Time to Die - Stirb noch einmal
setzte Geoff an.
Sie sah ihn forschend an. “Fragen Sie!”
“Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich Miss Murroughs Personenschutz übernehmen würde und Ty Garretts den Ihren?”
“Warum?”
“Lexie kennt mich bereits, und sie fühlt sich in meiner Gegenwart wohl. Ich dachte, es würde die Dinge einfacher für sie machen.”
Cara sah ihn lange aufmerksam an und sagte schließlich: “Da steckt doch mehr dahinter.”
“Deke und ich sind schon lange befreundet. Wenn er sie nicht beschützen kann, dann will er, dass ich es tue.”
“Wie lange genau sind Sie zwei schon Freunde?”
“Seit Gadi.”
Cara atmete tief durch. “Sie wussten es also die ganze Zeit, nicht wahr?”
“Dass Deke glaubt, dass seine Kugel Lexie damals getroffen hat? Ja, das wusste ich die ganze Zeit.”
“Warum hat er das nur getan? Warum hat er diesen Job übernommen, nachdem er wusste, wer sie war? Er hätte sich doch denken können, wie sie reagiert, wenn sie das herausfindet.”
“Wenn er es ihr nicht erzählt hätte, wüsste sie nichts davon. Das zumindest müssen Sie ihm zugestehen.”
“Sie hat sich in ihn verliebt. Wussten Sie das?”, erwiderte Cara.
“Ich muss mit ihr sprechen und ihr erklären, was damals wirklich passiert ist.” Geoff sah Cara verständnisheischend an. “Es ist nicht so, dass Deke Lexies Gefühle nicht erwidert. Er ist all die Jahre nicht über sie hinweggekommen.”
“Ich glaube, das nennt man Schuldgefühle.”
“Ja, das macht sicherlich einen Teil aus. Aber da ist noch mehr. Haben Sie noch nie bemerkt, wie er sie ansieht? Ein Kerl sieht eine Frau nicht so an, es sei denn, er ist vollkommen verrückt nach ihr.”
“Wollen Sie behaupten, dass er sie auch liebt?”
“Vielleicht. Ich weiß es nicht. Aber was ich sicher weiß, ist, dass Deke sich in den letzten zehn Jahren selbst genug bestraft hat.”
“Aber sagen Sie heute noch nichts zu ihr. Warten Sie bis morgen, bevor Sie mit ihr sprechen”, bat ihn Cara. “Geben Sie ihr ein wenig Zeit, sich wieder zu fangen, bevor Sie sie mit noch mehr Fakten überhäufen.”
“Sie haben recht. Ich werde warten.” Geoff sah sie direkt an. “Und was ist nun mit dem Wechsel?”
“Sprechen Sie mit Lexie darüber. Wenn sie einverstanden ist, bin ich es auch.”
Lexie hatte das Haus an diesem Freitag nur verlassen, als Geoff Cara und sie zum Krankenhaus gefahren hatte, um Vega zu besuchen. Am Krankenbett ihrer Mitarbeiterin und Freundin hatte sie sich gezwungen, ihren Schmerz zu verdrängen und aufmunternd zu lächeln.
“Alles wird gut”, hatte Vega ihr im Gegenzug versichert. “Ich bekomme hier die bestmögliche Pflege.”
Lexie und Cara blieben nur zehn Minuten, um Hamal sofort wieder an ihr Krankenbett zu lassen. Es freute Lexie, zu sehen, wie treu er Vega ergeben war und wie rührend er sich um sie sorgte. Aber es erinnerte sie auch daran, was sie bei Deke zu finden gehofft hatte. Ein hoffnungsloser Traum? Sie war sich so sicher gewesen, dass er sie ebenfalls liebte. Dabei waren seine Fürsorge, seine Zärtlichkeit die ganze Zeit über nichts anderes gewesen als nur Schuldgefühle.
Geoff hatte angeboten, ihren Personenschutz zu übernehmen, und sie hatte zugestimmt. Wer Deke Bronson ersetzte, war ihr eigentlich völlig egal. Solange sie diesen Mann nicht sehen musste, war ihr alles gleich.
Nach dem Besuch an Vegas Krankenbett war Lexie direkt zurück in ihr Zimmer verschwunden und bis zum nächsten Morgen nicht mehr aufgetaucht. Aldridge hatte ihr ein leichtes Abendessen ans Bett gebracht, und Cara hatte gegen halb acht noch Mal nach ihr gesehen.
“Du hast das Essen ja kaum angerührt”, schimpfte Cara mit ihr.
“Ich habe keinen Appetit.”
“Wenn du reden möchtest – ich bin da.”
“Vielen Dank, aber nicht heute Abend”, hatte Lexie erwidert.
Sie war in einen unruhigen Schlaf verfallen. Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere, wachte immer wieder auf und sah auf die Uhr. Als sie dann doch endlich einschlief, träumte sie, dass Deke und sie leidenschaftlich miteinander schliefen. Dann plötzlich, als sie zu ihm aufsah, entdeckte sie eine Waffe in seiner Hand. Er hatte sie direkt auf sie gerichtet. Sie schrie vor Angst, flehte ihn an, sie zu verschonen. Als sie schließlich erwachte, zitterte sie am ganzen Leib. Ihr Kissen war nass von Tränen.
Vollkommen übernächtigt zwang Lexie sich am nächsten Morgen, aufzustehen und am Frühstück teilzunehmen. Geoff begleitete sie ins Esszimmer, wo Cara und Ty Kaffee
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