Hal ja sagt, erzähl ihm, dass du heute mit mir gesprochen hast und dass ich hallo sage.«
    »Ich weiß nicht«, sagte er nachdenklich.
    »Lust, Tim kennenzulernen?«, fragte ich ihn.
    »Klar. Wer nicht?«
    »Kannst du mit uns zu Abend essen? Wir wollten irgendwo hingehen, ich glaube mit seinen Eltern. Sie sollten hier irgendwo sein, aber ich habe sie bisher noch nicht gesehen.«
    »Ich möchte mich nicht aufdrängen.«
    »Ich hätte dich nicht eingeladen, wenn du dich aufdrängen würdest. Bitte schließe dich uns an.«
    Merle zögerte, stimmte aber dann doch zu.
    »Also okay. Ich würde mich freuen. Ich muss meine Eltern anrufen, aber ich glaube nicht, dass sie etwas dagegen haben. Natürlich werden sie mir nicht glauben, dass ich von Tim und dir zum Essen eingeladen wurde.«
    Wir machten einen Treffpunkt aus, dann verabschiedete sich Merle. Er wollte sich die Rennen ansehen, bei denen er angetreten wäre. Ich ging mir in der Zwischenzeit Tim ansehen. Norman und Betsy kamen auch kurz

Weitere Kostenlose Bücher